20191026

Heute machen wir mal einen kleinen Tagesausflug nach Passau. Oft schon sind wir auf dem Weg nach Wien durchgefahren, und so weit ist es ja gar nicht, also müssen wir uns die Dreiflüssestadt endlich auch mal ansehen.

Die Fahrt mit ICE 21 funktioniert problemlos. Passau empfängt uns eher grau und unter Hochnebel, aber das kann uns nicht abschrecken. Als erstes Ziel schlendern wir in Richtung Dom. Im Innenhof gibt es für Manu reiche Beute, und ich fange diesen schrägen Speier am Brunnen. Nun aber rein in den Dom, zum Mittagskonzert auf der Domorgel! Ein gewaltiges Instrument mit fast 18000 Pfeifen, sie war einmal die größte Domorgel der Welt, und durch die räumliche Verteilung einzelner Teilorgeln ist der hervorragende Klang auch irgendwie sphärisch-schwebend. Nach dem gut besuchten Konzert sehen wir uns noch ein wenig im Dom um, der wegen Renovierungsarbeiten nur teilweise zugänglich ist, auch sind viele Bereiche verhüllt. Dieses Lesungspult in Form eines Adlers kann man auch anders interpretieren. Ob das so gedacht war?

Inzwischen hat der Himmel von weiß zu blau gewechselt, und durch das Gewirr putziger kleiner Gassen suchen wir uns einen Ort der Einkehr. Gut gestärkt spazieren wir noch ein wenig an der Donau entlang, genießen den Blick hoch zur Veste, und auf dem Weg zurück zum Bahnhof amüsieren wir uns über die Übersetzungskünste hier.

ICE 90 bringt uns wieder zuverlässig heim. Ein netter, kleiner Ausflug war das, und Passau ist eine schöne Stadt, die wir auf jeden Fall nochmals ausgiebiger besuchen müssen.

20191023

Heute fahre ich morgens mit dem ICE 1008 nach Berlin. Ein Mitfahrer hockt schon seit München drin, so kann ich mich zu ihm setzen, und mit Begleitung vergeht die Zeit eh wie im Fluge. Die kleine Verspätung bei Abfahrt durch eine polizeiliche Ermittlung holen wir komplett auf, so kommen wir überpünktlich in Berlin an, ganz unten im Keller.

Natürlich, wie sollte es anders sein, unser Anschluß fährt ganz oben unter’m Dach, aber die Zeit reicht, so kommen wir zu unserem Zubringer zu einer Veranstaltung, „Mobilität erleben 2019“, der Produktkonferenz der Deutschen Bahn. Ich war ja schon mal zu so einer Veranstaltung, damals hat uns ein piekfein herausgeputzter ICE befördert, doch dieses Mal reicht der Etat nur für eine museale alte Möhre :) Macht nix, für die zehn Minuten Fahrt ist es egal.

Die Fahrt ins DB-Werk Grunewald ist kurz, wir fahren direkt vor die Halle, und schon am Eingang zur Halle wird uns gezeigt, wer hier das Sagen hat. In Grunewald wird Arbeitsgerät gewartet, dementsprechend stehen hier besondere Fahrzeuge rum, wie 711 117, der auch von unten eine gute Figur macht, oder 741 233.

Für mich als funktechnisch Interessierten ist auch noch der Einblick in einen alten IC-Wagen spannend, an welchem demonstriert wird, wie die WLAN-Technik in den Zügen aussieht.

Aber primär dreht es sich natürlich um den Konzern DB, den Ausblick in die Zukunft, und auch, wo das Unternehmen gerade steht. Etliche Bahner, vom Azubi bis zum Chef, stehen uns dafür Rede und Antwort, durchaus offen und unverblümt. Natürlich werde ich nun von vielen Bahnern und auch Externen hören, das ist ja nur eine Schönwetterveranstaltung, die blasen euch Regenbogenzucker vom Einhorn rein, die Wirklichkeit sieht komplett anders aus. Sicher stimmt das in gewissem Maße, aber die Kunst besteht darin, das Negative zu erkennen, zu verbessern suchen und auch die Zukunft positv zu sehen. Nur mit einer positiven Grundeinstellung kann man was bewegen. Diese Bewegung sehe ich auch, sicher nicht mit der Wendigkeit einer Sportyacht, sondern eher mit der beharrlichen Vehemenz eines Supertankers – was ja kein Fehler sein muß.

Auch wurde ich gebeten, einen Bericht von der Veranstaltung abzugeben, zu meinen Eindrücken, zu meiner Meinung – ich habe mich entschlossen, dies hier öffentlich zu tun und nur den Link weiterzugeben.

#dbme19 war für mich eine gelungene positive Veranstaltung, die für die Ziele der Bahn warb und dabei auch zwischen den Zeilen die Probleme der Bahn erahnen ließ. Es wurden etliche spannende Projekte vorgestellt, auch welche, die man so oder so ähnlich schon erlebte, und die wieder in der Versenkung verschwanden, aber so wird auch klar, daß dieser Laden experimentiert, viele Wege geht und Sackgassen auch wieder verläßt. Die teils alte und behäbige Bahntechnologie wird an moderne Systeme drangetüddelt, man sieht die Hinwendung zu Bedürfnissen des Fahrgastes, merkt dabei aber auch, daß natürlich ein Massenverkehrsmittel primär auf den Durchschnitt der Bevölkerung abzielt und nicht jede Extrawurst perfekt abzubilden vermag. Sehr wichtig finde ich die Investitionen in Zugmaterial und Streckenerhalt und -ausbau, die durchaus seitens der Politik endlich hochgefahren wurden und auch nötig sind. Die Ziele der Bahn, das Fahrgastaufkommen im Fernverkehr zu verdoppeln, sind ambitioniert, aber auch absolut der richtige Weg. Ein wichtiger Teil der Strategie ist dabei die angedachte Einführung des stündlichen Deutschlandtakts, mit der Erweiterung an ca. 30 großen Bahnhöfen auf einen Halbstundentakt. Sozusagen eine große, weiße S-Bahn mit rotem (bzw. grünem) Streifen und mitgeführter Kneipe :)

Der Rahmen des Events war dabei für mich immer bodenständig, jedoch organisiert und einfach rundum rund. Die Verköstigung in Form der Lieblingsspeisen der fünfzehn Bahner war prima, dabei nicht abgehoben, die Umgebung einer sicher hundert Jahre alten Werkhalle, die nach schwerer Arbeit aussah und roch und vom letzten Krieg in Deutschland zeugte, war der Stimmung sehr angemessen, und die Präsentation der Projekte entlang Schienen und Arbeitsbühnen stimmig.

Ich hatte etliche nette Unterhaltungen gerade auch mit den „ganz normalen Bahnern“, die entlang eines Gleises Rede und Antwort standen, und die ganz sicher nicht nach besonders konformem Verhalten ausgesucht wirkten. Auch kritische Töne waren zu hören, und Diskussionen zu Problemen ging keiner aus dem Weg. Teils konnten so auf dem kurzen Dienstwege Probleme mit dem einen Mitarbeiter erörtert und im Nachgang gleich zum ebenfalls anwesenden Zuständigen weitergegeben werden. Man würde sich wünschen, auch im Alltag wären die Wege im Konzern immer so kurz!

Besonders erwähnen möchte ich Berthold Huber, der ein begnadeter Redner ist und im freien Vortrag ohne Notizen einen herrlichen Bogen von Erich Kästners „Emil und die Detektive“ (bekanntlich fährt Emil darin mit der Bahn nach Berlin und erlebt seltsame Dinge) zur den heutigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Mobilität spannt. Wenngleich sicherlich inhaltlich kein wirklich relevanter Beitrag, so für mich doch als Abschluß das highlight von #dbme19 – ich habe diesen Redebeitrag genossen wie keinen anderen.

Natürlich muß die Bahn noch zumindest ein Klischee erfüllen und wenigstens einmal heute zu spät sein. Die Redner haben ein wenig überzogen, weshalb auch unser Sonderzug erst später loskommt und wir somit den angedachten Anschluß in die Heimat knapp verpassen. So haben wir mehr als eine Stunde Leerlauf, den wir auch nicht in der DB Lounge verbringen können, da diese schlichtweg überfüllt ist. Also suchen wir die Freßmeile auf, trinken da ein Bierchen, und unsere Kundenbeirats-Kontaktfrau der DB stößt überraschend auch noch dazu, so können wir die Zeit kurzweilig verbringen, bis der nächste Zug fährt.

Der ICE 1009 kommt im Gewand des „Kleinen ICE“ daher, wir bekommen gut Platz, und bis auf ein paar Minuten Verspätung und ein fast leergefuttertes Bordrestaurant ist die Fahrt entspannt und problemlos.

20191019

Von Plauen nach Gera wollen wir heute eigentlich vom Oberen Bahnhof abfahren, mit Umstieg in Mehltheuer. Allerdings fährt der Zug einfach nicht los, wir stehen immer noch in Plauen, als wir laut Plan längst in Mehltheuer sein müßten, zwecks Umstieg. Keinerlei Information, keine Durchsage, kein Personal greifbar, und im RIS keine Hinweise, ob der Anschluß wartet. Also disponieren wir um, verlassen das gesunkene Schiff und spazieren quer durch die Stadt zum Halt Plauen Mitte, wo ein Direktzug nach Gera fährt. Dieser kommt auch brav daher, und so fahren wir entspannt durch herrliche Landschaften bis Gera.

Dort angekommen ist noch Zeit für eine kurze Stärkung, vor wir eine Bus-Tour durch Gera unternehmen, auf den Spuren des „Neuen Bauen“ und des „Bauhaus“. Erstaunlich viel hat Gera da zu bieten, und besonders der Architekt Thilo Schoder hat Gera stark geprägt. An etlichen Bauten fahren wir nur vorbei, doch bei drei Bauwerken steigen wir aus und erkunden diese näher. Leider leerstehend und ungenutzt seit dem Auszug des MDR steht das Wohnhaus Meyer da – was für ein schöner Bau! Weiter geht es zum Industriebau der Weberei „Schulenburg und Bessler“. Bereits beim Betreten des Areals erahnt man, was einen hier erwartet, und man wird nicht enttäuscht! Der ein wenig an die Fagus-Werke erinnernde Bau ist saniert, aber derzeit ungenutzt, dennoch dürfen wir innen keine Photos schießen. Ein herrlicher Empfangsraum ist zu besichtigen, und auch der weitgehend original erhaltene Konferenzraum mit seiner schalldichten Telephonzelle.

Die dritte Station ist die Klinik Schaefer, zumindest ins Treppenhaus können wir dort hinein, und auch durch die Blume gesehen macht das Haus einen schönen Eindruck. Von dort ist der Weg zum Bahnhof nicht weit, vorbei an Gründerzeitvillen, teils mit Jugendstilelementen, und vor der Heimfahrt lohnt der Blick auf die ehemalige Post, direkt neben dem Hauptbahnhof Gera.

Der Heimweg auf der gleichen Strecke zurück nach Plauen funktioniert problemlos, so kommen wir wieder wohlbehalten am Ausgangspunkt an.

20191018

Nach Plauen fahren wir heute über Lichtenfels, und mit einem Angstumstieg in Hof. Spannend.

Der Umstieg in Lichtenfels funktioniert schon mal sehr entspannt, bei beginnendem Gewitter.

Unterwegs zeigt sich im RIS, wir haben genau die drei Minuten Verspätung, die eigentlich Umsteigezeit wären. Doof. Auch der Anschlußzug am gleichen Gleis steht pünktlich verzeichnet. Als wir den Bahnsteig erreichen, ist es genau eine Minute vor Abfahrt des Anschlusses, wir steigen beschleunigt aus – und schauen erst mal dumm aus der Wäsche: Der Bahnsteig voller Reisender, doch kein Zug da.

Hat die Gurke doch tatsächlich auch Verspätung! Des einen Leid ist des anderen Freud, so klappt der Umstieg schmerzfrei, und mit +10 kommen wir los. Bis Plauen verkürzen wir noch um ein paar Minuten – das ist alles nochmal gutgegangen.

20191013

IC 2162 soll uns heute nach Pforzheim – Eutingen bringen. Soll. Am Bahnsteig in Nürnberg angekommen springt die Anzeige wegen technischer Störung am Zug auf +20, eskaliert auf +40 und +60, und wir entschließen uns, den RE nach Stuttgart zu nehmen. Gerade, als der losfährt, sehen wir am anderen Gleis doch noch den IC einfahren. Wie man es macht ist es falsch. Denken wir. Aber wir könnten ja in Ansbach den RE verlassen und doch noch in den IC einsteigen. Könnten. Zum Glück sehen wir ganz kurz vor Ansbach im RIS, daß der IC entfällt. Sie haben ihn also mühsam dazu überreden können, doch noch zum Bahnsteig zu kommen – aber da wollte er nicht mehr weg.

Nun ja, problemlos und annähernd pünktlich kommen wir nach Stuttgart, wo bequem Zeit für den Umstieg in einen anderen Regionalzug ist. Angenehm leer ist er auch, wir setzen uns fast direkt hinter den Tf – um nur wenige Minten nach der Abfahrt einen Notruf aus dem Zugfunkgerät zu hören, worauf unser Zug schön brav bremst. Personen im Gleis :( So stehen wir eine ganze Zeit, bis es weiter geht.

Nahezu +30 hat die Fuhre in Eutingen, und unsere Gesamtverspätung ist schon deutlich über zwei Stunden. Somit fällt Mittagessen aus, und wir treffen uns gleich zum Kaffee mit Freunden.

Die Rückfahrt beginnen wir pünktlich, und in Mühlacker können wir auch tatsächlich in den IC 2161 umsteigen, der uns ohne Pannen wieder heim bringt. Das war eine Aktion heute :(

20191012

Heute fahren wir nach Ludwigsburg. Komplett in roten Zügen, mit Umstieg in Würzburg – doch leider kommen ab Würzburg Halt für Halt mehr in möchtegern-Tracht verkleidete Kasper daher, der Zug wird proppevoll. Cannstatter Wasen ist angesagt – örks :( Nun ja, wir sitzen, also stehen wir das schon irgendwie durch.

In Ludwigsburg angekommen treffen wir uns mit Freunden und spazieren zum Schloßgarten, wo hinter dem Schloß das große Kürbisfest stattfindet. Auf dem Weg dorthin noch Reptiliensichtung. Erst mal geht es um das Prämieren der größten Exemplare, aber die sehen eher unspektakulär aus. Und gleich noch ein Reptil! Viel witziger sind all die kuriosen Figuren, die aus Kürbissen gebaut wurden. Drache, Einhorn, Elfe, Medusa, Phönix, Pokemon! Und die Libellen haben auch Spaß :)

Natürlich stärken wir uns, es gibt Kürbis in fester und flüssiger Form und zum Glück auch was ohne Kürbis. Am Bahnhof noch ein kleiner schlumpfiger Überraschungsbesucher, und letztlich geht es auf dem gleichen Wege wieder in die Heimat, RE bis Würzburg, angenehm leer, und weiter mit ICE 229 im Bordrestaurant. So kommen wir wieder gut in Nürnberg und Fürth an.

20191006

Da wir Neulinge dabei haben, machen wir heute Wien für Anfänger. Sprich, wir tapern ein wenig durch die Innenstadt und suchen halt einige touristische Höhepunkte auf. Dabei kommen wir auch an der Jesuitenkirche vorbei, die Photos erlaubt und dabei genauso prächtig ist wie die Kirche in Melk gestern, nur nicht ganz so hochglanzpoliert.

Ein Muß ist der Stefansdom, der bei dem tollen Wetter eine gute Sicht über Wien erlaubt. Auch unser Lieblings-Würstlstand am Hohen Markt ist Pflicht, und nach Verabschiedung eines Teils unserer Truppe (der Neulinge) kehren wir noch im Brezlgwölb ein, wo wir wieder andere Bekannte treffen. Mitten drin gelegen, aber doch so versteckt, daß sich nicht die Touristen auf den Füßen rumstehen, sehr angenehm!

Der Ausklang des Abends heute ganz klassisch in der Hotelbar, muß auch mal sein.

20191005

Heute mal nicht mit der Bahn, sondern mit dem Auto. Der Ausflug aus Wien raus in die Wachau ist mit Öffentlichen nicht praktikabel, und wir sind zu sechst, also mieten wir bei Sixt einen Kleinbus mit genügend Sitzplätzen, und unsere Reiseleitung erledigt auf den vorderen Plätzen souverän die Fahrt zum Stift Melk. Dauert doch gut eine Stunde, die Autobahnen sind allerdings frei, so kommen wir gut zum Ziel.

Stift Melk ist eine schöne klösterliche Anlage, und wir kommen genau noch passend zur Führung an. Leider sind keine Photos gestattet, die kurzweilige Führung ist sehr informativ, und als besonders prächtig stechen die Bibliothek und die barock-prunkig-protzig-pompöse Kirche hervor.

Im Anschluß besuchen wir die Gartenanlage, auch diese top gepflegt, und trotz des massiv nahenden Herbstes ist noch bunte Blütenpracht anzutreffen. Solch ein Kloster hoch über der Donau gelegen bietet offenbar Rettung für die Seelen, doch auch Natterngezücht und Raben sind anzutreffen.

Und weiter geht es mit dem Auto nach Dürnstein. Auch hier wieder klösterliche Bauwerke, Manu fängt sich ein paar Schädel, doch letztlich zieht es uns zur Ruine hinauf. Der Blick auf die Donau ist famos, man wähnt sich andauernd am Rhein oder irgendwo in Südeuropa.

Eine zünftige Einkehr in der Wachau bedeutet, man geht zu einem Heurigen. Dort werden wir bestens mit Wein und Leckereien verwöhnt, und gestärkt geht durch Nacht und Regen wieder die Fahrt nach Wien zurück.

Noch auf einen Absacker im Gmoakeller, gleich beim Hotel um die Ecke, das ist ein netter Ausklang dieses schönen Tages.

20191004

ICE 509 besteigen wir heute in Erlangen, um damit bis München zu kommen. Fast pünktlich geht es los.

Der Umstieg zum RJX 261 nach Wien klappt ohne Probleme, auch Freunde aus dem Münchner Umland sind pünktlich eingetroffen, und zusammen nehmen wir unsere reservierten Plätze ein. Der Zug füllt sich ordentlich, die Reservierung war kein Fehler. Beinahe pünktlich fahren wir los, die Verpflegung aus dem Bordrestaurant ist gut, so kommen wir ganz entspannt und pünktlich nach Wien.

Noch ein Hüpfer mit der Straßenbahn zu unserem Hotel, und wir beziehen ein tolles Zimmer.

20191001

Premiere! Heute hat unser RE schon +7 in Fürth, nicht zuletzt auch wegen eines Güterzugs voller brandeiliger US-Militärfahrzeuge, und in Erlangen legen wir noch was drauf wegen einer Türstörung.

Doch welch ein Wunder, unser Anschluß wird als wartend angesagt, und tatsächlich hat die Zugbegleiterin Anschlußreisende gemeldet und Agilis hat darauf gehört. Ob auch das permanente Schreiben von Fahrgastrechte-Zetteln dazu beigetragen hat?

Jedenfalls ist der erste Oktober 2019 ein Tag, den man im Kalender DB-rot ankreuzen muß. Oder Agilis-grün.

20190928

Heute treiben wir uns mit Freunden im Bereich Machern herum. Zunächst spazieren wir durch den schön gepflegten Schloßpark, vorbei an einem kleinen Gehege mit schön posierendem Wild, vor wir dann zu den Lübschützer Teichen rüberfahren und erst mal Mittagessen abhalten. Auch der Jungschwan nebenan futtert, allerdings nur Gras, wie langweilig.

Hauptziel heute ist der „Stasi-Bunker“ bei Machern, die ehemalige Ausweichführungsstelle des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Zweck war primär die Kommunikation im Kriegsfalle, deswegen gab es auch noch eine per Standleitung angebundene abgesetzte Funkstelle in drei Kilometern Entfernung – damit der Standort des Bunkers nicht anhand von Aussendungen auszupeilen ist. Die Anlage ist toll erhalten, prima dokumentiert und beschildert, und nach einem informativen Vortrag geht es hinab.

Wie zu erwarten, alles voller Fernmeldegerät, und auch eine eigens versperrte Chiffrierstelle hat es.

Weiter zum Schloß Püchau, welches in Privatbesutz ist und gerade in kleinen Schritten renoviert wird. Schönes Gebäude mit einem teils maroden Charme!

Auf dem Rückweg machen wir noch kurz Halt in Gerichshain beim Feuerwehr-Oktoberfest, auf ein seltsames Bier aus Bayern (welch Frevel!). Dabei fönen uns die Schalmeien von Großpösna fast weg!

Zurück in Leipzig verbringen wir noch den Abend zusammen in der Stadt, Abendessen, und auf ein Getränk in der Moritzbastei nebst Absacker an der Hotelbar.

20190927

Am Nachmittag geht es für mich aus Prag weiter nach Leipzig, mit dem BUS 43372 komme ich pünktlich los. Der Weg raus aus der Stadt ist eine Qual, und auf der Autobahn verlieren wir auch nochmals ca. 15 Minuten bei einem ausgebrannten PKW. Dennoch laufen wir nach der wie üblich öden Fahrt auf die Minute pünktlich in Leipzig ein.

Während ich mich mit Freunden zum Abendessen treffe, startet Manu mit +14 im ICE 500 von Nürnberg nach Leipzig. Die Verspätung holt der Zug komplett wieder ein, so kann ich sie pünktlich am Bahnhof abholen.

20190926

Während ich weiter in Prag tage fährt Manu mit dem BUS 42017 problemlos nach Nürnberg.

Heute fahren wir nach der Veranstaltung mit Straßenbahn und Standseilbahn hoch zu einer Gaststätte, wo wir wiederum mit allen Teilnehmern den Tag beschließen. Kleines Detail beim Umstieg, da lauern ein paar Riesenschlangen fies grinsend auf den unbedachten Passanten. Doch ich überlebe. Auch heute gehe ich zu Fuß zurück zum Hotel.

20190925

Nach dem Vortragsmarathon haben wir einen geführten Spaziergang zum Restaurant, vorbei an einigen der klassischen Sehenswürdigkeiten. Der Veitsdom gehört natürlich dazu! Ebenso erbringt Prag heute eindrucksvoll den Beweis, eine goldene Stadt zu sein!

Im Restaurant lassen wir den Tag ausklingen, bei netten Gesprächen mit unseren internationalen Kollegen und herrlichem Blick auf die Karlsbrücke. Vor dem Restaurant noch ein umstrittenes Kunstwerk, zwei Männekens, die auf den Umriß von Tschechien pieseln, mit Bewegung! Der Fußweg zurück zum Hotel führt zwar permanent bergauf, aber ein paar Schritte nach der vielen Herumsitzerei tun gut.

20190924

Heute geht es mal nach Prag. Mit dem BUS 42002 kommen wir pünktlich weg, und die kleine Verspätung in Prag verursacht uns der dichte Stadtverkehr. Stört uns aber nicht weiter :)

Auf dem Weg zum Hotel begegnet unserem Taxi noch eine historische Straßenbahn, ganz ähnlich wie letztens in Riga.

Zwar ist es ein beruflicher Aufenthalt, doch in den freien Momenten gibt es dennoch immer wieder nette Details zu sehen. So sind in beiden Hotels, die wir jeweils zum Schlafen und zum Tagen nutzen, zahlreiche Skulpturen der Künstlerin Lea Vivot anzutreffen, teils klein und handlich, teils lebensgroß. Stellvertretend dafür das Mädchen, das kein Zimmer mehr gefunden hat und in der Lobby nächtigt, und ihre Freundin, die für die Morgentoilette lieber einen Platz an der frischen Luft im Hof aufgesucht hat.

20190922

Heute geht es wieder doof weiter, Abellio nach Halle entfällt, aber wir erreichen unseren ICE 703 auch mit Abellio über Erfurt ohne Zeitverlust.

Die Umleitung ist auch heute aktiv, aber da sich alles eingespielt hat wird mit ca. +60 in Nürnberg gerechnet. Die Wende in Rottendorf funktioniert heute auch prompt ohne Wartezeit.

So bleibt es auch bis Nürnberg, wir sind also gut heimgekommen.

20190921

Gestern die Stellwerksstörung, und heute hat es noch nachts an der Strecke Forchheim – Eggolsheim gebrannt und dabei Sicherungstechnik zerstört. Also schon wieder Chaos, und unsere Fahrt nach Merseburg beginnt zwar fast pünktlich mit dem ICE 800 – doch die Strecke ist nicht befahrbar, so werden wir umgeleitet und sollen damit +90 bekommen.

Genau, in Fürth schwenken wir nach links auf die Würzburger Strecke. Kurz vor Rottendorf haben wir durch Stau auf der Schiene einen Aufenthalt von ca. 20 Minuten, bis wir schließlich einfahren und dort die Fahrtrichtung ändern. In Schweinfurt gibt es noch einen Extra-Halt, Ausstieg wegen zu kurzen Bahnsteigs nur im Wagen 1 möglich.

Bis kurz vor Halle läuft alles normal, doch plötzlich kommen wir zum Stillstand. Nach einigen Minuten geht es im Schrittempo weiter, Grund ist, daß im Tunnel vor uns ein Notruf bzw. Alarm ausgelöst worden war. Also müssen wir da nun auf Sicht durchfahren und können erst danach wieder Tempo machen.

Durch diesen letzten Stunt bauen wir auf ca. +100 auf und machen in Halle erst mal einen Verpflegungshalt in der netten Bahnhofsgastro dort.

Der letzte Hüpfer mit Abellio ist kein Problem, so können wir in aller Ruhe unser Hotel unweit des Doms zu Merseburg beziehen und pünktlich den Dom zur Konzertpilgerreise, die eigentlich ein Marathon aus drei Konzerten ist, aufsuchen. Im ersten Teil wird Faust dargeboten, mit Axel Thielmann als Sprecher, und der Domorgel für die Dramatik. Nach einer kurzen Pause geht es ins Ständehaus, wo Corinna Harfouch, von einem kleinen, feinen Mittelalterorchester begleitet, „Die schöne Magelone“ liest. Sehr kurzweilig! Und wieder zurück in den Dom, wo elektronische Musik, die Ladegast-Orgel und eine Lichtinstallation erstaunlich gut harmonieren und die Kirche in ein interessantes Licht setzen, übertragen wie auch real. Ganz zum Schluß wird das Kreuz in ein ganz besonderes Licht gesetzt, auch das Skelett mit dem Teufel wird sich gewundert haben, was hier los ist.

20190920

Schon morgens überrascht uns der Streckeenagent mit der Meldung, in Fürth sei das Stellwerk ausgefallen, es komme zu Verzögerungen und Ausfällen. Einige Züge stehen noch als fahrend eingetragen, also gehen wir halt mal zum Bahnhof, um dann dort zu sehen, daß nix fährt. Zum Glück ist ein CarSharing-Auto frei, also fahren wir halt damit zur Arbeit :(

20190916

Heute zieht es uns ins Museum, in die Berlinische Galerie, mit ihrer Sonderausstellung zum Bauhaus. Besonders spannend das Augenmerk auf die frühen Arbeiten der Schüler, die Übungen, mit denen sie an das Thema herangeführt werden sollten. Beispielhaft dafür einige schöne Arbeiten aus Papier/Pappe.

Für den Nachmittag entscheiden wir uns eher spontan für eine Schiffahrt. Mehr als drei Stunden fahren wir über Landwehrkanal und Spree, erfahren viel zu Bauwerken und Brücken und Schleusen, und natürlich ist auf fürs leibliche Wohl gesorgt.

Auf dem Rückweg sehen wir am Westhafen noch Bahnmaterial, vor wir direkt gegenüber des Hotels den Tag und an sich auch den Aufenthalt in einer netten Pizzeria beschließen.

20190915

Am Sontag in die Kirche gehen? Neee, wir gehen am Sonntag auf die Kirche. Die Zielgruppe für den Aufgang sollten wir schon irgendwie erfüllen, der zu entrichtende Obulus klärt das :)

Da oben ist der Blick toll, aber man sieht auch, daß die Engerln Ausschlag haben.

Und wie sollte es anders sein, auch in Berlin wurden die Drachen ermordet :(

Jetzt aber raus nach Wuhlheide, wo wir uns in der Pioniereisenbahn von Ute ziehen lassen. Die nette Anlage lädt auch noch zu einer kleinen Einkehr ein.

Gestern stellten wir noch fest, die Tiergartenquelle müssten wir nochmal aufsuchen. Gesagt, getan, und heute ist dort auch der Biergarten offen, also spontan dort zu Abend gegessen!

20190914

Mit dem ICE 1600 starten wir heute nach Berlin durch. Am Gleis gegenüber ist der Zug nach München übrigens standesgemäß der ICE Freistaat Bayern. Klappt problemlos, gut kommen wir in Berlin an, erledigen eine Besorgung in der Stadt (es war kürzlich 5G-Netzstart der Telekom, da muß natürlich auch ein Gerät her) und fahren zu unserem Hotel in Moabit raus.

Den Abend verbringen wir mit einem Freund beim gemütlichen Abendessen in der Gaststätte Tiergartenquelle, in einem der S-Bahn-Bögen am S-Bahnhof Tiergarten. Ein herrlich altmodischer Laden, supernettes Personal und tolles Essen. Da müssen wir mal wieder hin!

20190912

Leider müssen wir schon wieder heim; wir hätten es durchaus noch länger in Riga ausgehalten! Also bringt uns halt ein Chauffeur zum Flughafen Riga „RIX“, wo wir nach Gepäckaufgabe und Sicherheitsgedöns noch Zeit für ein Käffchen finden.

Nur gering verspätet kommt unser Flugzeug los, wir haben wieder einen ruhigen und ereignislosen Flug (LH 891) und bekommen auch unser Gepäck in Frankfurt unbeschädigt und vollständig zurück.

ICE 723 bringt uns wieder in heimatliche Gefilde zurück, Anschluß nach Fürth gibt es eh immer…doch auf den letzten Metern, schon zu Fuß raus aus dem Fürther Bahnhof, duftet es so verlockend nach Schnitzel, daß wir noch einen Zwischenhalt im Grüner-Brauhaus fürs Abendessen einlegen müssen.

20190911

Das Eisenbahnmuseum Riga ist in Sachen Innenbereich eher klein. Interessant die Stellwerkstechnik, die doch deutlich anders aussieht als bei uns. Und die Russenloks sind natürlich wuchtige Geräte! Mit Frau am Steuer!

Der eigentliche Schatz ist das Freigelände, wo besonders die toll erhaltene Hybridlok Lenin aus den 60er-Jahren begeistert. Auch der Bauzug steht da, als könnte man gleich damit ausrücken.

Im Vorbeigehen noch die Rigaer Stadtmusikanten – man sieht, die sind weit gereist, von der Nordsee bis an die Ostsee!

Das Museum für dekorative Kunst und Design ist in einer ehemaligen Kirche untergebracht, eine sehr schöne Umnutzung, und mit den Holzgeschossen im Kirchenraum einmalig ausgeführt. Stellvertretend für all die Exponate ein Wohnbereich, und diese eher ungewöhnlicheren Sitzmöbel.

20190910

Der Turm der Akademie der Wissenschaften ist von unserem Schlafzimmer aus zu sehen, und natürlich müssen wir da auch mal rauf. Oben ist ein umlaufender Bereich geöffnet, der einen hervorragenden Blick auf die Stadt und den Fluß gewährt.

Und noch ein wenig Friedhofsstimmung!

Beim Dom entdecken wir noch einen Babydrachen und ein Gürteltier, und eine weitere tolle Entdeckung ist die Bierkneipe Ms. & Mr. Beer!

20190909

Auch eine Bahnfahrt soll mal sein. Die Fahrt nach Majori dauert eine halbe Stunde und kostet 1.40 EUR pro Person und Richtung. Dafür ist das Breitspurfahrzeug eher schlicht im Komfort, nicht klimatisiert, aber was solls – es fährt.

Wir promenieren durch die Innenstadt, besuchen den Strand an der Ostsee, beobachten die Strandraben, und natürlich kehren wir auch in einer netten Kneipe mit Garten ein.

Der Halt Dubulti, an dem wir die Rückfahrt beginnen, ist als Bau sowjetischen Stils bemerkenswert.

Die Rückfahrt hat uns so ohne Klimatisierung etwas geplättet, aber nun ja, der Zug war pünktlich, und der Fahrpreis war günstig :)

20190908

Diesen Tag beginnen wir mit dem Kunstmuseum Riga. Zunächst schleichen wir heimlich in die „rückwärtige Bilderhaltung“ und sehen uns an, wie die Werke gehalten werden, die gerade nicht im Fokus der Öffentlichkeit herumhängen.

Das Haus ist herrlich, und die Sammlung kann sich sehen lassen – auch der Bahnbezug kommt nicht zu kurz, mit den Werken „Dispatcher“ und „The Stop„.

Den Nachmittag verbringen wir spontan bei einer Schiffahrt auf dem Fluß Daugava. Sehr entspannend sehen wir verschiedene Bereiche Rigas an uns vorbeigleiten. Nationalbibliothek, Fernsehturm und der Blick auf die Vanšu-Brücke runden das ab.

20190907

Und gleich noch ein wenig mehr Jugendstil, hier auch ab und an in Schwarz anzutreffen, noch mehr Drachen, und die Straßenbahn in alt und neu vor drachiger Kulisse.

Die Statue eine Geistes ist sehr gut gelungen. Die Sage berichtet, der Geist würde in regelmäßigen Abständen Riga aufsuchen und fragen, ob die Stadt bereits fertig gebaut sei. Dies müsse man unbedingt verneinen, damit der Geist wieder abrückt – andernfalls würde er Riga zerstören!

Ein Regenbogen ohne Regen, na sowas!

Nun fahren wir mit der Straßenbahn-Linie Retro zum Friedhof raus, um dessen Stimmung ein wenig aufzunehmen. Übrigens ist dieses historische Fahrzeug auch innen herrlich restauriert, allerdings mit ein paar Zugeständnissen an die Moderne :)

Und Zeuge eines Drachenmordes werden wir :(