Heute fahren wir gut zwei Stunden durchs Land, um Le Mont-Saint-Michel zu besuchen. 27 Einwohner hat es da nur, dennoch ein Touristenmagnet voller Menschen. Dies merkt man schon in der Anfahrt, bereits zu dem riesigen Parkplatz für 4000 Autos staut es sich, weswegen uns Google über kleine Sträßchen um den Stau rumführt.
In über 1000 Jahren ist hier ein riesiger Sakralbau in etlichen Ebenen mit zig Räumen und Sälen aus verschiedenen Epochen entstanden, ein kirchliches Gewirr, umgeben von einigen gedrängt gebauten Häusern.
Für den Hinweg vom Parkplatz entschließen wir uns, die Brücke zu Fuß übers Watt zu queren, um den Steinklotz im Ärmelkanal aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Auf dem Eiland angekommen geht es stetig bergauf, viele Treppen, bis wir den Zugang zum sakralen Bereich erreichen. Trotz vorab gekaufter Tickets müssen wir ziemlich lang anstehen, bis wir endlich vollends drin sind.
Die Gargoyles haben hier noch besondere Lasten zu tragen. Ein Wahnsinns-Bau, und zum Glück verlaufen sich die Besuchermassen ein wenig, so kann man schon alles halbwegs ohne Gedränge genießen und aufsaugen.
Nachmittags nehmen wir eine kleine Einkehr, spazieren ein wenig auf der Festungsmauer umher, genießen das Ambiente, um dann noch Abendessen zu bekommen.
Nein, wir fahren nicht heim, wir gehen nochmals ins Sakralgewirr, zu einer Sonderveranstaltung “Le Millénaire”. All die Räume, in denen wir schon waren, sind nun stimmungsvoll illuminiert, teils mit Musikuntermalung. Alles sehr farbig, blau, rot, orange, blaurot, rotblau :) Im Kirchenraum wird auf einen transparenten Vorhang ein multimedialer Abriß zur Geschichte des Bauwerks projiziert.
Beim Verlassen des Baus leuchtet der ganze Kasten in tiefem Blau, wir können nochmal eine Ansicht aus der Ferne bei Nacht erhaschen, und für den Rückweg nehmen wir einen der kuriosen Shuttle-Busse. Die Dinger haben zwei Fahrerkabinen, damit der Bus nicht mühsam für die Gegenrichtung wenden muß; so muß nur der Fahrer ans andere Ende gehen.
Die Heimfahrt durch die Nacht ist nervig, doch wir kommen gut voran, so können wir in den ersten Strunden des neuen Tages ins Bett fallen.