20170516

(72) Zum Abschluß besichtigen wir heute noch den Rangierbahnhof Mannheim. Die Anfahrt sind nur zwei Stationen S-Bahn ab dem Hauptbahnhof Mannheim.

Zunächst erklärt uns ein alter Hase, der den Laden in- und auswendig kennt, in sehr kurzweiligem Vortrag, was sie da so treiben, wie das alles funktioniert, ein paar Zahlen, Daten, Fakten. Darauf folgt die Sicherheitsbelehrung, wir werden mit orangen Warnwesten und Helmen ausgestattet, und schon geht es los ins Gelände.

Im Stellwerk bekommen wir einen Ein- und Überblick der dort tätigen Fahrdienstleiter und Disponenten, dann begehen wir die Anlge. Vom Ablaufberg hat man einen netten Blick ins Tal, wo die Wagen auf die einzelnen neu zusammenzustellenden Züge verteilt werden.

Hier die 296 034, kurz am Ausruhen nach automatischem Abdrücken der ungekuppelten Wagen über den Berg, vor sie zum nächsten Einsatz fährt.

In diesem blitzeblank spiegelnden recht neuen Wagen kann man erahnen, wie unser bunter Haufen leuchtet.

Und noch ein Rundumblick vom Ablaufberg:

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Zum Hbf Mannheim ist es nur noch eine Station, den Rangierbahnhof verlassen wir am anderen Ende.

Zurück fahre ich mit ICE 74 bis Frankfurt, wo ich fast eine Stunde Aufenthalt habe und bei der Gelegenheit einen gelben Zug ablichte. Von hinten denkt man, einfach ein gelb angemalter 614er, doch die Front schaut wild aus. Dies ist der Lichtraummesszug LIMEZ 3, der die lichte Weite des Streckenprofils mit Laserscannern und Kameras dokumentiert.

Weiter geht es mit ICE 629, der pünktlich Frankfurt verläßt, wegen der Baustelle heute aber eine längere Fahrzeit ausgewiesen hat. Meine erste Fahrt in einem der neu renovierten ICE 3.
Überpünktlich komme ich mit -7 in Nürnberg an!

20170515

Vor heute unsere Kundenbeiratssitzung beginnt, besichtigen wir den Bahnhof Mannheim und speziell dabei auch die Ansage- und 3S-Zentrale. Die Bildschirme sind größtenteils dunkel, und auf einem dürfen wir den Erpressungstrojaner bewundern, den die Cyberattacke auf eine Anzahl betriebsnaher (damit nicht sicherheitsrelevanter) PCs gespült hat. Nun ja, keine Anzeigen am Bahnsteig, und ein internes Dispositionssystem ist ausgefallen, damit hat das Personal mehr telephonisch bzw. auf Zuruf zu klären, ansonsten läuft der Betrieb normal, die Bahn hat den Angriff gut weggesteckt. Man kann sagen, es sind nur Komfortfunktionen betroffen, die speziell abgeschotteten Systeme der Leit- und Sicherungstechnik und die Fahrzeugrechner ließ der Angriff kalt.

Anekdote am Rande, fragt mich doch gestern in Hanau am Bahnsteig eine junge Frau, was „Bitte Aushangfahrpläne beachten“ bedeute. Ich denke an einen Scherz, doch sie meint das ernst. Ich antworte, „zum Glaskasten gehen und den gelben Zettel da drin lesen“, damit wußte sie dann wohl Bescheid.

20170514

(72) Zur Kundenbeiratssitzung der DB fahre ich heute nach Mannheim. Schon recht kurz nach der Abfahrt in Nürnberg mit ICE 26 komme ich bei Emskirchen zu stehen. Nach einiger Zeit wird angesagt, wegen einer Weichenstörung im Baustellenbereich verzögere sich die Weiterfahrt unbestimmt, weswegen man nun die Türen öffne. Der Zug könne verlassen werden, um sich die Beine zu verteten, man solle aber in der Nähe bleiben. Offenbar ein Zugeständnis an gewisse Suchtkranke :) Aber dazu kommt es nicht, unvermittelt geht es weiter, doch mit prognostizierten +30 ist der angedachte Anschluß ICE 79 in Frankfurt nicht mehr zu erreichen. Also disponiere ich um und wechsle in Hanau in den ICE 1191.

Die Weiterfahrt verläuft ruhig und problemlos, das Gewitter und einige Regenbögen in schwarzen Wolken sind spektakulär. Kurz nach Biblis allerdings bleiben wir stehen, lang passiert nix, und schließlich bekommen wir eröffnet, vor uns sein ein Güterzug liegengeblieben, wir würden zurücksetzen bis Biblis und dann über Worms und Ludwigshafen umgeleitet.

So kommt es, der Tf hetzt durch den Zug (ein ICE 1 ist lang!) zum anderen Führerstand, Bremsprobe, wir schleichen nach Biblis zurück, der Tf hetzt erneut durch, Bremsprobe, Abfahrt, und mit was um +90 erreiche ich leicht genervt Mannheim.

20170513

Heute bleiben wir mal in der Region und besuchen im Rahmen unserer jährlichen Edelbranddegustation die Brennerei Haas in Pretzfeld.

Hier ein kleiner Blick in die Brennerei:

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Was soll man sagen, ein schöner Tag mit netten Leuten und feinen Getränken, und auch die Bahnfahrerei funktioniert reibungslos.

20170510

Der IC 2162 startet fast pünktlich in Nürnberg. Problemlos kommen wir nach Stuttgart, nur halt das Übliche, alte, angegammelte Schleuder, keine Bordgastronomie, also an sich ein schlechter Witz, kein IC.

Weiter zur Messe Stuttgart mit der S-Bahn, zwar ist der Umstiegsweg lang, aber auch dies klappt ganz entspannt.

Nach dem Messetag kommen wir so nach Stuttgart, daß ein RE nach Nürnberg fährt. Fahren würde. Bei quasi nicht existentem Informationsfluß kommt der Zug so spät aus der Bereitstellung, daß wir mit fast +30 erst wegkommen und dies auch bis daheim so halten.

20170430

Heute haben wir jede Menge Programm.

Los geht es am Hauptbahnhof Essen, wo die 212007 unseren Sonderzug zum großen Museumsfest in Bochum-Dahlhausen zerrt.

Die Veranstaltung steht unter dem Motto Ost-West, und dem wird Rechnung getragen, indem verschiedene Lokomotiv-Arten in ihren Entsprechungen „Ost“ und „West“ nebeneinanderstehen. Auch die 212 007 gehört eigentlich dazu, aber siehe oben, sie muß heute arbeiten, während ihr Ossi-Pendant sich in der Sonne ausruhen darf. Wie immer steht viel schönes Gerät herum, das wir ausgiebig besichtigen.

Am frühen Nachmittag wird es langsam unangenehm voll im Gelände, auch haben wir an sich alles gesehen, also lassen wir uns vom Sonderzug wieder nach Essen karren, wo wir uns ein wenig in der DB Lounge ausruhen und dann die nächste Sonderfahrt abpassen, den Wagen 500 der Museumsstraßenbahner. Begleitet von einem Freund, der bei der EVAG arbeitet und bei der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft EVAG e.V. aktiv ist. Er kann uns viel zur Geschichte des Wagens und auch zu den durchfahrenen Stadtgebieten erzählen.

Herrliches Fahrzeug, auch innen toll restauriert. Wir fahren damit auf der Linie 17 im Planbetrieb, es gelten also alle üblichen Tickets, und die Fahrgäste sind darob teilweise durchaus erstaunt. An der Endstation auf der Margaretenhöhe steigen wir aus und gehen zum Halbachhammer in Essen-Fulerum. Der wurde 1935/36 hierher versetzt, als Geschenk des Gustav Krupp von Bohlen und Halbach an die Stadt. Also ein frühes Industriedenkmal!

Zurück in die Stadt kommen wir nach einem Spaziergang durch einen nahegelegenen Friedhof mit einer anderen Straßenbahnlinie, machen eine kleine Rast im Hotel, um dann nach Bochum zu fahren.

Das Muscial Starlight Express soll den Tag abschließen. Obschon ich nun wahrlich nicht der Musical-Freund bin, toll gemacht, flotte Szenen auf Rollschuhen, und deutlicher Bahnbezug :) Bissl weniger Herzschmerz und mehr Action, und ich hätte nichts auszusetzen!

Bis wir wieder zurück sind ist nach ein Uhr morgens, und unter Umgehung der Hotelbar gehen wir schnurstracks schlafen.

20170429

(258) ICE 822 fährt heute baustellenbedingt schon zehn Minuten früher los als üblich. Ab gehts nach Essen!

Nahezu pünktlich kommen wir an, die Fahrt war ruhig und angenehm. Nach einem kleinen Imbiß am Ziel besuchen wir die Lichtburg, zu einer Führung.

Aus angedachten 90 Minuten werden derer 150, und der Theaterleiter Bernhard Wilmer höchstpersönlich führt uns. Jede Menge Anekdoten weiß er zu berichten, die Lichtburg hat eine turbulente Geschichte hinter sich, und nur mit Beharrlichkeit und der Hilfe einiger Größen aus Film und Musik konnte das Kino als solches generell und auch als wichtiges Premierenkino für Deutschland erhalten werden. Dank der richtigen Bühne hinter der Leinwand ist der große Saal vielfältig einsetzbar, und über 1200 Plätze sind schon eine Nummer. Übrigens ist die nach oben aufrollbare Leinwand wegen des Tons (hinter ihr hängen große, fette Lautprecher!) perforiert und damit von hinten halbdurchsichtig.

20170428

Noch nie haben wir uns so gefreut, das gurkige Agilis-Bähnle zu sehen :) Die DB Netz hat es echt geschafft, die Strecke ist fertig, und das Bus-Geschuckel hat ein Ende. Vorerst jedenfalls…

20170427

Es heißt ja schon seit geraumer Zeit, die Sperrung der Strecke Forchheim – Ebermannstadt solle einen ganzen Monat kürzer dauern als ursprünglich geglaubt. Bei solcherlei Ankündigungen ist man ja sehr skeptisch, doch die Indizien sprechen dafür, daß dies klappen könnte. Jedenfalls hat sich hinter dem ganzen Baustellentrubel bereits eine Doppeltraktion versteckt! Ob die bereits üben, Streckenkunde erlangen und all sowas? Ich bin gespannt auf morgen!

20170422

(166) Pünktlich geht es los mit dem ICE 1524, der heute nur moderat belegt ist.

Die Fahrt bis Leipzig ist ruhig und entspannend, pünktlich kommen wir an, nehmen eine Roster am Querbahnsteig und fahren mit ICE 1555 weiter nach Dresden.

Ein Bierchen der Wurst hinterhergespült, und satt und zufrieden erreichen wir Dresden.

20170419

Heute fällt nachmittags schon auf, daß ein Zug hupt – obwohl die Strecke an sich gesperrt ist. Auf dem Weg zum Bus zeigt sich des Rätsels Lösung, ein Gleisbauzug hat sich nach Ebermannstadt verirrt! Aber nicht etwas die DB Netz baut hier, nein, die Museumsbahner haben den geordert, für Stopfarbeiten an einigen Stellen der Strecke, um endlich die Langsamfahrstellen aufgrund Oberbaumängeln loszuwerden.

In Forchheim dann noch ein Hubsteiger – in Zweiwege-Ausführung habe ich sowas auch noch nie gesehen, kurios.

20170416

(138) Zurück geht es mit ICE 1511. Vor dem Einsteigen wundern wir uns, daß fast alle gewohnten Unterwegshalte im Display am Bahnsteig als „entfallend“ angeführt werden. Ein Blick ins RIS offenbart, bei gleicher Ankunftszeit in Nürnberg fährt der Zug baustellenbedingt über Erfurt, Fulda und Würzburg. Angehalten wird nur in Erfurt, so kommen wir als ab da drei Stunden lang ohne Halt und ohne Fahrgastwechsel weiter, sehr angenehm. Ostern sind bei der Bahn eben traditionell Großkampftage in Sachen Baustellen.

Überpünktlich und entspannt kommen wir daheim an.

20170415

Die Besichtigung des Bundesverwaltungsgerichtes zu Leipzig zeigt auch Kunstwerke. Diese sollen diverse Deutsche Errungenschaften zeigen, wie die Industrialisierung und das Ingenieurswesen – irgendwo neben dem Zahnrad soll auch ein Bahnbezug in Form eines Schienenstücks erkennbar sein. Ich tue mir damit schwer, aber nun ja, die Freiheit des Künstlers…

20170414

(138) ICE 1524 ist gut gefüllt zu Ostern, ohne Reservierung (oder BahnComfort) ist das heute eher mutig :) Pünktlich geht es in Nürnberg los.

Ziel der Reise ist Leipzig, und pünktlich landen wir an, um wieder mal den Bahnhof Möckern zu beziehen.

Es ist schon toll, mit Blick aufs Gleis und eigenem S-Bahn-Halt zu wohnen. Neben den normalen Linienzügen des Nah-und Fernverkehrs kommt ab und an auch was Ungewöhnlicheres dahergepeest.

20170402

(248) Heute steht unser eigentlicher Grund der Überraschungsfahrt nach Osnabrück an, das Überraschungskonzert. Erst in der Schlange beim Einlaß werde ich gewahr, wir bekommen das Theremin von Carolina Eyck zu Gehör. Hach, ick freu‘ mir wie Bolle!

Wahnsinn! Die Musikerin mit ihrem Instrument vermag es, einem hochklassigen Kammerorchester eine wahrlich besondere Note zu verpassen. Mal klingt es wie Sphärenklänge aus einer anderen Dimension, mal vermeint man, locker-flockig eine Sopranistin trällern zu hören, dann wieder klingt es nach erdigen Bläsertönen oder einer Viola. Dazu die gespenstisch anmutende Spielweise mit Handbewegungen in der Luft um zwei Antennen herum…faszinierend und fesselnd. Frau Eyck beherrscht dieses einfache und doch so ungewöhnliche Instrument aus den Anfängen elektronischer Musik in einer Perfektion, die ihresgleichen sucht, jede der beiläufig wirkenden Handbewegungen in den freien Raum hinein und ohne jedwede Orientierungsmöglichkeit (wie sonst z.B. haptisch am Bund eines Saiteninstruments) trifft den Ton, und das gezielte Erreichen eines Gleichklangs ohne tieffrequente Schwebung zu den anderen Instrumenten geschieht nahezu verzugslos.

Der Musikverein Osnabrück hat da ein grandios besetztes und aufgeführtes Konzert aufgestellt!

Auf dem Weg zum Bahnhof genießen wir noch den Frühlingstag, gehen auf einem Steg entlang des Flüßchens Hase zum Bahnhof und treffen dabei den Ritter, der auf Knopfdruck Passanten auf einem Brückchen naßzuspritzen vermag.

IC 145 bringt uns fast pünktlich bis Hannover – natürlich wieder ohne Bistro :-( ICs kann man derzeit nur noch meiden, wenn man Wert auf Bordgastronomie legt.

Der Umstieg in Hannover ist knapp, funktioniert aber, und ICE 881 mitsamt funktionierender Bordgastro bringt uns in die Heimat.

20170401

(274) IC 2338 ist einer von zwei Fernverkehrszügen am Tag, die in Fürth halten. Heute nehmen wir den in Richtung Frankfurt – los geht es mit +5, und das Bordbistro ist erst ab Frankfurt bewirtschaftet. Die Erfahrungen der letzten Zeit zeigen immer wieder – das Produkt IC des DB-Fernverkehrs kann man mittlerweile vergessen :(

Der Umstieg in Frankfurt Flughafen zu ICE 604 ist kein Problem, und (endlich mit Frühstück) geht die Fahrt weiter bis Köln Hbf. Dort haben wir +2 und einen verdimmich knappen Umstieg in den IC 2310 – mit etwas Rennerei klappt das aber, und weiter geht die Fahrt.

Das Ziel ist mir nicht bekannt, Manu möchte mich überraschen. Bisher ist das geglückt, ich hab‘ keine Ahnung, und ich bin auch nicht so fies, den Fahrtverlauf zu recherchieren, um das Ziel zu erraten. Sie wird mich schon rechtzeitig darauf hinweisen, wann wir raus müssen. Hoffe ich jedenfalls :-)

Sie steigt nicht ohne mich aus, alles ist gut – das Ziel der Reise ist Osnabrück.

Osnabrück? Kennt man irgendwie nur dem Namen nach, habe keinerlei Bezug dazu. 160 000 Einwohner?! Krass, hätte ich nie gedacht, war eher der Meinung, das ist so ’ne 25 000-EW-Kreisstadt. Doch weit gefehlt, die Stadt des Westfälischen Friedens ist absolut einen Besuch wert, ein schöner Bahnhof, eine lebendige Innenstadt mit Geschäften auch abseits der üblichen Ketten, massig tolle Gastronomie, schöne alte Häuser, Baudenkmäler, imposante Kirchen – wir kommen wieder!

Am Tag unserer Ankunft erkunden wir ein wenig die Stadt, genießen den Frühling und erfreuen uns der Stadt. Der eigentliche Reisegrund steht morgen an, ich weiß nur, daß es ein Konzert ist, und forsche auch hier nicht weiter, um mich einfach überraschen zu lassen.

Auch das gebuchte Hotel Walhalla ist einfach nur toll – das älteste Hotel der Stadt mit einer Historie, die 1690 beginnt. Verwinkelt, mitten in der Stadt eingebettet, und dabei wirklich vom Feinsten, Bar, Restaurant, die Zimmer, alles top. Demnach ist auch die Liste prominenter Besucher durchaus hochklassig.

20170325

(228) Mit ICE 796 fahren wir heute nach Frankfurt. Los geht es pünktlich, doch die Baustellen unterwegs sorgen immer wieder für Bummeleien. Allerdings ist das wohl alles im Fahrplan enthalten, wir sind an den Unterwegshalten pünktlich und erreichen auch plangemäß Frankfurt.

Ziel unserer Fahrt ist das Goethehaus zu Frankfurt mit der Ausstellung „Traum und Wahnsinn“, mit Werken von Füssli sowie einer Unzahl von, nun, ich mag es nicht Nachahmer nennen, aber Werken von anderen Künstlern, die durch Füsslis Nachtmahr inspiriert wurden – oder soll man sagen, „geängstigt wurden“? Eine kleine, aber feine Ausstellung, die uns länger zu fesseln vermag als wir es erwarteten.

Danach kehren wir noch gut ein und fahren mit der S-Bahn zum Flughafen raus, um den baustellenbedingt den Hbf meidenden ICE 1129 zu erreichen. Pünktlich geht es los, ebenso kommen wir in Nürnberg an und fahren mit der U1 heim.

Das heißt, nicht ganz heim, die Fürther Frühlingskärwa nehmen wir natürlich noch mit!

20170317

Nach Plauen geht es heute von Ebermannstadt über Forchheim und Lichtenfels. Trotz angekündigter Langsamfahrstelle sind wir pünktlich in Bamberg und brauchen den planmäßigen Aufenthalt dort nicht als Puffer zu verkürzen. Auch in Lichtenfels ist alles gut, der Umstieg problemlos.

Ebenso Hof, wenns mal läuft, dann läuft es. Überpünktlich kommen wir in Plauen an, leider bei Regenwetter.

20170306

Daß Agilis wegen erhöhtem Krankenstand keine Lokführer hat und deswegen mal eben die ganze Arbeitswoche alle Züge entfallen, das erfährt man nur mal so zufällig am Rande, aber nicht aus den gängigen Informationskanälen :( Saftladen. Bei der DB ist mir wahrlich auch schon viel widerfahren, aber massive Zugausfälle wegen erkrankter Tf, das habe ich noch nicht erlebt, das Ersatzkonzept der DB ist offenbar auch den Namen wert. Das Elend mit den grünen Zügen hier geht nun ins sechste Jahr, und in den letzten Monaten wird es schlimmer und schlimmer. Geht denen das Geld aus? Wenn Lokführer schon mit der Dispo darum diskutieren müssen, den Zug vollgetankt zu bekommen, dann läßt das nix Gutes ahnen. Und daß bereits das ganze bisherige Jahr ein Fahrzeug im Schülerverkehr fehlt, das gibt auch zu denken. Wo ist das hin? Kaputt? Geklaut? TÜV abgelaufen? Verscheuert? Gepfändet? Fragen über Fragen…

Jedenfalls wird hier massiv auf dem Rücken des fahrenden Personals und der Fahrgäste gepfuscht, daß die Schwarte kracht. Dazu dann noch die Baustelle, die eh schon alles durcheinanderbringt, das ist derzeit alles sehr ungut. So treibt man die Leute wieder ins Auto :( Danke, liebe BEG, das habt ihr „hervorragend“ gemacht. Aber mit den hochgelobten Privaten wird ja alles so toll, schon klar.

20170304

(138) ICE 1524 startet pünktlich in Nürnberg. Problemlos kriechen wir durch den Frankenwald, Ankunft in Leipzig klappt ebenfalls pünktlich.

Ein paar Besorgungen stehen an, ein Mittagshappen, und wir besuchen Nolde (nebst Brücke-Kollegen) und Lüpertz im Museum der bildenden Künste.

Der Hauptgund der Reise ist jedoch Adrienne mit ihrer Hochantenne.

Wir konnten uns ja im Vorfeld überhaupt nicht vorstellen, was da abgeht, aber das Experiment ist mehr als geglückt. Das Salonorchester Cappucino führt ein Radiokonzert aus dem Jahre 1925 auf. Dazu muß man sagen, dies waren die Anfänge des Hörrundfunks in Deutschland, und Albrecht Winter (passionierter Bahnfahrer!) gibt in seiner Moderation spannende Einblicke in die Frühzeit des Radios. Damals war noch der Detektorempfänger Stand der Technik, aber auch die ersten Röhrengeräte mit Trichterlautsprecher etablierten sich.

Die Veranstaltung beginnt übrigens mit einer Einspielung in der typischen Radioqualität von damals, Knacken und Knistern, und eingeengter Frequenzgang. Doch dann übernimmt das kleine, aber feine Salonorchester in einer Akkuresse und Dynamik, wie man sie selbt mit heutiger Radiotechnik kaum über den Äther bekommt. Damals saß für den Musikgenuß die Familie noch mit unbequemen Kopfhörern (ja, ich habe das bereits ausprobiert, nach einer halben Stunde hat man heiße Ohren, und nach einer Stunde erträgt man es kaum mehr und muß das bockelharte Teil vom Kopf reißen) um den Radiotisch – insofern sind die Beschwerden über die Jugend, die immer mit Knopf im Ohr rumläuft, nicht angebracht, haben deren Urgroßeltern ihre Freizeit doch genauso verbracht :)

Was mir bisher nicht bewußt war, Leipzig hatte sich beim Wettbewerb um einen Senderstandort gegen Dresden durchgesetzt und war durchaus sehr früh mit einem eigenen Radiosender unter der MIRAG vertreten und leistete wichtige Pionierarbeit. Bereits damals war man so weit, Einspielort, „Rundfunkhaus“ mit den „Besprechungsräumen“ (heute nennt man sowas Studio) und Sendeanlage räumlich getrennt zu betreiben und die Verbindung über Zuspiel-Freileitungen sicherzustellen.

Zum Abschluß erzählt noch Hagen Pfau, der gute Geist des Leipziger Radio-Museums, etwas zur Radiotechnik von damals und heute und betont auch die immer noch gegebene Relevanz des Mediums Radio und beklagt vollkommen zurecht, daß am Ende der Kette, beim Lautsprecher, leider viel zu wenig getan wird, um die Möglichkeiten der aktuellen Radiotechnik auch klanglich voll ausreizen zu können.

Man kann wirklich sagen, das Motto der Konzertreihe „Das gibts nur einmal“ (zugleich auch das Schluß-Stück) trifft es voll und ganz. Was für eine kurzweilige und erstklassige Veranstaltung!

20170228

Morgens bei Ankunft in Forchheim ist die Welt noch in Ordnung. Auch unser Anschlußzug kommt noch an – aber nicht mehr raus. Auch für die S-Bahn bleibt die Lampe rot, und weit draußen sieht man schon den ICE stehen, der auch ganz gern vorbei wollte. Aber nix da. Auch ein Funkspruch bleibt unbeantwortet. Ich witzle noch, ob der Fahrdienstleiter eingepennt ist, oder ob der um die Ecke kommende Rettungswagen womöglich den FDL einsammeln soll. Doch aus dem Witz wird Ernst, der RTW und ein NEF kommen tatsächlich zum Stellwerk :-( Hoffentlich war es letztlich doch nicht so schlimm, und der Mitarbeiter ist auf dem Weg der Besserung!

Der Vorfall zeigt, daß eine gemeldete Stellwerksstörung nicht immer heißen muß, die Bahn ist nur zu blöd, ihren Krempel in Schuß zu halten, es kann auch einfach mal jemand spontan gesundheitliche Probleme haben. Gerade solche Alleinarbeitsplätze sind eh gefährlich, da kann man auch sterben, ohne daß es überhaupt schnell genug einer mitbekommt, um ggf. noch helfen zu können.

Zur Arbeit kommen wir mit einem Taxi.

Und weil es der Erkrankten heute nicht genug sind, schon seit gestern weiß Agilis, daß der heutige Nachmittagslokführer krank ist und auch kein Ersatz da ist, also Bus-SEV. Natürlich verpassen wir die S-Bahn ganz knapp. Ach ja, sagte ich schon, heute ist Krankentag?! Der folgende RE hat in Forchheim einen längeren Aufenthalt wegen der ärztlichen Versorgung eines Fahrgastes. Wir nehmen also die nächste S-Bahn, die noch vor dem RE raus darf.

20170226

Runter vom Feldberg geht es auch wieder mit dem Bus, weiter mit der StraB nach Frankfurt, aber dieses Mal steigen wir um in eine S-Bahn nach Frankfurt-Flughafen Regionalbahnof. Acht Minuten sind knapp, aber man schafft es zum Fernbahnhof, wo wir gleich in ICE 755 steigen.

Vor Aschaffenburg trödeln wir ein wenig herum und machen da gleich mal +15.

So klappt der geplante Anschluß in Nürnberg nicht mehr, aber wir haben ja noch die U1, die fährt immer.

20170225

(119) ICE 794 kommt pünktlich in Nürnberg los. Wegen Bauarbeiten müssen wir bereits in Frankfurt Süd raus, wo wir in eine Straßenbahn umsteigen. Während der Fahrt auf die BC100-Tarifgrenze Niederursel zu versuche ich krampfhaft, ein online-Ticket zu erwerben für die Anschlußfahrt. Erst mit der RMV-Applikation gelingt mir dies, noch rechtzeitig vor der Grenze. Erstaunlich, eine Dreiviertelstunde Fahrt mit Straßenbahn und Bus bis auf den Großen Feldberg rauf soll nur 2.60 EUR kosten?!

Pünktlich kommen wir da oben an. Ein geruhsamer Nachmittag und Abend auf dem Berg steht an, mit Spazierengehen, Entspannen und Genießen.

20170222

Soeben gelernt: Wenn man mit einer Doppeltraktion BR 442 in Forchheim am Bahnsteigbeginn mit vermutlich 120 km/h bemerkt, „oh shit, da stehen Leute am Bahnsteig, ich soll da wohl doch anhalten“, dann kommt man bei sofortigem Ankerwurf funkensprühend und qualmend und stinkend gerade noch so zum Halten, daß die vorderste Tür noch ein wenig Bahnsteig unter der Schwelle hat :-)

20170220

(264) Heute muß ich mal spontan in den Westen. ICE 822 fährt pünktlich los. Um Frankfurt herum ist es verkehrlich ein wenig dicke, da sammeln wir etliche Minuten ein, die auch bis Essen nicht mehr komplett weggefahren werden.

Mit +4 komme ich an und hetze zum Gleis 9, ob ich noch den inoffiziellen Anschluß erwische – aber nix da, ich sehe nur noch rote Lampen davonfahren. Macht nix, also ein Kaffee in der Lounge, und mit dem planmäßigen Abellio-Zug nach Wetter.

Genauso komme ich nach getaner Verrichtung wieder zurück nach Essen, wo der ICE 721 bereitgestellt wird, der mich heimbringen soll. Die Fahrt beginnt pünktlich, jedoch bald ein wenig getrübt durch ein zugestiegenes dauerplapperndes überdrehtes Huhn hinter mir. Sie quatscht ohne Punkt und Komma ihren Begleiter zu, und irgendwann stechen die Worte hervor, „oder soll ich bis Donnerstag schwanger werden“? Mein ebenfalls nicht so gedämpftes „wir müssen dem aber nicht beiwohnen?!“ konnte leider für kaum mal fünf Minuten den Redeschwall bändigen. Jedoch hob es die Laune der genervten Umsitzenden ein wenig.

Als am Flughafen Frankfurt die Tussi aussteigt atmen alle im Wagen auf. Der Rest der FAhrt verläuft in angenehmer Atmosphäre, und problemlos komme ich wieder heim.

20170219

(190) Zurück aus Berlin nehmen wir den IC 2355, schon ab Gesundbrunnen – was auch gut war, da die Kiste ab Hauptbahnhof ziemlich voll wird.

Bis Leipzig läuft alles, doch dort kommen wir erst mal nicht wieder weg, irgendwas geht schief beim Führerstandswechsel. Los kommen wir dann mit +12. Hoffentlich hält die Karre durch.

Bis kurz vor Erlangen hält der Zug sich tapfer, und wir haben die Verspätung komplett wieder eingeholt – doch dann geht ein harter Ruck durch den Zug, und die nächsten Kilometer rollen wir ohne Traktionsleistung, ohne Strom auf den Steckdosen und ohne Klimaanlage.

Sieht nicht gut aus, doch die Kiste fängt sich wieder, und aus eigener Kraft und annähernd pünktlich erreichen wir Nürnberg. Weiter mit einem Regionalzug, und endlich sind wir wieder daheim. Zieht sich, Berlin ging früher schon mal schneller – doch Ende dieses Jahres geht die Post ab, mit der VDE8 macht dann Berlin wieder Spaß!