Alles Gute für die Zwanziger!
Die Heimfahrt aus Dresden führt uns über den Zwischenstop Plauen. Der nur wenig besetzte Zug startet pünktlich in einen sonnigen Neujahrsmorgen.
Alles Gute für die Zwanziger!
Die Heimfahrt aus Dresden führt uns über den Zwischenstop Plauen. Der nur wenig besetzte Zug startet pünktlich in einen sonnigen Neujahrsmorgen.
Mit ICE 508 fahren wir bis Leipzig, wo wir nach einem Blick auf den mit Dieselpower reingeschobenen IC Anschluß an den ca. zehn Minuten verspäteten ICE 1559 erhalten, der uns nach Dresden fahren soll. Bei freundlichem Wetter eine angenehme Fahrt.
Die Verspätung machen wir erstaunlichweise komplett gut, so erreichen wir Dresden, als wäre nix gewesen, und spazieren nach Kekskauf in der Kexerei gleich zum Hotel.
Wir haben ein schönes Zimmer bekommen, ganz oben mit direktem Blick auf den Altmarkt mit dem Kulturpalast, wo wir dann später das Neujahrskonzert genießen werden.
Zuerst aber Abendessen auf der anderen Seite. Auf dem Weg über die Elbe präsentiert sich Dresden nochmal von seiner besten Seite, mit Blick Richtung Zitronenpresse und Hofkirche. Auch der güldene August glüht geradezu magisch!
Nach einem reichlichen Mahl schießen wir auf dem Rückweg noch die Frauenkirche und den Hausmannturm.
Bin ich der einzige, der im Orgelprospekt eine verzerrte Schädelfratze sieht, Augen mit fiesem Blick, zahnbewehrtes Mäulchen? Noch besser wirkt das abgedunkelt. Doch die Orgel blieb brav, hat nur böse dreingeschaut und den Organisten Thierry Escaich nicht gefressen. So konnte er uns ein herrliches Konzert abliefern, mit klassischen und eigenen Werken und einer tollen Improvisation als Abschluß.
Zum Jahreswechsel sind wir wieder zurück im Hotel und schauen uns das Feuerwerk aus dem 6. Stock an. Besonders praktisch, die von unten abgeschossenen Raketenbatterien enfalten ihren Feuerzauber genau auf unsere Höhe, so schauen wir direkt rein ins Spektakel!
Die Rückfahrt beginnen wir pünktlich in Bregenz. Der Umstieg in Lindau klappt, und weiter geht es mit dem Regionalzug bis Augsburg. Auch dort funktioniert der nächste Umstieg in einen Regionalzug bis Ingolstadt.
In Ingolstadt erreichen wir den ICE 786, haben da eine Bierlänge bis Nürnberg und nehmen für den letzten Hüpfer nach Fürth das Neustadt-Bähnle. Und wieder hat die Reisekette ohne Brüche und Überraschungen funktionier!
Der RE nach Lindau startet in Nürnberg fast leer und hüpft und schlingert uns durch den Morgen.
Ohne Schwierigkeiten kommen wir pünktlich bis Lindau, weiter mit einem Regionalzug nach Bregenz, dort beziehen wir unser Zimmer und fahren mit dem Bus bis Wolfurt zu Freunden und auch wieder zurück nach Bregenz. Die Reisekette bricht nicht, und die Tickets für Österreich kaufe ich bequem mit der ÖBB-Anwendung am Smartphone.
Abends holen uns dann andere Freunde am Hotel ab, und wir fahren mit dem Auto nach Hergatz, wo wir in einer sehr schönen und guten Pizzeria einkehren. Auch der Rückweg ist kein Problem, so können wir unser riesiges Zimmer noch ein wenig genießen.
Klar kann man so parken, is‘ dann aber halt kacke – wenn man sein CarSharing-Auto zurückbringen will und ein Falschparker kackfrech auf dem deutlichst als reserviert markierten Parkplatz steht.
Aus Plauen heim fahren wir wie so oft mit dem silbernen Zug bis Hof, wo wir bahnsteiggleich in den roten Zug nach Nürnberg umsteigen. Wieder etwas warm in der Karre, aber wenig los und ein ruhige Fahrt. Die letzte Meile noch in der roten U-Bahn…und damit wäre die Rundreise Fürth – Münster – Essen – Plauen – Fürth erfolgreich und problemlos absolviert!
Weiter geht es nach Plauen. Diesen Monster-Trip beginnen wir im wenig belegten ICE 621, der uns anstandslos bis zum Flughafen Frankfurt bringt. Dort auf ein Getränk in die DB Lounge, und weiter mit ICE 1559, der schon deutlich besser gefüllt ist.
Auch in Erfurt klappt der Umstieg in einen roten 612er, der uns bis Gera bringen soll.
Ankunft pünktlich, Umstieg problemlos, und die Vogtlandbahn bringt uns pünktlich auf die Minute nach Plauen. Einmal quer durch die Republik, sieben Stunden und drei Umstiege, längs durch die Republik geht meist schneller, aber jedenfalls hat das alles geklappt, prima!
Heute fahren wir mit einem bunten Zug von Essen nach Gelsenkirchen, mit dem Ziel, den Zoo(m) zu besuchen.
Die Straßenbahn bringt uns bis fast vor den Eingang, und der sehr leere Parkplatz läßt hoffen, daß der Andrang eher gering sein wird. So ist es, die wenigen Familien verteilen sich, und so haben wir den Zoo fast für uns alleine.
Also haben wir einige Stunden in herrlicher Stille fast alleine mit den Tieren. Die Eisbärmama kann in aller Ruhe ihr Kind mit lauwarmer Eisbärenmilch (Bärenmarke?) versorgen, das Stachelschwein wärmt sich den Hintern, der Waschbär tut, was der Namen vorgibt, der Tiger tigert umher, der Löwe pennt, die Flughunde hängen ab, die herrlichen grauen Wölfe beratschlagen sich über das weitere Vorgehen, und dem Elch ist alles egal. Für die Erdmännchen scheint eh immer die Sonne, die haben mit dem trüben Wetter keine Schwierigkeiten.
Auch zurück nach Essen kommen wir mit einem bunten Zug. Nach einem frühen Abendessen und ein wenig Entspannen im Hotel gehen wir in den Saalbau der Philharmonie Essen, wo wir ein Orgelkonzert genießen. Ein sehr schöner Saal in einem schön restaurierten und behutsam modernisierten 50er-Jahre-Bau, die Orgel hinterläßt einen guten Eindruck, so ist das ein toller Abschluß für unseren Essen-Besuch. Auf dem Weg zum Hotel noch ein kleiner Weihnachtsgruß der Steag.
ICE 728 fährt pünktlich ab, um uns nach Essen zu bringen. Eigentlich wollten wir dort unser Gepäck am Bahnhof einsperren und weiter nach Münster fahren – da aber ein verspäteter IC 2216 uns bahnsteiggleich und fast ohne Wartezeit aufnimmt, nehmen wir das Gepäck halt doch nach Münster mit. Zum ersten Mal besuchen wir den von Grund auf erneuerten Bahnhof, bringen unser Gepäck unter und probieren auch die Sitzgruppe aus. Ist wohl zum Probesitzen, vor man sich für die ICE-Reise entscheidet? :)
Auf dem Weg ins LWL-Museum für Kunst und Kultur hat Manu noch ein paar Gargoyle-Fangerfolge, vor wir dann die Ausstellung „Horror and Delight“ mit Werken von J.M.W. Turner besuchen. Leider zu 95% Delight und nur ganz wenig Horror, dennoch hat es schöne Werke, und das Spätwerk Turners gilt auch ein wenig als Wegbereiter modernerer Kunststile. Sogar mit Anspielungen auf Goethes Farbenlehre.
Danach geht es weiter mit der Jagd nach Objekten für Manus website, und zufällig erhaschen wir auch noch ein wenig Orgelspiel in der Kirche St. Lamberti. Sehr spannend, wie die Orgel frei im Raum hängt!
Oh, sehr filiKran!
In Münster sind die Ansagen am Bahnhof wirr, mehrere Züge sollen nahezu gleichzeitig vom Gleis 2 abfahren. Auch das Personal weiß nicht Bescheid. In letzter Sekunde wird unser IC 2205 für Gleis 3 angesagt, so kommen wir fast pünktlich weg. Allerdings treffen auf eine Signalstörung, weswegen wir den Umstiegsort Gelsenkirchen mit über +20 erreichen. Problem ist das keines, da fährt alle Nase lang was Buntes nach Essen, wo wir letztlich gut ankommen und unser Hotel beziehen.
Heute auf der Heimfahrt mit der S-Bahn trödeln wir kurz vor Fürth ein wenig herum, dann die Ansage – wegen Signalstörung können wir nicht in Fürth Hauptbahnhof halten :( Also nehmen die uns gefangen und entführen uns in die böse Vorstadt, nach Nürnberg. Von dort fahren wir halt mit der U-Bahn wieder zurück.
Übrigens ist rein die Bahnsteighöhe das Problem, wenn in Fürth störungsbedingrt das S-Bahn-Gleis nicht angefahren werden kann, und auch ein „Ausstieg auf eigene Gefahr“ wird leider nicht ermöglicht.
Den Heimweg beginnen wir erst ab Hof, und ohne Vorkommnisse landen wir gut wieder in der Heimat.
Am Nachmittag fahren wir nochmal rüber in die Vorstadt, zum Hauptbahnhof Nürnberg, weil dort ein Konzert in der Bahnhofshalle angesagt ist. Das Streichquartett „Lockere Saiten“ läßt die Bahnhofshalle klingen, von klassisch über Filmmusik bis Pop und Rock, alles ist dabei. Eine schöne Idee! Und doch ist am Bahnhof auch das Elend nicht weit, unter den Obdachlosen, die friedlich den Bahnhof zum Aufwärmen nutzen und auch von den Sicherheitskräften geduldet werden, ist einer, dem es offenbar nicht besonders gut geht. So kommt es gleich noch zu einem Rettungsdienst-Einsatz. Und damit es nicht langweilig wird müssen Bundespolizei und 3S-Personal gleich um die Ecke bei einer Spiel-Bar einen lautstarken Streit schlichten.
Heute besuchen wir den Weihnachtsmarkt am Schloß Netzschkau. Sehr nette Veranstaltung, hübsche Stände innen und außen, nur der Schnee fürs Winterfeeling fehlt komplett. Dafür wird der vogtländische Automobilbau gezeigt, und die Wagen des Kinderbähnle sind irgendwie gut gelungen, finde ich.
Obschon heute Freitag der 13. ist, die Fahrt aus Ebermannstadt nach Plauen über Nürnberg und Hof funktioniert einwandfrei – nur total überheizt ist ausgerechnet der Zug auf dem längsten Abschnitt Nürnberg-Hof, wir sind fast geschmolzen.
Abends besuchen wir noch ein Orgelkonzert in der Johanniskirche. Matthias Eisenberg spielt Bach und mehr, und die gar nicht so eindrucksvoll aussehende Orgel kann durch einen schönen, klaren Klang begeistern.
Heute sind wir mit Freunden in Nürnberg unterwegs – mit der Glühweinstraßenbahn!
Also verbringen wir eine nette Stunde auf der Runde durch Nürnberg, das Personal weiß kurzweilig viel an Informationen zu Fahrzeug wie Strecke und befahrenen Stadtteilen zu vermitteln, und so vergeht die Zeit bei Glühwein und Lebkuchen wie im Fluge.
Nur die Sitze aus den Nachkriegsjahren waren verdammt unbequem, das muß man einfach sagen :)
Die Heimfahrt aus Essen unternehmen wir im ICE 625 „Fürth“, der Modell für das Titelphoto des blogs stand. Pünktlich kommen wir los.
Die Fahrt verläuft unauffällig, so kommen wir wieder gut in die Heimat.
Heute wollen wir nach Dortmund, zum Dortmunder Amateurfunktreffen. Irgendwie gab es gerade etliche Verbindungen nach Dortmund zur beinahe gleichen Zeit, also haben wir uns einfach ans Gleis gestellt, um den nächsten ICE zu nehmen, und das war der verspätete ICE 1045. Eine Kaffeelänge im Bordrestaurant, und schon sind wir da und fahren mit der Straßenbahn raus in die Westfalenhalle.
Ein netter Tag, wir treffen viele Bekannte, werden von den türkischen Funkamateuren mit landestypischen Köstlichkeiten gefüttert, doch die gut besuchte Veranstaltung leert sich am Nachmittag rasch, so ziehen wir auch wieder los und erreichen sogar noch ICE 725, in dem wir bei Currywurst und Bier bis Duisburg fahren. Dort weiter mit der Straßenbahn raus zum Landschaftspark Duisburg Nord, wo der Lichtermarkt stattfindet. Ein schöner Weihnachtsmarkt in herrlicher Kulisse, mit den Relikten der Schwerindustrie in stimmungsvollem Licht bis in die Höhe, und die angebotene Kunst ist von schön bis schräg! Besonders kurios und beeindruckend die Unterwasserwelt – aus Luftballons. Irre!
Ein paar Einkäufe müssen mit, vor uns die StraB wieder zum Hauptbahnhof bringt und wir mit einem bunten Zug wieder zurück nach Essen fahren.
Und schon wieder auf Tour, mit dem ICE 622 nach Essen! Los geht es pünktlich. Die Fahrt ist ohne Probleme, wir bekommen unser Abendessen im Bordrestaurant, und fast pünktlich laufen wir in Essen ein.
Zurück aus Köln geht es mit dem ICE 723.
Die Messe war erfolgreich und interessant, es waren drei tolle Tage, viele gute Gespräche, viele alte Kontakte aufgefrischt und neue geknüpft – ganz so wie erwartet. Da kann das schlechte Wetter die Laune nicht vermiesen, und auch die Verspätung von fast zehn Minuten bleibt erträglich.
Trotz mehrmaligem Aufholen der vertanen Minuten werden wir immer wieder ausgebremst, so kommen wir auch nicht ganz pünktlich in Nürnberg an, aber guten Anschluß gibt es dennoch, und letztlich kann ich mit Manu die Saison der Glühweinkärwa in Fürth eröffnen.
Endlich mal wieder ICE 822 :) Pünktlich geht es los gen Köln, bzw. Deutz!
Die Fahrt ist ruhig, zwar machen wir ein paar Minuten Verspätung durch einige Trödeleien, aber letztlich komme ich gut in Deutz an.
Zur Messe Köln kommt man problemlos zu Fuß, es ist nur alles etwas wirr und dreckig wegen der immer noch andauernden Bauarbeiten. Ziel der Reise ist die PMRExpo, der jährlich stattfindenden Fachmesse für Kommunikation vornehmlich der Behörden. Wir Funkamateure wollen mit unserem Projekt BrandMeister zeigen, daß wir das auch kennen und unser Funknetz eh viel größer ist als alles, was die anderen so auffahren können.
Heute fahren wir mit ICE 724 nach Würzburg. Schon die Ankunft in Nürnberg ist einige Minuten zu früh, und das Gleiche erleben wir dank flottem Lokführer auch in Würzburg, so erwischen wir noch einen Straßenbahn-Takt früher, der uns raus in die Zellerau zum Bürgerbräu bringt, einer großen alten Brauereianlage. Bier wird da zwar leider keines mehr gebraut, aber dafür ist dort nun die Sektkellerei Höfer ansässig, was mindestens genauso gut ist :) Dort findet die Veranstaltung Glanzpunkte statt, eine vorweihnachtliche Schau mit Verkauf von Kunst und mehr.
Und sehr erfreut stellen wir fest – es gibt auch eine Führung in die historischen ehemaligen Bierkeller, die nun als Sektkeller weiter genutzt werden. Dort wird nach der Champagnermethode gearbeitet, also Flaschengärung und sogar handgerüttelt. Mit dem Kerzenlicht und all den Flaschenstapeln eine tolle Atmosphäre da unten!
Zurück zum Bahnhof bringt uns auch wieder die Straßenbahn, und für den Heimweg entscheiden wir uns für den RE. Die Fahrt ist problemlos, so kommen wir direkt wieder wohlbehalten nach Fürth zurück.
Ein Tagestrip nach Geisenbrunn steht heute an, um Freunde zu besuchen. Roter Zug, ICE 1127, und nochmal roter Zug, schon sind wird da. Ein leckeres Mittagessen, Nachmittagstee und Klönschnack, uns es geht wieder zurück. Wieder roter Zug, und ICE 524, pünktlich ab München. Der Anschluß nach Fürth ist auch kein Problem, so war das ein netter Tagesausflug.
Die Heimfahrt aus Essen erledigt für uns der ICE 625, brav bringt er uns in die Heimat, zwar etwas verspätet, aber das ist in dem Fall unkritisch.
Mit Abellio fahren wir von Essen nach Hagen, um das Osthaus-Museum zu besuchen. Zunächst gehen wir durch die ständige Ausstellung und erfreuen uns an Werken von Emil Schumacher. Dann stoßen wir auf eine tolle Schau mit Gemälden von K.R.H. Sonderborg. Dieser Künstler ist für uns eine Entdeckung, manche Werke scheinen das Schaffen von Karl Otto Götz fortzuführen und weiter auszuarbeiten, seine Gemälde mit technischem Anklang strahlen teils eine enorme Dynamik aus, und auch eher schlicht gehaltene Darstellungen aus dem Oberleitungsbau (und da wäre auch der Bahnbezug) sind einfach nur schön anzusehen. Unser Hauptziel ist jedoch die Ausstellung zum Thema Bauhaus. Dort gibt es viel zu den Vorläufern dieser Ära zu sehen, zum Thema Industriedesign, viele hervorragende Photos aus dieser Zeit, und auch Behrens und Van de Velde und ein wenig Jugendstil dürfen nicht fehlen. Auch ein wenig Entspannung muß drin sein!
Danach sehen wir uns noch einen Friedhof an. Schön gepflegte Anlage, nicht allzu viele spektakuläre Gräber, doch Hagens Prominenz wie z.B. Osthaus und Elbers ist breit vertreten.
Aus Hagen fahren wir bis Essen und weiter nach Duisburg, wo wir uns mit Bekannten treffen und einen netten Abend zusammen in der Innenstadt verbringen. So bringt uns ein Zug auch wieder zurück nach Essen, wo wir müde ins Hotelbett sinken.
ICE 728 bringt uns heute bis Düsseldorf. Die Fahrt verläuft problemlos, wir kommen gut in DDorf an und gehen durch die Stadt zum K20. Dort besuchen wir die Sonderausstellung mit Werken von Edvard Munch. Das Spannende ist, daß hier sehr viele sonst weltweit verteilte Werke beisammen zu sehen sind. Mal etwas untypischer dieser Akt, und ein Selbstbildnis des Künstlers.
Zurück zum Bahnhof fahren wir mit der Unterpflasterstraßenbahn, da einfach das Wetter gerade etwas eklig ist. Gerade auf den Punkt erwischen wir ICE 722, mit dem wir auf eine Bierlänge nach Essen fahren.
Kurz im Hotel verschnaufen, und dann sind wir abends bei Bekannten zum Essen geladen, wo wir den Abend ausklingen lassen.
Heute machen wir mal einen kleinen Tagesausflug nach Passau. Oft schon sind wir auf dem Weg nach Wien durchgefahren, und so weit ist es ja gar nicht, also müssen wir uns die Dreiflüssestadt endlich auch mal ansehen.
Die Fahrt mit ICE 21 funktioniert problemlos. Passau empfängt uns eher grau und unter Hochnebel, aber das kann uns nicht abschrecken. Als erstes Ziel schlendern wir in Richtung Dom. Im Innenhof gibt es für Manu reiche Beute, und ich fange diesen schrägen Speier am Brunnen. Nun aber rein in den Dom, zum Mittagskonzert auf der Domorgel! Ein gewaltiges Instrument mit fast 18000 Pfeifen, sie war einmal die größte Domorgel der Welt, und durch die räumliche Verteilung einzelner Teilorgeln ist der hervorragende Klang auch irgendwie sphärisch-schwebend. Nach dem gut besuchten Konzert sehen wir uns noch ein wenig im Dom um, der wegen Renovierungsarbeiten nur teilweise zugänglich ist, auch sind viele Bereiche verhüllt. Dieses Lesungspult in Form eines Adlers kann man auch anders interpretieren. Ob das so gedacht war?
Inzwischen hat der Himmel von weiß zu blau gewechselt, und durch das Gewirr putziger kleiner Gassen suchen wir uns einen Ort der Einkehr. Gut gestärkt spazieren wir noch ein wenig an der Donau entlang, genießen den Blick hoch zur Veste, und auf dem Weg zurück zum Bahnhof amüsieren wir uns über die Übersetzungskünste hier.
ICE 90 bringt uns wieder zuverlässig heim. Ein netter, kleiner Ausflug war das, und Passau ist eine schöne Stadt, die wir auf jeden Fall nochmals ausgiebiger besuchen müssen.
Heute fahre ich morgens mit dem ICE 1008 nach Berlin. Ein Mitfahrer hockt schon seit München drin, so kann ich mich zu ihm setzen, und mit Begleitung vergeht die Zeit eh wie im Fluge. Die kleine Verspätung bei Abfahrt durch eine polizeiliche Ermittlung holen wir komplett auf, so kommen wir überpünktlich in Berlin an, ganz unten im Keller.
Natürlich, wie sollte es anders sein, unser Anschluß fährt ganz oben unter’m Dach, aber die Zeit reicht, so kommen wir zu unserem Zubringer zu einer Veranstaltung, „Mobilität erleben 2019“, der Produktkonferenz der Deutschen Bahn. Ich war ja schon mal zu so einer Veranstaltung, damals hat uns ein piekfein herausgeputzter ICE befördert, doch dieses Mal reicht der Etat nur für eine museale alte Möhre :) Macht nix, für die zehn Minuten Fahrt ist es egal.
Die Fahrt ins DB-Werk Grunewald ist kurz, wir fahren direkt vor die Halle, und schon am Eingang zur Halle wird uns gezeigt, wer hier das Sagen hat. In Grunewald wird Arbeitsgerät gewartet, dementsprechend stehen hier besondere Fahrzeuge rum, wie 711 117, der auch von unten eine gute Figur macht, oder 741 233.
Für mich als funktechnisch Interessierten ist auch noch der Einblick in einen alten IC-Wagen spannend, an welchem demonstriert wird, wie die WLAN-Technik in den Zügen aussieht.
Aber primär dreht es sich natürlich um den Konzern DB, den Ausblick in die Zukunft, und auch, wo das Unternehmen gerade steht. Etliche Bahner, vom Azubi bis zum Chef, stehen uns dafür Rede und Antwort, durchaus offen und unverblümt. Natürlich werde ich nun von vielen Bahnern und auch Externen hören, das ist ja nur eine Schönwetterveranstaltung, die blasen euch Regenbogenzucker vom Einhorn rein, die Wirklichkeit sieht komplett anders aus. Sicher stimmt das in gewissem Maße, aber die Kunst besteht darin, das Negative zu erkennen, zu verbessern suchen und auch die Zukunft positv zu sehen. Nur mit einer positiven Grundeinstellung kann man was bewegen. Diese Bewegung sehe ich auch, sicher nicht mit der Wendigkeit einer Sportyacht, sondern eher mit der beharrlichen Vehemenz eines Supertankers – was ja kein Fehler sein muß.
Auch wurde ich gebeten, einen Bericht von der Veranstaltung abzugeben, zu meinen Eindrücken, zu meiner Meinung – ich habe mich entschlossen, dies hier öffentlich zu tun und nur den Link weiterzugeben.
#dbme19 war für mich eine gelungene positive Veranstaltung, die für die Ziele der Bahn warb und dabei auch zwischen den Zeilen die Probleme der Bahn erahnen ließ. Es wurden etliche spannende Projekte vorgestellt, auch welche, die man so oder so ähnlich schon erlebte, und die wieder in der Versenkung verschwanden, aber so wird auch klar, daß dieser Laden experimentiert, viele Wege geht und Sackgassen auch wieder verläßt. Die teils alte und behäbige Bahntechnologie wird an moderne Systeme drangetüddelt, man sieht die Hinwendung zu Bedürfnissen des Fahrgastes, merkt dabei aber auch, daß natürlich ein Massenverkehrsmittel primär auf den Durchschnitt der Bevölkerung abzielt und nicht jede Extrawurst perfekt abzubilden vermag. Sehr wichtig finde ich die Investitionen in Zugmaterial und Streckenerhalt und -ausbau, die durchaus seitens der Politik endlich hochgefahren wurden und auch nötig sind. Die Ziele der Bahn, das Fahrgastaufkommen im Fernverkehr zu verdoppeln, sind ambitioniert, aber auch absolut der richtige Weg. Ein wichtiger Teil der Strategie ist dabei die angedachte Einführung des stündlichen Deutschlandtakts, mit der Erweiterung an ca. 30 großen Bahnhöfen auf einen Halbstundentakt. Sozusagen eine große, weiße S-Bahn mit rotem (bzw. grünem) Streifen und mitgeführter Kneipe :)
Der Rahmen des Events war dabei für mich immer bodenständig, jedoch organisiert und einfach rundum rund. Die Verköstigung in Form der Lieblingsspeisen der fünfzehn Bahner war prima, dabei nicht abgehoben, die Umgebung einer sicher hundert Jahre alten Werkhalle, die nach schwerer Arbeit aussah und roch und vom letzten Krieg in Deutschland zeugte, war der Stimmung sehr angemessen, und die Präsentation der Projekte entlang Schienen und Arbeitsbühnen stimmig.
Ich hatte etliche nette Unterhaltungen gerade auch mit den „ganz normalen Bahnern“, die entlang eines Gleises Rede und Antwort standen, und die ganz sicher nicht nach besonders konformem Verhalten ausgesucht wirkten. Auch kritische Töne waren zu hören, und Diskussionen zu Problemen ging keiner aus dem Weg. Teils konnten so auf dem kurzen Dienstwege Probleme mit dem einen Mitarbeiter erörtert und im Nachgang gleich zum ebenfalls anwesenden Zuständigen weitergegeben werden. Man würde sich wünschen, auch im Alltag wären die Wege im Konzern immer so kurz!
Besonders erwähnen möchte ich Berthold Huber, der ein begnadeter Redner ist und im freien Vortrag ohne Notizen einen herrlichen Bogen von Erich Kästners „Emil und die Detektive“ (bekanntlich fährt Emil darin mit der Bahn nach Berlin und erlebt seltsame Dinge) zur den heutigen Möglichkeiten und Herausforderungen der Mobilität spannt. Wenngleich sicherlich inhaltlich kein wirklich relevanter Beitrag, so für mich doch als Abschluß das highlight von #dbme19 – ich habe diesen Redebeitrag genossen wie keinen anderen.
Natürlich muß die Bahn noch zumindest ein Klischee erfüllen und wenigstens einmal heute zu spät sein. Die Redner haben ein wenig überzogen, weshalb auch unser Sonderzug erst später loskommt und wir somit den angedachten Anschluß in die Heimat knapp verpassen. So haben wir mehr als eine Stunde Leerlauf, den wir auch nicht in der DB Lounge verbringen können, da diese schlichtweg überfüllt ist. Also suchen wir die Freßmeile auf, trinken da ein Bierchen, und unsere Kundenbeirats-Kontaktfrau der DB stößt überraschend auch noch dazu, so können wir die Zeit kurzweilig verbringen, bis der nächste Zug fährt.
Der ICE 1009 kommt im Gewand des „Kleinen ICE“ daher, wir bekommen gut Platz, und bis auf ein paar Minuten Verspätung und ein fast leergefuttertes Bordrestaurant ist die Fahrt entspannt und problemlos.
Den Heimweg beginnen wir mit der Bahn erst ab Hof. Der Zug steht bereit, und pünktlich starten wir gen Nürnberg.
Zwar amokiert die Klimaanlage, mehrere Wechsel zwischen subtropisch und arktisch erleben wir, doch ansonsten ist die Fahrt angenehm, und wir kommen wieder gut daheim an.
Von Plauen nach Gera wollen wir heute eigentlich vom Oberen Bahnhof abfahren, mit Umstieg in Mehltheuer. Allerdings fährt der Zug einfach nicht los, wir stehen immer noch in Plauen, als wir laut Plan längst in Mehltheuer sein müßten, zwecks Umstieg. Keinerlei Information, keine Durchsage, kein Personal greifbar, und im RIS keine Hinweise, ob der Anschluß wartet. Also disponieren wir um, verlassen das gesunkene Schiff und spazieren quer durch die Stadt zum Halt Plauen Mitte, wo ein Direktzug nach Gera fährt. Dieser kommt auch brav daher, und so fahren wir entspannt durch herrliche Landschaften bis Gera.
Dort angekommen ist noch Zeit für eine kurze Stärkung, vor wir eine Bus-Tour durch Gera unternehmen, auf den Spuren des „Neuen Bauen“ und des „Bauhaus“. Erstaunlich viel hat Gera da zu bieten, und besonders der Architekt Thilo Schoder hat Gera stark geprägt. An etlichen Bauten fahren wir nur vorbei, doch bei drei Bauwerken steigen wir aus und erkunden diese näher. Leider leerstehend und ungenutzt seit dem Auszug des MDR steht das Wohnhaus Meyer da – was für ein schöner Bau! Weiter geht es zum Industriebau der Weberei „Schulenburg und Bessler“. Bereits beim Betreten des Areals erahnt man, was einen hier erwartet, und man wird nicht enttäuscht! Der ein wenig an die Fagus-Werke erinnernde Bau ist saniert, aber derzeit ungenutzt, dennoch dürfen wir innen keine Photos schießen. Ein herrlicher Empfangsraum ist zu besichtigen, und auch der weitgehend original erhaltene Konferenzraum mit seiner schalldichten Telephonzelle.
Die dritte Station ist die Klinik Schaefer, zumindest ins Treppenhaus können wir dort hinein, und auch durch die Blume gesehen macht das Haus einen schönen Eindruck. Von dort ist der Weg zum Bahnhof nicht weit, vorbei an Gründerzeitvillen, teils mit Jugendstilelementen, und vor der Heimfahrt lohnt der Blick auf die ehemalige Post, direkt neben dem Hauptbahnhof Gera.
Der Heimweg auf der gleichen Strecke zurück nach Plauen funktioniert problemlos, so kommen wir wieder wohlbehalten am Ausgangspunkt an.
Nach Plauen fahren wir heute über Lichtenfels, und mit einem Angstumstieg in Hof. Spannend.
Der Umstieg in Lichtenfels funktioniert schon mal sehr entspannt, bei beginnendem Gewitter.
Unterwegs zeigt sich im RIS, wir haben genau die drei Minuten Verspätung, die eigentlich Umsteigezeit wären. Doof. Auch der Anschlußzug am gleichen Gleis steht pünktlich verzeichnet. Als wir den Bahnsteig erreichen, ist es genau eine Minute vor Abfahrt des Anschlusses, wir steigen beschleunigt aus – und schauen erst mal dumm aus der Wäsche: Der Bahnsteig voller Reisender, doch kein Zug da.
Hat die Gurke doch tatsächlich auch Verspätung! Des einen Leid ist des anderen Freud, so klappt der Umstieg schmerzfrei, und mit +10 kommen wir los. Bis Plauen verkürzen wir noch um ein paar Minuten – das ist alles nochmal gutgegangen.
IC 2162 soll uns heute nach Pforzheim – Eutingen bringen. Soll. Am Bahnsteig in Nürnberg angekommen springt die Anzeige wegen technischer Störung am Zug auf +20, eskaliert auf +40 und +60, und wir entschließen uns, den RE nach Stuttgart zu nehmen. Gerade, als der losfährt, sehen wir am anderen Gleis doch noch den IC einfahren. Wie man es macht ist es falsch. Denken wir. Aber wir könnten ja in Ansbach den RE verlassen und doch noch in den IC einsteigen. Könnten. Zum Glück sehen wir ganz kurz vor Ansbach im RIS, daß der IC entfällt. Sie haben ihn also mühsam dazu überreden können, doch noch zum Bahnsteig zu kommen – aber da wollte er nicht mehr weg.
Nun ja, problemlos und annähernd pünktlich kommen wir nach Stuttgart, wo bequem Zeit für den Umstieg in einen anderen Regionalzug ist. Angenehm leer ist er auch, wir setzen uns fast direkt hinter den Tf – um nur wenige Minten nach der Abfahrt einen Notruf aus dem Zugfunkgerät zu hören, worauf unser Zug schön brav bremst. Personen im Gleis :( So stehen wir eine ganze Zeit, bis es weiter geht.
Nahezu +30 hat die Fuhre in Eutingen, und unsere Gesamtverspätung ist schon deutlich über zwei Stunden. Somit fällt Mittagessen aus, und wir treffen uns gleich zum Kaffee mit Freunden.
Die Rückfahrt beginnen wir pünktlich, und in Mühlacker können wir auch tatsächlich in den IC 2161 umsteigen, der uns ohne Pannen wieder heim bringt. Das war eine Aktion heute :(
Heute fahren wir nach Ludwigsburg. Komplett in roten Zügen, mit Umstieg in Würzburg – doch leider kommen ab Würzburg Halt für Halt mehr in möchtegern-Tracht verkleidete Kasper daher, der Zug wird proppevoll. Cannstatter Wasen ist angesagt – örks :( Nun ja, wir sitzen, also stehen wir das schon irgendwie durch.
In Ludwigsburg angekommen treffen wir uns mit Freunden und spazieren zum Schloßgarten, wo hinter dem Schloß das große Kürbisfest stattfindet. Auf dem Weg dorthin noch Reptiliensichtung. Erst mal geht es um das Prämieren der größten Exemplare, aber die sehen eher unspektakulär aus. Und gleich noch ein Reptil! Viel witziger sind all die kuriosen Figuren, die aus Kürbissen gebaut wurden. Drache, Einhorn, Elfe, Medusa, Phönix, Pokemon! Und die Libellen haben auch Spaß :)
Natürlich stärken wir uns, es gibt Kürbis in fester und flüssiger Form und zum Glück auch was ohne Kürbis. Am Bahnhof noch ein kleiner schlumpfiger Überraschungsbesucher, und letztlich geht es auf dem gleichen Wege wieder in die Heimat, RE bis Würzburg, angenehm leer, und weiter mit ICE 229 im Bordrestaurant. So kommen wir wieder gut in Nürnberg und Fürth an.