20221003

Vor der Heimfahrt schauen wir uns noch die Plakette zu 150 Jahre Eisenbahn in Tschechien an.

Mit RJ 75 fahren wir wieder nach Wien, wo wir bequem Zeit zum Umstieg in ICE 90 haben. Leider kommt dieser wegen eines Rettungsdiensteinsatzes im Zug erst mit +35 los. Und nicht genug, wir fahren auch noch eine Umleitungsstrecke über Abensberg und Kuchlbauer.

In Nürnberg steigt Manu aus, und ich bleibe sitzen, um zu einem beruflichen Termin nach Koblenz zu fahren.

Die Fahrt zieht sich endlos, wir sammeln noch mehr Verspätung, und am Ende bin ich mit über einer Stunde Verspätung dort. Das war ein eher unangenehmer und langer Ritt, aber was will man machen.

20221002

Für die Runde um Peter und Paul kann ich wieder zu Manu verlinken.

Unweit davon besuchen wir nun die Kapuziner-Grabstätte. Ungewöhnlich daran, daß viele dort mumifiziert hinter verglasten Särgen bestattet sind, oder sogar offen liegend.

Danach besuchen wir die Burg Spielberg. Aus dem angedachten schnellen Rundgang durch ein überschaubares Areal wird eine endlos lange Tour, durch Kasematten mit Siemens-Fernmeldezeugs aus dem zweiten Weltkrieg, einer interessanten Kapelle, dem weiten Blick über die Stadt, unzähligen Museumsabteilungen mit teilweise schöner zeitgenössischer Kunst (und nackte Mädchen gehen immer!), fremdartigen Wesen und tierischen Möbeln. Man muß sich hier definitiv Zeit nehmen!

20221001

Gleich morgens geht es los mit dem RJ 70, von Wien nach Brünn. Annähernd pünktlich kommen wir an und schaffen unser Gepäck ins Hotel.

Eine schöne Stadt, man kann es hier wahrlich aushalten, und als highlight des Tages besuchen wir die Villa Tugendhat. Ein Mies van der Rohe-Bau, und damit ein absolut beeindruckendes Gesamtkunstwerk!

Nur ein paar Bilder, um wenigstens die wichtigsten Eindrücke zu vermitteln. So war die gesamte Haustechnik sehr ausgeklügelt und durchdacht und funktioniert heute noch. Waschecke und Bad sehr zweckmäßig und dabei auch interessant designed. Dann sind im Wohnbereich einige der riesigen Fenster zum Garten im Boden versenkbar, was natürlich mechanisch durchaus Aufwand bedeutet. Der Sitzbereich für zwanglose Zusammenkünfte, ein Konferenztisch, die Bibliothek, alles herrlich gestaltet. Und auch vom Garten aus macht das Haus einen guten Eindruck!

Gleich um die Ecke huschen wir noch durch die Villa Löw-Beer, die Räume sind zwar eher leer, aber dennoch ein herrlicher Bau.

Für das Ossarium kann ich einfach zu Manu verlinken, sehr praktisch :) Viel kleiner als in Paris, dennoch sollte man sich das nicht entgehen lassen.

Den Abend beschließen wir in einem urigen Kellerrestaurant, auf Schaffellen sitzend.

20220930

ICE 29 (ICE Plauen!) soll uns heute nach Wien bringen. Doch irgendwie bringt der Plauener mal wieder kein Glück, wegen einer Streckensperrung stehen wir in Haiding im tiefsten Österreich lang rum und erreichen Wien erst mit +65.

Nun ja, das Hotel ist gleich am Bahnhof, so ist kein großer Schaden entstanden. Dazu ist Wien dieses mal eh nur Zwischenstation für uns.

20220925

Heute fahren wir mit rotem und grünem Zug bis Ebermannstadt, um dort den Diesel-Sonderzug nach Behringersmühle zu nehmen.

Dort direkt am Bahnhof findet eine Whiskyverkostung statt. So picheln wir uns gepflegt durchs Sortiment und futtern dazu Pizza-Ecken. Darob vergißt man ganz das mistige Regenwetter, und die Stimmung steigt wieder.

Noch ein paar Vorräte einkaufen, und schon geht es wieder zurück nach Fürth. Das war ein netter Tag, definitiv zur Nachahmung empfohlen!

20220911

Leider trennen sich heute in Bonn unsere Wege, Manu fährt heim und nimmt auch mein Bahn-Glück mit, der Rest des Tages entwickelt sich für mich zu einem Bahn-Fiasko vom Feinsten :(

Los geht es damit, daß IC 2216 nach eskalierenden Verspätungsangaben letztlich verendet und nicht nach Bonn kommt. Meine Alternative RE5 nach Köln kommt an, ich steige zu – und die Fuhre verreckt am Bahnsteig und weigert sich, weiterzufahren. So disponiere ich erneut um und fasse ICE 1022 ins Auge, der mit +100 daherkommt und mich nach Köln bringen soll. Dies klappt auch halbwegs, ich bin frohen Mutes, doch bei der Einfahrt in Köln trödeln wir so, daß mein angedachter Anschluß ICE 859 eng wird. Mit Rennen quer duch den Bahnhof erwische ich gerade noch so eben den Zug und krepiere danach erst mal beinahe, nach Aufsetzen der sch#*#-Maske.

Nun könnte sich ja alles zum Guten wenden, doch in Hamm vertrödeln wir 30 Minuten wegen Wartens auf den anderen Zugteil. In Hannover wechsle ich zu ICE 880 bis Uelzen und muß auf der Fahrt leider erfahren, die letzte Meile ins kleine Städtchen ist ungewiß, da die Züge wegen erkrankter Lokführer ausfallen und auch kein Ersatzverkehr angedacht ist.

So wird es halt ein Taxi, zum Glück hat ein anderer Fahrgast die gleiche Fahrstrecke, und geteiltes Leid sind auch geteilte Kosten.

Was für eine Anreise :( Ich bin nicht mal so sehr arg später am Ziel als angedacht, aber die Fahrt war ziemlich fordernd, unter permanenter Beobachtung der Lage, und immerwährendem Umdisponieren. Was macht da jemand, der sich einfach nur reinsetzt, und dem dann die ganze Reise unter’m Hintern zerbröselt ohne proaktive Informationen zu Alternativen?!

Ach ja, Manu fährt mit ICE 27 ganz problemlos nach Nürnberg, ohne irgendwelche Schwierigkeiten. Wenigstens da hat alles geklappt.

20220910

ICE 928 soll uns über die Rheinstrecke nach Bonn bringen.

Zwar klappt dies, allerdings mit +60 wegen eines defekten Stellwerks.

Nicht so schlimm, genug Zeit, um im Hotel einzuchecken, in der Stadt noch etwas zu essen und dann mit der S-Bahn zur Straßenbahnhalle Dransdrof rauszufahren. Dort hat das Vision String Quartet einen Auftritt. Unter bester Mobilfunkversorgung betreten wir das Gelände, und in der riesigen Werkstatthalle wurde ein Teil geräumt und bestuhlt – dort neben Drehgestellen, Radsätzen, Federn und anderem schweren Material findet das Konzert statt.

Die Jungs treten in dem Ort angepaßter Kluft auf und moderieren launig durch das hervorragende Konzert!

Zurück in die Stadt paßt es gerade besser mit einem Bus, so kommen wir wieder wohlbehalten ins Hotel und haben noch Gelegenheit für einen Absacker an der Bar.

20220909

Nach der ersten Woche Dienstreise ein kleiner break, ein Wochenende mit Manu! So fahre ich zunächst am Freitag nach getaner Arbeit heim. Mit einem Bummelzug nach Uelzen, und von dort mit dem ICE 689 weiter, der schon bei Abfahrt +60 hat. Interessanterweise ist der ICE 1 zu lang für die Halte in Celle und Göttingen, einige Wagen kommen draußen im Schotter zum Stillstand.

In Schlüchtern müssen wir dann unplanmäßig wenden, wegen einer Triebkopfstörung. Endlich geht es wieder weiter, über die Altstrecke bis Würzburg und letztlich Nürnberg. Dort kommen wir mit über +100 an.

20220905

Die neue Arbeitsstelle ist erst wenige Tage alt, und schon gehe ich für drei Wochen auf Dienstreise. Für die erste Woche fahre ich mit einem Kollegen im Auto mit. So geht es mit U-Bahn und S5 bis Allersberg, dort ist der Bahnhalt gleich bei einer Autobahnausfahrt. Mein Kollege kann mich da ohne nennenswerten Zeitverlust gleich aufnehmen.

So fahren wir also stundenlang in eine kleine norddeutsche Stadt, wo drei Erprobungswochen mit einem Kunden und den zukünftigen Nutzern stattfinden. Die Fahrt ist ereignislos, so kommen wir ohne Schwierigkeiten und fast ohne Stau an. Auch die anderen Kollegen trudeln ein, also ist unsere Truppe komplett.

Das Hotel ist ein wenig seltsam, ohne aktive Gastronomie, so können wir Gäste uns im ehemaligen Gastro-Bereich breitmachen, uns dort Essen hinbestellen, unsere Getränke im Kühlschrank bunkern und uns dort aufhalten. Also gar keine so schlechten Aussichten für die kommenden drei Wochen :)

20220902

Für den Hüpfer bis Memmingen habe ich heute eine Mitfahrgelegenheit und kann mir so den Bus ersparen. ECE 191 bringt mich nach München, wo ich noch ICE 620 erwische – der wegen Bremsstörung erst mit +25 los kommt. Na, egal, letztlich komme ich gut heim.

Hiermit beginnt nun auch bahnfahrerisch eine neue Ära, da dank neuem Job und home office die tägliche Gurkerei im Nahverkehr für mich nun wegfällt, dafür aber ab und zu die eine oder andere Fahrt nach Gilching oder Heimertingen anstehen wird.

20220830

Nur ein kleiner Schritt für das bclog, doch ein großer Schritt für mich. Heute muß ich nach Heimertingen, um meine neue Arbeitsstelle dann morgen pünktlich anzutreten. Mit ICE 507 fahre ich bis München, und weiter mit bunten Zügen bis Memmingen.

In Heimertingen fährt zwar die Bahn – aber nur durch, der Halt wurde aufgegeben :( Somit fahre ich die letzten paar km mit dem Bus, der wenigstens direkt vor dem Hotel anhält.

20220827

Heute geht es von Mannheim per Straßenbahn mit Umstieg in Ludwigshafen nach Bad Dürkheim. Dort findet das Mobilfunk-Expertentreffen im Funkloch statt, in der Ausflugsgaststätte im Saupferch.

Für die letzte Meile vom Bahnhof Bad Dürkheim ins Nirgendwo haben wir die Mitfahrt bei einem Freund im Auto verabredet; der verspätet sich jedoch merklich durch Stau, so planen wir spontan um und nehmen einfach ein Taxi.

So verbringen wir einen netten Tag bei interessanten Vorträgen und Gesprächen und hervorragender Bewirtung durch das Saupferchteam – welches seine letzte Saison hat, die Gaststätte schließt leider :(

Für den Rückweg haben wir allerdings Mitfahrgelegenheit, so fahren wir nach Karlsruhe, wo wir noch einen Freund treffen und den Abend in einem Biergarten beschließen.

Zu unserem Bett fahren wir zuerst per Straßenbahn zum Hauptbahnhof, danach mit ICE 100 bis Mannheim, und wieder mit der Straßenbahn vollends ins Hotel.

20220826

Nach der Arbeit fahren wir mit dem Taxi nach Forchheim, und mit einem roten Zug nach Nürnberg, um dort IC 2064 nach Karlsruhe zu nehmen. Dies klappt auch soweit alles, jedoch sammeln wir so viel Verspätung, daß wir den ICE 102 nach Mannheim verpassen. Aber nicht so schlimm, so bringt uns halt die S9 hin. Kurz ins Hotel, Gepäck abwerfen und dort feststellen, daß wegen einer Veranstaltung Bar und Restaurant heute geschlossen sind. Blöd, aber wir finden ein paar Straßen weiter ein nettes Lokal, wo wir doch noch zu unserem Abendessen kommen.

20220820

Heute findet in Guben wieder die jährliche Veranstaltung Scientia Mortuorum statt, spannenderweise im Plastinarium der von Hagens, deren Arbeiten man von den Ausstellungen „Körperwelten“ kennt.

Die Örtlichkeit ist vom Hotel problemlos zu Fuß zu erreichen. Dort angekommen sehen wir uns erst mal im Vorraum die ausführliche Presseschau an, unzählige Artikel und Bilder sind chronologisch ausgestellt, dabei auch schonungslos die zahlreichen sehr negativen Presseberichte. Respekt vor so viel Mut und Offenheit, dies hebt sich wohltuend von der sonst so gängigen Selbstbeweihräucherung ab, wie man sie oft in solchen Ausstellungen antrifft.

Nun erst mal im Schnellgang durch ein paar nur für uns Sonderbesucher zugängliche Bereiche der Ausstellung, vorbei am zersägten SPz Marder, vor es mit dem Programm losgeht. Besonders schön, der Hausherr persönlich ist trotz schwerer Erkrankung anwesend, 2. v.l. ist Anja Kretschmer, die Veranstalterin mit ihrem kleinen Sohn, und rechts neben ihr Rurik von Hagens, der mittlerweile das Unternehmen leitet.

Wie immer eine sehr gelungene Veranstaltung, und dieses Mal eben ganz besonders spannend die Örtlichkeit, da muß man zwischen den Programmpunkten sehen, daß man auch alles im Plastinarium zu sehen bekommt. Stellvertretend mag ich nur ein paar wenige Aufnahmen veröffentlichen. Dabei bitte beachten, es handelt sich um zu Plastinaten verarbeitete tote Tiere und Menschen, wer das nicht sehen will, der möchte einfach auf das Anklicken der Links verzichten.

Zum Einstieg ein paar Hutträger (das Gelände war mal eine Hutfabrik!), wie man sie teils auch noch im Lehrmittelsaal der Schule antrifft. Auch den Terminator kennt manch einer. Sehr aufwendig die Giraffen, und nicht jedermanns Sache mag die Kreuzigungsszene sein, ebenso wie das Paar. Exterm interessant die Präparation. Jede Menge Klammern und Nadeln, um alles so in Position zu bekommen, daß es danach auch möglichst gut sichtbar ist.

Übrigens ist auch Signalfarbe Schwarz wieder da, für die musikalische Untermalung. Und die Leichenwagenparade wird angeführt vom Plastinariumsmobil, man beachte den Beifahrer.

So hatten wir rundherum wieder einen schönen Tag, und das Abendessen im Hotelrestaurant ist der perfekte Abschluß!

20220819

Mit ICE 602 fahren wir bis Leipzig, da weiter mit ICE 1555 nach Dresden. Von hier gibt es nur noch bunte Züge, so gelangen wir problemlos nach Guben. Vom Bahnhof ist es ein Stück Fußweg bis zum Hotel, welches direkt an der Grenze zu Polen liegt. Das Zimmer ist sehr schön, zu essen bekommen wir auch noch was, so kann man die Anreise schon mal als mehr als geglückt verbuchen.

20220816

Auch bei der Rückfahrt kommt der Caledonian Sleeper überpünktlich in London an. So können wir ganz entspannt wieder Bahnhöfe wechseln und letztlich den nervigen check-in zum Eurostar absolvieren.

Die Fahrt ist ereignislos, wir kommen gut an, dieses Mal in Brüssel. Der Umstieg zum ICE ist ein ziemlicher Marsch, doch alles geht gut, und der proppevolle ICE 315 bringt uns nach Frankfurt zum Flughafen. Dort weiter mit ICE 721, alles wie üblich, Nürnberg, Fürth. Geschafft!

Für einen Jahresurlaub war der Trip vielleicht etwas kurz, doch nicht weniger ereignisreich, verrückte Reisekette, jede Menge Unternehmungen vor Ort – ich würde sagen, die Mission ist mehr als geglückt!

20220815

Leider müssen wir heute schon wieder heim. Dementsprechend wird das Wetter auch etwas regnerisch. Doch los müssen wir erst abends, so können wir den Tag über noch einiges unternehmen.

So gibt es mal wieder einen Friedhofsbesuch, auch hier wieder mitten in der Stadt, und doch wähnt man sich gleich in einer anderen Welt.

Danach gönnen wir uns einen Besuch bei Johnnie Walker. Eine kurzweilige Führung, mit Verkostung, und danach muß natürlich noch ein wenig eingekauft werden.

Und nun schreiten wir zu einer Geisterführung durch finstere Keller unter der Stadt. Dabei erfahren wir viel vom Leben in der Stadt vor einigen hundert Jahren, und sind dann doch froh, im Jetzt und Heute zu leben.

Den an sich langen Tag haben wir uns übrigens mit ausgiebigen Gastropausen angenehm gemacht, wir müssen ja die Zeit herumbekommen ohne abends schon so müde zu sein, daß wir die Abfahrt unseres Zuges verschlafen.

So geht es also mit dem Nachtzug wieder zurück nach London, bei bekannt schlechtem Schlaf. Die abendliche Abfahrt ist pünktlich, nur leider darf man auch erst kurz davor an Bord, der gleiche Mist wie schon auf der Hinfahrt.

20220814

Glasgow ist nur ca. eine Stunde entfernt, also nehmen wir einen (zugegeben ziemlich hässlichen) Zug dort hin und treffen uns am Bahnhof gleich mit Bekannten. Zusammen erkunden wir ein wenig die Stadt. Es hat hier jede Menge herrlicher Bauwerke, alleine schon die Sauchiehall Street entlang, die alte Pracht ist unübersehbar, dennoch ist vieles auch etwas marode.

Nun aber zu Mackintosh At The Willow, einem herrlichen Jugendstil-Teehaus mit zahlreichen herrlich gestalteten Räumen, die wir in einer Führung bewundern dürfen. Danach kehren wir natürlich auch auf einen Tee ein, eh klar.

Auch hier sehen wir uns die Stadt aus einem dieser Touri-Busse an, dieses Mal aber nicht mit Moderation vom Band, sondern durch ein echtes Mädchen – das war echt ein Genuß, da zuzuhören, tolle Informationen, die man aus einer Aufzeichnung nie so detailliert und lebendig vermittelt bekommen hätte.

Nun noch auf ein Getränk in The Corinthian Bar. Was für ein Prachtbau, außen wie innen, und man würde da nie einfach so reingehen, da man meint, so teuer, so edel, ohne Beachtung eines wie auch immer gearteten dress code schmeißen die einen da eh wieder raus. Doch gar kein Thema, der Schein trügt, wir werden sehr nett empfangen und auch unsere Geldbörsen nicht über Gebühr geschröpft :)

Zum Abschluß des Tages essen wir zu Abend im Waxy O’Connor’s, was wir schon von unserem ersten Besuch hier kennen. Ein netter Laden, der sich in mehreren Etagen in den Untergrund frißt, verwinkelt, und einfach schön.

Auch die Rückfahrt verläuft problemlos, so kommen wir wieder gut in Edinburgh an.

20220813

Und wieder ein Rundfahrtbus, dieses Mal mit dem Ziel, die ehemalige königliche Yacht Britannia zu besuchen. Ganz schräg, ein Einkaufszentrum steht direkt an der Wasserkante, und im oberen Stockwerk dieses Zentrums geht man durch eine kleine Ausstellung über eine Brücke rüber aufs Schiff.

Auf allen Weltmeeren hat sich ihre königliche Hoheit mit dem Schiff herumgetrieben, und man muß sagen, da kann man es aushalten! Natürlich war die Ausstattung perfekt, Auto, OP-Saal, Wäscherei, alles da – und sogar die Maschinen sind blitzeblank!

Nach dieser Tour machen wir noch ein wenig die Innenstadt unsicher, und auch für einen Friedhofsbesuch reicht es.

Aus irgendeinem Kunstprojekt stehen überall in der Stadt bunte und schräge Giraffen rum, die Biester verfolgen uns seit dem ersten Tag unseres Aufenthaltes – aber dieses Exemplar ist dann doch eine Erwähnung wert.

Abends genießen wir noch die dramatische Stimmung in der Ferne.

20220812

Der heutige Tag hat Edinburgh Castle im Mittelpunkt. Zunächst besuchen wir die Anlage als normale Touristen, gehen durch den Tribünenbereich (welcher später am Tag nochmal eine Rolle spielen wird) und sehen uns die unzähligen Ausstellungen an. Nur ein paar Punkte will ich da besonders erwähnen; so ist eine Agentenausstattung aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bemerkenswert, Pistole, Funkgerät und falsche Papiere. Auch modernere Bewaffnung ist zu sehen, allerdings ist die täglich geschossene Salut-Kanone Fake, der Knall kommt eher dünn aus Lautsprechern daher. Das heutige Bedienpersonal dagegen ist echt :)

Der Blick von da oben ist natürlich auch grandios, so kann man den Bahnof Waverley gut sehen. Auch die Mittagspause verbringen wir mit einem Blick auf die Dächer von Edinburgh.

Zurück im Hotel nehmen wir erst mal eine kleine Auszeit in der Bar.

Fürs Abendessen sind wir für ein Restaurant unweit unseres Hotels gebucht – und im Anschluß daran führt ein berühmter Dudelsack-Spieler die ganze Meute ins Edinburgh Castle, wie der Rattenfänger zu Hameln. Vorbei an allen Sicherheitskontrollen und Warteschlangen, direkt in den Bereich mit unseren Sitzplätzen. Das hat schon was! Auch ein paar wichtige Leute werden direkt hergebracht, während die normalen Besucher sich in der Warteschlange einreihen müssen.

Nun kann das Edinburgh Tattoo, die große Militärmusik-Schau, beginnen. Eine beeindruckende Aufführung, in Bildern kaum festzuhalten, jedenfalls ein riesiger Aufzug an Künstlern, teils in durchaus ungewöhnlicher Aufmachung mit Bezug zum Herkunftsland.

Nach einem schönen Abend läuft der Rückweg trotz der Besuchermassen zügig und geordnet ab, so kommen wir problemlos wieder in unser Hotel.

20220811

Überpünktlich kommt der Caledonian Sleeper an unserem Ziel an – Waverley Station, Edinburgh. Unglaublich, unsere bisher wohl verrückteste Reisekette hat bis auf die gestrigen Startschwierigkeiten durchgängig und ohne Katastrophen geklappt! Besonders gut geschlafen haben wir in dem komischen Schlafwagen nicht, die Nacht war dazu viel zu kurz, so sind wir etwas gerädert, aber egal, das stecken wir schon weg.

Das Hotel ist vom Bahnhof nur wenige Minuten zu Fuß entfernt, so stellen wir dort schon mal unser Gepäck ein. Ein erstes Ziel haben wir noch nicht, aber irgendwie zieht es uns hoch auf Calton Hill. Dort steht eine alte Festung, und wir schlendern im Gelände umher und genießen das Erwachen der Stadt, welche sich dem Betrachter da oben herrlich präsentiert.

Als dann das kleine Cafe da oben öffnet suchen wir uns gleich einen Tisch, mit Aussicht über die ganze Stadt, und halten erst mal Frühstück. Das weckt die Lebensgeister wieder ein wenig.

Nachdem wir da oben alles gesehen haben hat uns dann das Getümmel der Stadt wieder. Für einen ersten Eindruck drehen wir eine Runde mit dem orangen Touri-Bus und sehen so viel von Edinburgh, bei minimaler Anstrengung :)

Noch ein Blick aufs Castle in der Abendsonne, vor wir in einem Lokal gleich beim Hotel zu Abend essen und dann den Tag bei einem Bierchen auf den Balkon genießen, bei herrlicher Abendstimmung.

20220810

Heute stehen wir früh auf, noch Tasche packen und so, gemütlich einen Kaffee, und dann mit IC 2162 bis Stuttgart.

So ist zumindest der Plan, doch die routinemäßige online-Abfrage ergibt – Zug entfällt :/ Das geht ja schon gut los! Hektik bricht aus, Manu eruiert, einen ganzen Tacken früher fährt ein RE – kurz durchgerechnet, können wir schaffen, wenn wir einen Alarmstart hinlegen, packen, Bad, alles im Schnellgang. Und wenn wir unsere Mitfahrerin erreichen, die in einem Hotel beim Bahnhof Fürth nächtigt.

Alles das klappt erstaunlicherweise, so fahren wir eben etwas abgehetzt mit dem RE bis Stuttgart. Dafür haben wir dort nun jede Menge Zeit, die wir in der DB Lounge absitzen.

Weiter geht es dann mit ICE 9574 nach Paris, was langweilig, aber problemlos abläuft, wir kommen pünktlich am Ostbahnhof an. Der Aufenthalt in Paris ist großzügig bemessen, was tut man also? Richtig, natürlich geht man ein Bier trinken, was sonst sollte man in Paris auch machen?! Natürlich mit Bahnhofsblick!

Zu Fuß spazieren wir die wenigen hundert Meter zum Nordbahnhof – und stellen fest, die Schlange zum Zugang für den Eurostar windet sich mehrmals durch den ganzen Bahnhof?! WTF? Es stellt sich heraus, es war ein Zug liegengeblieben oder so, damit verspätete und verzögerte sich alles drastisch. Die Schlange scheint so lang, daß wir nie im Leben pünktlich zur Abfahrt unseres Zuges da sein würden. Allerdings geht Personal an der Schlange entlang und pickt gezielt die Passagiere für bestimmte Züge raus, um die an der Schlange vorbeizuführen. Auch hat wohl unser Zug Verspätung, also könnte es noch klappen.

Endlich erreichen wir die Zollkontrollen, ein ziemliches Gehampel mit den automatischen Ausweislesegeräten und Gesichtskameras, und natürlich den ganzen Zirkus zweimal direkt hintereinander, einmal Verlassen der EU, einmal Betreten des UK. Letztlich bleibt dennoch noch einige Zeit, die wir im Wartebereich verbringen, bis wir endlich in den Zug kommen. Los geht es mit +60, die Ankunft dann mit ca. +45 in London, Pancras Station. Da die Einreise nach England bereits in Paris erfolgte, können wir einfach den Zug verlassen. Auch hier wieder nur ein paar hundert Meter Fußweg zum nächsten Bahnhof, Euston Station, wo wir die Stunden bis zur Abfahrt des Nachtzuges „Caledonian Sleeper“ in einem praktischerweise in der Bahnhofshalle installierten Pub verbringen. Kartenzahlung ist kein Problem, so sparen wir uns das Besorgen ausländischen Geldes. Noch kurz in die Lounge, noch ein wenig abhängen, und gegen 22 Uhr können wir endlich den Schlafwagen entern.

Trotz Buchung der besseren Kategorie ist die Butze verdimmich eng, aber für eine Nacht wird es schon gehen. Wir machen es uns so bequem es nur geht und legen uns schlafen. Gut, wirklich schlafen geht nicht wirklich, aber wir dösen halt so unserem Reiseziel entgegen.

20220807

Ziel der Tour ist Uffenheim. Dahin geht es via Nürnberg, mit ICE 928 bis Würzburg, und von dort mit einem roten Zug zum Ziel.

In Uffenheim angekommen gehen wir zum Museum für Zivil- und Wehrtechnik. Was für eine Sammlung! Man muß dazu sagen, privat betrieben, und in großen Teilen funktionsfähig bzw. fahrbereit, Fernmeldegerät wie Fahrzeuge und Panzer!

So hat es die komplette Ausrüstung, auf der ich damals meinen Wehrdienst leistete, RiFuMuxTrupp, AutoKo, FM15000-Richtfunk, die Kabine, in der ich bei den Übungen saß. Damals haben wir damit das Telephonnetz der NATO aufgebaut, von den Gefechtsständen zu den rückwärtigen Einheiten, analog und digital in ISDN-Technik, und verschlüsselt. 1990 war das hochmoderne Technik, mit Möglichkeiten, wie sie im zivilen Bereich erst viele Jahre später so langsam Stand der Technik wurden. Und schon damals war die Technik in Sicht, wie sie ganz hochaktuell bei der Bundeswehr im Kommen ist, Stichwort D-LBO, auch im Video erklärt.

Doch auch die Fahrzeughallen sind der Wahnsinn! Leopard 1, Gepard, Marder, Osttechnik wie dieses Amphibienfahrzeug und der Brückenlegepanzer der Pioniere, und als besonderes Schmankerl der Entfernungsmesser der FlAK 8.8!

Vor dem Heimweg wollen wir noch auf ein Getränk einkehren, doch in Uffenheim ist das nicht so einfach. Eine Eisdiele rettet uns, vor wir mit roten Zügen über Ansbach und Nürnberg den Heimweg bestreiten.

20220725

Heim fahren wir erst mal wie hin, von Prag bis Cheb. Dort steigen wir um in den RE, eigentlich bis Nürnberg – doch heute wegen Bauarbeiten nur bis Hersbruck rechts der Pegnitz. Da gibt es einen Bus nach Hersbruck links der Pegnitz, der den Anschluß zur S1 herstellen soll. Dies klappt zeitlich sehr knapp, doch die S-Bahn hat eh technische Gebrechen, so dauert es, bis überhaupt die Türen aufgehen, und noch länger, bis die Fuhre endlich auch wegkommt. Nun ja, nervig, aber hat wenigstens den Vorteil, daß das Ding ohne Umstieg nach Fürth durchfährt. Also kommen wir wieder gut daheim an.

20220724

Obschon wir bereits so oft in Prag waren, es gibt doch immer wieder Neues zu sehen. Vormittags fahren wir zuerst zum Klementinum, einem riesigen ehemaligen Jesuitenkolleg mitten in der Stadt, welches nun die Tschechische Nationalbibliothek beherbergt, und auch etliche wissenschaftliche Institute. Außerdem gibt es Besucherführungen. Der Blick vom Turm ist einfach nur schön!

Nachmittags haben wir eine Führung durchs Gemeindehaus. Der prächtige Jugendstil-Bau war unter russischer / sozialistischer Diktatur verhaßt, doch hatten sie auch nicht die Mittel, das Teil plattzumachen, um irgendeinen hässlichen Kasten hinzubauen, also blieb es halt stehen und staubte ein, bis es nach Ende des ganzen Irrsinns wiederbelebt und komplett restauriert wurde. Ein Juwel!!!

Alleine die Lampen…und mehr Lampen…und noch mehr Lampen! Dann unzählige Details, wie es halt bei so einem Gesamtkunstwerk üblich ist, Glas, Fenster, Türgriffe, im Konzertsaal eine Orgel, und Malereien. Danach lassen wir noch die ebenfalls extrem sehenswerte Gastro auf uns wirken, natürlich bei einem Getränk.

Abends kehren wir in der Pizzeria beim Fernsehturm ein, da ist es schön, lecker, und erstaunlich günstig, man merkt halt schon den Abstand zu den Touri-Hochburgen!

20220723

Heute beginnen wir mit einer Sonderfahrt im historischen Triebwagen – die aber vom normalen Tagesticket für den Prager Nahverkehr abgedeckt ist, spannend. Am Bahnhof noch ein Blick auf eine elektrische Rangierlok, was man so bei uns irgendwie gar nicht findet. Es geht raus nach Zličín, einem westlichen Stadtteil von Prag. Hier nochmal der Triebwagen in seinem natürlichen Habitat, allerdings demonstriert er uns nicht, wie er diese Stufe im Gleis nimmt. Auf dem Weg zum Straßenbahnhalt für den Weg zurück in die Innenstadt zeigt sich uns noch dieser Schmetterling, trotz leichtem Tragflächenschaden hinten links ein herrliches Tier.

Nun aber erst mal ins Cafe Slavia, was für ein Gesamtkunstwerk! Auch die Grüne Fee ist natürlich da.

Weiter geht es mit Straßenbahn und U-Bahn zu einem Einkaufszentrum, auf dessen Dach in einem Aufbau eine riesige Aquarienanlage mit Quallen installiert ist. Erstaunlich großer Andrang, die Schlange ist lang, aber wird zügig abgearbeitet, also stellen wir uns an. Das hat sich auch gelohnt, absolut faszinierende Tiere in tollem Ambiente, und mit interessanten Erklärungen. Stellvertretend für die immense gezeigte Artenvielfalt ein Standardexemplar, und etwas ungewöhnlichere Quallen, die sich Hut an Hut zu einem Doppel zusammengepappt haben.

Zurück in die Stadt, noch eine Einkehr auf ein Bierchen (oder auch deren zweie), und mit der Straßenbahn winden wir uns hoch zum Hradschin, um das barocke Kapuzinerkloster Loreto zu besuchen. Eine schön erhaltene Anlage, mit der Replika einer Gruft, und einem sardonisch grinsenden Engerl, das gerade einem Kollegen mit einer fiesen Zange einen Zahn gezogen hat.

Abendessen gehen wir in einem Lokal direkt an der Moldau, im Schatten der Karlsbrücke, so kann man den Tag schön abschließen!

20220722

Heute ist mal wieder eine etwas spannendere Reisekette angesagt.

Gleich nach Arbeit geht es mit dem Bus nach Pegnitz. Von dort nehmen wir einen Regionalzug bis Cheb, welcher leider etwas trödelt und dann auf den letzten paar Metern nochmals Minuten aufsammelt :/ So ist der Umstieg in Cheb zum Zug nach Prag gefährdet, doch wir haben Glück, und alles klappt.

Die weitere Fahrt ist problemlos und angenehm, zwar geht dem Bierverkäufer das Bier aus, doch in Pilsen wird weiteres Pilsener nachgeladen, so ist der Reisekomfort gesichert :)

So kommen wir also gut an und beziehen gleich unser gewohntes Hotel.