20230818

Heute müssen wir Nantes verlassen; es geht mit dem Zug weiter nach Blois. Die Fahrt ist ereignislos, ein wenig Verspätung haben wir, aber damit haben wir ja kein Problem.

Das Hotel ist gleich um die Ecke vom Bahnhof. Bis das Zimmer fertig ist nehmen wir ein Bierchen an der Bar.

Doch nun zieht es uns in die Stadt, schöne Ecken hat es hier, und am Haus der Magie warten wir auf die Drachen. Putzige Viecher, und einer reckt auch den Schwanz raus.

Diese Treppe mit Bemalung und Bepflanzung ist definitiv einen zweiten Blick wert!

In der Kirche hat es auch noch ein wenig was aus der Schädel-Abteilung für Manu.

Nach dem Abendessen gehen wir zurück zum Hotel, und von der Bahnüberführung hat man einen schönen Blick auf ein Krokodil – nein, keine entwichene Panzerechse, sondern ein Teil der Sicherungstechnik der Bahn.

20230817

Zweiter Versuch Saint Nazaire. Heute paßt das Wetter, also schauen wir uns den U-Boot-Bunker aus dem 2. Weltkrieg an, quasi eine U-Boot-Garage. Die Fahrt verläuft problemlos, und einen Parkplatz finden wir gleich gegenüber einer gelagerten Schiffsmaschine. Einfach mal etliche Ansichten ohne weitere Kommentierung, eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, von oben und begrünt. Wahnsinn! Die haben das Ding in keinen zwei Jahren geplant und hingestellt, und das zu Kriegszeiten.

Am Ausfahrtsbereich gegenüber können wir auch noch beobachten, wie die Drehbrücke wegdreht und eine Schleusung stattfindet. Faszinierend.

Auch die Sicht auf die große Loire-Brücke ist toll, die Seeschlange ist nochmal zu sehen, und einen Leuchtturm hat es auch.

Eine weitere Brücke ist als Klappbrücke ausgeführt, mit spannender Mechanik.

So war der Tag also erfolgreich, beruhigt können wir wieder heimfahren :)

Endlich können wir auch unser Auto wieder loswerden. Es hat zwar gute Dienste geleistet, aber die Fahrerei war schon auch super-nervig.

20230816

Heute geht es in den Wald Brocéliande, den Ort des Geschehens der Artus-Sage. So erreichen wir die Abtei von Paimpont. Schön gelegen an einem kleinen See, ein Stilleben hat es auch. Kurze Einkehr, und weiter nach Tréhorenteuc. Leider total überlaufen, kein Parkplatz zu finden, so geht es halt wieder zurück nach Nantes, das war dann heute eher nix.

In Nantes erkunden wir noch ein wenig die Gegend um die Erdre, die von Drachen bewacht in einem über hundert Jahre alten Tunnel verschwindet und diesen kurz vor der Mündung in die Loire wieder verläßt.

Auf der Erdre-Insel findet sich leider keine Gastronomie, also essen wir eben in der Stadt zu Abend.

20230815

Nach den gestrigen Strapazen heute mal ein entspannter Tag in Nantes. Zunächst besuchen wir das Gebiet eines ehemaligen Steinbruchs, das heute Kunstobjekte und eine herrliche Gartenanlage beherbergt, in welche eine riesige Treppe hinunterführt. Es blüht dort in allen Farben und Größen, ein Wasserfall plätschert, und ein Ausguck wurde geschaffen.

Danach fahren wir mit dem Navibus, der ein Teil des lokalen ÖPNV ist, auf die andere Seite der Loire rüber, in ein kleines Fischerdorf, wo wir direkt am Wasser gut speisen.

Abschließend ein Besuch des Botanischen Gartens, der zugleich einfach ein schöner Park für die Bevölkerung mit Freizeitwert ist. Dort sehe ich zum ersten mal in Europa die Asiatische Hornisse, eine invavsive Art, unerwünscht und meldepflichtig, aber dennoch schön anzusehen.

20230814

Heute fahren wir gut zwei Stunden durchs Land, um Le Mont-Saint-Michel zu besuchen. 27 Einwohner hat es da nur, dennoch ein Touristenmagnet voller Menschen. Dies merkt man schon in der Anfahrt, bereits zu dem riesigen Parkplatz für 4000 Autos staut es sich, weswegen uns Google über kleine Sträßchen um den Stau rumführt.

In über 1000 Jahren ist hier ein riesiger Sakralbau in etlichen Ebenen mit zig Räumen und Sälen aus verschiedenen Epochen entstanden, ein kirchliches Gewirr, umgeben von einigen gedrängt gebauten Häusern.

Für den Hinweg vom Parkplatz entschließen wir uns, die Brücke zu Fuß übers Watt zu queren, um den Steinklotz im Ärmelkanal aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Auf dem Eiland angekommen geht es stetig bergauf, viele Treppen, bis wir den Zugang zum sakralen Bereich erreichen. Trotz vorab gekaufter Tickets müssen wir ziemlich lang anstehen, bis wir endlich vollends drin sind.

Die Gargoyles haben hier noch besondere Lasten zu tragen. Ein Wahnsinns-Bau, und zum Glück verlaufen sich die Besuchermassen ein wenig, so kann man schon alles halbwegs ohne Gedränge genießen und aufsaugen.

Nachmittags nehmen wir eine kleine Einkehr, spazieren ein wenig auf der Festungsmauer umher, genießen das Ambiente, um dann noch Abendessen zu bekommen.

Nein, wir fahren nicht heim, wir gehen nochmals ins Sakralgewirr, zu einer Sonderveranstaltung „Le Millénaire“. All die Räume, in denen wir schon waren, sind nun stimmungsvoll illuminiert, teils mit Musikuntermalung. Alles sehr farbig, blau, rot, orange, blaurot, rotblau :) Im Kirchenraum wird auf einen transparenten Vorhang ein multimedialer Abriß zur Geschichte des Bauwerks projiziert.

Beim Verlassen des Baus leuchtet der ganze Kasten in tiefem Blau, wir können nochmal eine Ansicht aus der Ferne bei Nacht erhaschen, und für den Rückweg nehmen wir einen der kuriosen Shuttle-Busse. Die Dinger haben zwei Fahrerkabinen, damit der Bus nicht mühsam für die Gegenrichtung wenden muß; so muß nur der Fahrer ans andere Ende gehen.

Die Heimfahrt durch die Nacht ist nervig, doch wir kommen gut voran, so können wir in den ersten Strunden des neuen Tages ins Bett fallen.

20230813

Auto im Hotelparkplatz ist dann doch praktischer. Allerdings ist das Viertel nur für Anwohner befahrbar, wollen wir rein, so müssen wir an einer Säule einen Knopf drücken, es meldet sich jemand, wir nennen einen Code, und der Poller in der Straße fährt runter und gibt den Weg frei. Zum Rausfahren sinkt der Poller automatisch aus dem Weg.

So fahren wir heute zunächst nach Guérande. Runde um die Kirche, wo Manu einiges für ihren blog festhält, ein Besuch des Stadtmuseums mit Gang auf die Stadtmauer, und schon fahren wir weiter nach Batz-sur-Mer. Parkplatz finden wir direkt am Bahnhof und spazieren ins Städtchen. In die Kirche, um die Kirche, auf die Kirche, Blick vom Kirchturm aus auf Meer und Salzgärten, ein Blick noch in eine Kirchenruine und aufs Meer, und endlich eine kleine Einkehr am Kirchvorplatz.

Natürlich muß man auch ins Salzmuseum, wo die Gewinnung von Meersalz anschaulich erläutert wird. Viele Exponate, Anlagen zur Reinigung des Salzes, und in der Kunst-Ecke ein schädeliges Gemälde.

Wenn man am Atlantik ist, muß man sich auch die Befestigungen aus der Zeit des 2. Weltkrieges ansehen. Praktischerweise damals (natürlich) in Deutsch beschriftet, macht es für uns leichter, der Panzer ist allerdings bereits amerikanisch, das Geschütz wiederum deutsch. Empfangen wird man am Bunker Blockhaus gleich mal von einer MG-Mündung, der Kamerad ist sehr wachsam. Schön an der Anlage, daß die einzelnen Räume mit Material und Waffen und Personal ausgestattet sind, wie z.B. der Funkraum. Auch das Modell des Eisenbahngeschützes nebst Umgebng ist sehr aufwendig und detailliert gestaltet.

Nach dem Besuch spazieren wir noch an die Atlantikküste. Herrlich!

So kommen wir wieder gut zurück nach Nantes, in den Irrsinn der Kreisverkehre, zu unserem Poller.

20230812

Beim Auslösen des Autos fallen wir fast in Ohnmacht, beinahe 30 EUR werden fällig für eine Nacht im Parkhaus! Da erscheinen die 20 EUR im Hotel pro 24h fast als Schnäppchen.

Heute geht es nach Vannes. Eigentlich ein nettes Örtchen, aber absoluter overtourism, komplett überlaufen. Dennoch spazieren wir ein wenig umher, umrunden die Kirche – und fahren weiter, selbst zu einer Einkehr hat man da keine Lust.

Im Umland gibt es viele Steine. Menhire, Hinkelsteine, weiß der Geier, auch die Wissenschaft ist sich ob des Zwecks dieser menschgemachten Formationen uneins. Vermutlich haben die sich damals einfach einen Spaß daraus gemacht, die Nachwelt zu verwirren, und die Steinanlagen dienten als Spielplatz, Grillplatz und zum Spannen der Wäscheleinen :) Besonders auffallend das Stilleben, und der Schädelstein. Es hat zwischen den Steinen auch Eidechsen und Schafe! Und einen Grabhüghel sehen wir uns noch an, der komplett begehbar ist.

Nach den vielen Stunden auf Tour kommt doch ein wenig Durst auf, so fahren wir in ein kleines Örtchen, das zwar ziemlich ausgestorben wirkt, doch finden wir einen netten kleinen Gastgarten für eine Erfrischung unter Bäumen.

Der Heimweg mit dem Auto führt uns dann in Nantes wieder durch unzählige Kreisverkehre. Das heißt, sie sind schon zählbar, zur Autobahn hin sind es 18, und von der Autobahn zurück zum Hotel sind es 22! Was für ein nerviger Irrsinn.

20230811

Heute holen wir uns den Mietwagen, der uns die nächste Zeit begleiten soll. Ein Citroen C3, standesgemäß schwarz – genehmigt.

Zunächst fahren wir zur Chapelle de Bethleem beim Örtchen Saint Jean de Boisseau. Mitten im Nirgendwo, ganz kleines Ding, aber hier treffen sich Tod und Alien!

Weiter entlang der Loire kommen wir zu einer alten Schleuse, mit spannender Mechanik, an welcher Erwin Wurm ein Boot über die Kante fahren lassen wollte – hat nicht so ganz geklappt, blieb da irgendwie hängen.

Als wir nach Saint-Nazaire fahren wird das Wetter immer grausliger, dennoch müssen wir noch an die Loire-Mündung, um das Schlangenskelett zu besuchen. Und dieser Schädel! Mittlerweile schüttet es wie aus Kübeln, und es ist auch kein zeitnahes Ende der Wetterunbill in Sicht. Also fahren wir kurz in die Stadt, sehen wir uns die U-Boot-Bunker nur im Vorbeifahren an und tuckern letztlich gen Heimat.

In Nantes gehen wir noch einkaufen, in einem riesigen Supermarkt, um ein paar Vorräte zu haben.

Parken einfach so um die Ecke is‘ nich‘, und im Hotel ist erst ab morgen ein Stellplatz frei, also stellen wir die Karre halt ins Parkhaus schräg gegenüber beim Bahnhof. Das sind eben so die unerwarteten „Freuden“, wenn man wieder ein Auto hat :/

Abends essen wir nochmals im gleichen Lokal wie am Ankunftstag, da es dort einfach sehr gut war und die ab morgen wegen Urlaubs zumachen.

20230810

Den heutigen Tag verbringen wir nur in Nantes. Bissl die Stadt erkunden, beginnend beim Schloß. Eine weitläufige, schöne Anlage, mit hungrigen Gargoyles, daneben eine Krche, die vor ein paar Jahren innen ausgebrannt ist.

Später sehen wir uns eine Ausstellung mechanischer Lebewesen an. Stellvertretend für die Auswahl eine Fliegenfalle, ein Spinnentier, das sich auch bewegen kann, eine Ameise, ein Faultier, ein Tausendfüsser, und ein, ja, was auch immer das hier ist.

Später schauen wir uns noch eine andere Kirche an, und suchen uns auch noch was zu Essen, vor wir zurück ins Hotel gehen.

20230809

Die heutige Fahrt beginnen wir mit ICE 822, der eine halbe Stunde früher als sonst fährt, wegen der Umleitung über Ansbach. In Frankfurt haben wir Aufenthalt, was wir für einen kurzen Besuch in der DB Lounge nutzen.

Weiter mit ICE 9556, damit kommen wir pünktlich in Paris an. Leider gibts da ja nicht den einen Hauptbahnhof für alles, sondern wir müssen unser Gepäck treppauf, treppab und durch die beknackten Bahnsteigsperren schleppen, um mit der Metro zum Bahnhof Montparnasse zu fahren.

Dort erst mal auf ein Bier und einen Hotdog in einen Imbiss, zur Eingewöhnung an die Bierpreise für die nächsten fast zwei Wochen :)

TGV 8879 bringt uns zu unserem Zielort und Aufenthaltort für die nächsten zehn Tage, nach Nantes. Das Hotel ist gleich um die Ecke, so sind wir zentral untergebracht und haben auch ein schön geräumiges Zimmer, mit Blick auf Straßenbahn, Bahn und die letzten Meter der Erdre, vor diese in die Loire mündet.

Sehr gut, 1000 Bahnkilometer Anreise sind störungsfrei geschafft!

Unser erstes Abendessen nehmen wir gleich um die Ecke vom Hotel, mit Blick auf den Keksturm.