20180127

(96) Die gute Laune des Vortages verfliegt in Aachen schnell, als Manu direkt nach dem Aufstehen (zum Glück!) noch mal mit dem DB Navigator die Verbindung prüft. Unser gebuchter ICE 18 nach Antwerpen entfällt :( Gründe werden nicht genannt, evtl. haben sie ja keinen ICE 3 mit Belgienzulassung ausgraben können, daher endet die Fuhre in Aachen? Allerdings gibt es eine Verbindung eine Viertelstunde eher, mit zwei Umstiegen in Belgien und einer um nur vier Minuten späteren Ankunft. Also im Alarm-Modus beschleunigt durchs Bad, am Bahnhof noch einen Ersatz fürs damit auch entfallende Bordrestaurant-Frühstück organisiert – und die Reise beginnt mit diesem museal anmutenden Gefährt. Auch das Personal trägt sehr drollige Uniformen, bei denen man immer ein wenig an Louis de Funès denken muß.

Die Umsteigerei klappt, der zweite Zug ist wirklich ein komfortaber Intercity, aber der dritte Zug, der sich ebenfalls Intercity nennt, hat maximal den Komfort eines deutschen Buntling-Wagens. Doch egal, wir kommen gut und pünktlich an in Antwerpen Central. Bzw. halt mit +4, verglichen zur geplanten Anreise.

Vor Ort sehen wir uns erst mal den Bahnhof an. Ich behaupte mal, dieser Bau ist der schönste und prächtigste Bahnhof, den ich je gesehen habe. Dazu ist er auch noch riesig! Daher ohne weitere Kommentare einfach einige Eindrücke, die für sich selbst sprechen sollten:

Ausgang
Kuppel
Durchgang
Reisezentrum
Halle
Durchgang
von außen

Wahnsinn!

Nach Verlassen dieser Kathedrale des Bahnverkehrs treffen wir erst einmal Freunde zur ersten Begrüßung. Dann geht es raus in den Hafen, in unser Hotel zum Bezug des Zimmers, und mit dem Bus wieder in die Stadt. Dabei fällt auf, der ÖPNV hat zwar moderne Fahrzeuge, aber weder gibt es Fahrkartenautomaten noch kann der Busfahrer alle verfügbaren Tickets überhaupt verkaufen. Außerdem gibt es keinerlei Ansagen oder Displays über den nächsten Halt, da muß man schon selber sehen, daß man sich zurechtfindet. Für eine moderne westeuropäische Metropole würde man sich da mehr erwarten; so sitzt man halt mit geöffnetem Google Maps auf dem Handy im Bus, um zu sehen, wann der gewünschte Halt kommt.

Halb Antwerpen ist derzeit eine Baustelle – so wird auch massiv an einem neuen Tunnelsystem gearbeitet, und es kommt durchaus dabei zu archäologischen Funden. Dieses niedliche kleine Cat wurde sicher kurz nach dem Schlupf aus dem Ei verschüttet und somit der Nachwelt erhalten. Es wurde bereits liebevoll herauspräpariert, und offenbar ging die Zeit im Erdreich nahezu spurenlos an ihm vorüber. Womöglich ist es mit einer neuen Batterie, etwas Schmierfett und ein paar Gallonen Diesel sogar wiederzubeleben?

Schon direkt nach der Grenze fällt auf, in Belgien werden Häuser weniger freistehend, sondern reihenhausartig aneinandergeklebt gebaut, auch im ländlichen Bereich. Diese Bauweise setzt sich auch in den Städten fort, etwas mehr in die Höhe, doch viele Gebäude sind auch dort nur zwei, drei Fenster breit. Sogar die historischen Prachtbauten am Groten Markt können sich diesem Schema nicht entziehen, wie man hier und hier deutlich sehen kann.

Später ziehen wir unseren Freunden ingressend und marodierend durch die Innenstadt, sehen dort viele nette Ecken, und abends kehren wir müde in einer netten, kleinen Burgerbraterei ein, wo wir uns erst mal ein Abendessen schmecken lassen.

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