20170123

Heute stehen wir bei bitterer Kälte in Forchheim am Bahnhof herum und sehen um uns herum den Bahnverkehr entgleisen. Also nicht die Züge, zum Glück nur die Fahrpläne, aber sowas ist ja auch schon gut für einen besonders häßlichen Montagmorgen.

Jedenfalls wird für diverse RE und S-Bahnen alles Mögliche zwischen +20 und +70 angesagt, von unserem Bähnle erfährt man nix, aber kommen tut es auch nicht. Ein Anruf bei Agilis erbringt, daß man da auch nicht weiß, wo der Zug steckt, aber sich informieren und mich sogleich zurückrufen wolle. Der Rückruf kommt erst mal nicht, derweil wird bei anderen Zügen was von Weichenstörung erzählt – das klingt nicht gut.

Arschkalt is es am Bahnsteig, bei zweistelligen Minusgraden, also ist uns nach einer halben Stunde Warterei das Ganze zu blöd, und wir nehmen zusammen mit einem anderen Stammpendler ein Taxi.

Jetzt kommt auch der Anruf von Agilis, der Zug steht in Hirschaid hinter einer S-Bahn, welche wiederum wegen besagter Weichenstörung nicht weiterkommt. Nun ja, ich sage der Dame, „im Taxi ist es auch schön, wir haben umdisponiert“, bedanke mich für die Bemühungen und denke ganz egoistisch so bei mir, jetzt kann der Zug da meinetwegen final festfrieren, mir doch wurscht.

Als kleiner, schadenfroher Trost, im Taxi ist der Verkehrsfunk aus dem Radio voll mit Meldungen zu massiven Beeinträchtigungen auf diversen Autobahnen – warum soll es auch anderen Pendlern besser gehen?! Mieser Montagmorgen für Massen :-)

20111129

Daß Agilis manchmal ein wenig, äähm, seltsam ist, das hat sich ja schnell herausgestellt. Interessant finde ich in dem Zusammenhang diesen Auszug, der aus einer Ausgabe der Mopinio stammt. Die darin beschriebenen Ereignisse toppen teils noch unsere Erlebnisse, aber den Grundtenor kann ich durchaus bestätigen – viele dieser Lokführer sammeln offensichtlich ihre Fahrpraxis erst im Regelbetrieb, was im System Eisenbahn definitiv ungut ist. Daß ich mich dennoch halbwegs sicher fühle liegt alleine daran, daß „unsere“ KBS 821 wenig anspruchsvoll ist, dazu an den relevanten Stellen technisch gesichert vermittels der PZB.

In der kompletten Ausgabe finde ich auch sehr lesenswert den Beitrag auf Seite 14. Meines Erachtens ein absolutes Unding, daß die BEG einer Firma den Zuschlag gibt, die ihren günstigen Preis maßgeblich durch Subenvtionierung der Mitarbeiter durch die Bundesagentur für Arbeit begründet. Natürlich ist es löblich, Arbeitslose wieder in Lohn und Brot zu bringen, aber doch nicht durch eine Wettbewerbsverzerrung auf dem Rücken der Fahrgäste?!

20111020

Heute im RE gen Forchheim rumpelt es ungewohnt in Baiersdorf, und wir werden auf die Seite gestellt. WTF?! Ein vorbeikommender Zub, den ich ansprechen will, läßt mich gar nicht zu Wort kommen und sagt gleich, „Agilis wartet, ich habe schon angerufen“. Sehr gut. Es stellt sich heraus, daß der ICE, der sonst in Forchheim überholt, heute schon in Baiersdorf überholen will.

Der Grund ist in Forchheim offensichtlich: Auf Gleis 4 steht bereits ein Güterzug – da war kein Platz für uns. Jedenfalls klappt alles, Anschluß erwischt und mit einigen Minuten + im Zug mit dem Spatz davongedieselt…

20110929

Schon am Mittwoch werden wir vorgewarnt, daß am Donnerstag nachmittags SEV angesagt ist. Und so kommt es auch, das Agilis-Bähnle steht verwaist in Ebermannstadt am Bahnsteig. Dumm nur, daß anstelle der zwei bestellten Busse (einer für die direkte Tour nach Forchheim, einer mit allen Unterwegshalten) nur ein Exemplar auftaucht. Somit verpassen wir unsere S-Bahn, für den RE reicht es zum Glück noch. Unterhaltsam mit seinen Ansagen und Kommentaren ist der im Bus mitfahrende Agilis-Zugbegleiter, dem es zudem merklich unangenehm ist, daß sein Arbeitgeber wieder mal dasteht wie der letzte Gurkenladen. Der Grund für den SEV war nämlich schlichtweg erneut Personalmangel, und ungenannt bleibende Quellen berichten, ein Leihlokführer habe einfach seine Klamotten zurückgeschickt und sei nicht erschienen und auch nicht mehr erreichbar. Er wird dafür seine Gründe haben, und daß der Ausfall eines einzigen Mitarbeiters gleich wieder für SEV sorgt, zeigt, wie sehr das ganze Angebot mit heißer Nadel gestrickt ist. Klar rechnet man nicht mit der Fahnenflucht des Personals, aber es kann ja auch einfach mal jemand krank werden – ich habe mir zumindest sagen lassen, mit sowas müsse man als Arbeitgeber ab und an rechnen.

20110906

Der Meßzug ist schuld…

Heute kommen wir mit dem RE in Forchheim an, es steht scheinbar ein Bähnle bereit – doch der Zub winkt ab, Streckensperrung, Schienenersatzverkehr am Bahnhofsvorplatz. Also durch die Unterführung gedackelt, ums Haus herum – kein Bus. Schließlich erfahren wir, der Bus ist abgefahren, ohne auf uns Umsteiger zu warten. WTF?! Also zusammengesucht, wer alles nach Ebermannstadt muß, und zu sechst ein Taxi genommen, mal wieder :-(

Die Dame bei der Agilis-hotline ist sehr zuvorkommend, weiß aber von keiner Sperrung und bittet mich, alles nochmal per email zu schildern und einen scan der Taxiquittung mitzusenden. Dies tue ich und erhalte auch schnell und unbürokratisch die Zusage der Erstattung. Dabei erfahre ich, daß der Meßzug heute Nacht eine Fahrt auf der Strecke unternommen hat und aufgrund einer Grenzwertüberschreitung sofort die Strecke gesperrt hat. Bis Mittag soll alles erledigt sein, und so ist es dann auch. Der massive Gleislagefehler, der seit sicher zwei Jahren merklich(st) besteht, scheint weg zu sein, das war dann wohl der Übeltäter, und man hat da eben mal schnell nachgestopft…

20110720

Es regnet und regnet und regnet…die ganze Nacht, den ganzen Morgen, ohne Unterlaß. Vor wir aus dem Haus gehen prüfen wir das RIS, sieht alles normal aus. Mit dem roten Zug kommen wir auch ganz problemlos und pünktlich bis Forchheim – doch dort weisen uns Ansagen und Displays darauf hin, daß der grüne Zug nach Ebermannstadt entfalle. Streckensperrung wegen Gleisunterspülung :-( Am Bahnhofsvorplatz ist keinerlei Ersatzbus zu sehen, also entscheiden wir uns recht spontan, ein Taxi zu nehmen. Bei vier Mitfahrern ist das von den Kosten nicht so schlimm, es bleiben gerade mal sechs EUR für jeden.

Schön und gut, in der Arbeit sind wir – doch wie kommt man wieder heim? Die Fahrt auf der B470 hat gezeigt, daß von den Hügeln Sturzbäche braunen Wassers schießen und auf der Straße Erde und Steine zurücklassen, aus dem Kollegenkreis hört man, daß etliche Orte überflutet oder auch von der Nachbarschaft isoliert sind, das ganze Tal ist am Absaufen.

Die Agilis-hotline ist freundlich, bemüht – und hilflos. Morgens beim ersten Anruf weiß keiner, wie es weitergeht, kurz vor Mittag erfahre ich dann, daß ein Taxi-Pendelverkehr eingerichtet sei, ohne feste Zeiten, einfach zum Bahnhof gehen und auf ein Taxi warten. Letztlich stehen dann zur Heimfahrt Busse bereit, und wir kommen problemlos wieder aus der Krisenregion ‚raus.

Ach ja, im RIS steht sowas natürlich nicht.

20110718

Am Montag Morgen ist noch alles in Ordnung. Doch nach der Arbeit beim Fußmarsch von der Firma zum Bahnhof fällt uns auf, daß am Ende des Bahnsteigs ein Agilis-Bähnle wie geparkt steht, mit der Anzeige „nicht einsteigen“. WTF?! Kaputtgegangen beim Losfahren? Wir werden von Umstehenden auch gleich aufgeklärt, „Der fährt heut net, Schienenersatzverkehr wegen Personalmangel“. Es stellt sich heraus, Agilis muß aufgrund der Krankmeldung dreier Tf für einige Tage den Nachmittagsverkehr mit Bussen abwickeln.

Da stellt sich die Frage, wie kann ein Unternehmen, das seit drei Jahren weiß, wie viele Tf es zu welcher Zeit brauchen wird, derart blauäugig hoffen, daß zum Start der Verkehre sich schon noch genug Lokführer entschließen, vom alten zum neuen Betreiber zu wechseln? Diese Aussage hat der Geschäftsführer, Herr Knerr, gegenüber der Presse getätigt. Es ist ja entwaffnend offen, sowas auch noch zuzugeben, taktisch klug ist es nicht, zeigt es doch, daß die Personalpolitik eher der Hoffnung denn einer durchdachten Planung folgt. Dummerweise war die Zahl der Wechsler dann eben doch minimal, was bei den Bedingungen, die den Bewerber so erwarten, wohl auch kein Wunder ist.

Was hat sich die BEG dabei gedacht, einer derart blauäugig agierenden Firma für über zehn Jahre (!) den Nahverkehr der Region anzuvertrauen? Ich als Kunde fühle mich da wahrlich schlecht vertreten.

20110713

Frühmorgens Einfahrt in Forchheim – komisch, unsere Bähnle steht schon bereit, aber nur eine Einheit. Es stellt sich heraus, zwischen Hirschaid und Forchheim ist es zu einem Personenunfall gekommen, die Strecke ist gesperrt, der wartende Zug ist derjenige von der vorherigen Fahrt aus Ebermannstadt, die wegen der Sperrung ebenfalls in Forchheim enden mußte. Während wir bereits drinsitzen wird noch vom Abstellgleis eine zweite Einheit herbeirangiert und angehängt, Bremsprobe, und los geht das. Ein wenig Verspätung, aber Agilis hat die Situation gut gemeistert, die Schüler finden auch in zwei Einheiten halbwegs Platz.

20110630

Eigentlich ist dieser SOS-Knopf im Agilis-Bähnle gar nicht übel. Da kommt einer noch dran, der einfach gestürzt ist und nicht mehr aufkommt, aber auch einer, der so besoffen ist, daß er nicht mehr bis zum Türgriff hochkommt :-)

20110614

Daheim ist laut RIS noch alles OK, kurz vor dem Bahnhof wechselt das RIS aber schon auf +15 – die S1 erwischen wir nicht mehr. Das war es dann wohl mit unserem Anschluß in Forchheim :-( Und wieder das alte Spiel, am Bahnsteig wird die Anzeige von „wenige Minuten“ in Fünferschritten bis +20 eskaliert. Diesen letzten Schritt macht auch das RIS mit, real werden es +24 bis zur Abfahrt. „Verzögerungen im Betriebsablauf“. WTF?!

Warum kann man nicht auch bei der Anzeige am Bahnsteig ehrlich ansagen, was Sache ist, wenn es eh schon bekannt ist? Das macht den Leuten, die nicht andauernd mit dem Mobiltelephon alles direkt abfragen, die Wahl von Alternativen unnötig schwer.

Wie erwartet sind die Agilis-Züge winzig klein, im Schülerverkehr könnte es spannend werden, sollte es bei zwei Einheiten bleiben. Die Sitze sind erträglich, solange man keinen Nebenmann hat, aufallend ist die sparsame Bestückung mit „Wunschhaltetasten“ (so hat das die Fahrerin in den sehr ungelenk dargebrachten Ansagen genannt). Der Führerstand ist sehr klein und war mit drei Leuten gesteckt voll – machen die ihre Streckenkunde in den ersten Tagen im realen Einsatz? Von Klimatisierung war nix zu merken, es war eher stickig und stank nach neuem Plastik. Die Toilettentüre scheint auch unglücklich konstruiert, ein Fahrgast kam nicht mehr ‚raus, und ich mußte ihn befreien :-) Das Ticketverkaufsmädchen kam erst später, sonst hätte ich den Job natürlich ihr überlassen.

Nach der Heimfahrt wurde offenbar in Forchheim das Fahrzeug gewechselt, und weit ab stand noch ein Dritter geparkt.