(302) Pünktlich geht es los mit dem ICE 634. Bis Göttingen wollen wir an Bord bleiben.
Der Umstieg ist wegen Verspätung etwas knapp, klappt aber noch, und der Metronom bringt uns nach Alfeld. Dieser vielgelobte Zug ist auch nur ein angeschmuddelter DoSto mit nikotingelben Deckenverkleidungen, nix Besonderes.
Dort angekommen besichtigen wir das einzige UNESCO-Weltkulturerbe, welches noch ganz normal in seiner ursprünglichen Verwendung genutzt wird, nämlich als Hersteller von Schuhleisten: Die Fagus-Werke mit dem charakteristischen Schornstein. Ein fantastischer Gropius-Bau, toll erhalten und restauriert! Die Ausstellung ist sehenswert, und dieser Schuh von 1905 wie auch der quietschgrüne Schuh von 1966 wären problemlos heute tragbar. Im Anschluß lassen wir uns sachkundig durchs Werk führen, erfahren viel zur Entstehung und Architektur der Gebäude sowie Herstellung von Schuhleisten. Auch heute noch gehen die Fagus-Leisten in die ganze Welt.
Bemerkenswert noch, daß der Gästeführer kein Museumsangestellter ist, sondern ein Maschinenschlosser aus dem Fagus-Werk, der an den Wochenenden auch diese Führungen hält. Es ist eben kein Museum, sondern ein Industriebetrieb.
Weiter geht es dann mit dem Metronom bis Hannover, wo wir in den IC 2049 nach Leipzig wechseln. Ohne Gastronomie, daher Verpflegungsaufnahme am Hbf Hannover.
Die Fahrt ist eher langweilig, viel Gegend, und problemlos kommen wir in Leipzig an. Hier erst sehen wir unsere Lok – sie war aber gar nicht bockig.