20190430

Heute ist unser Abreisetag – der zugleich ein sehr langer Tag ist, da der Nachtzug in die Heimat erst nachts um fünf vor zwölf fährt.

Also gehen wir es ganz gemütlich an, wir haben ja viel Zeit. Zuerst das Gepäck in ein Schließfach am Bahnhof, und dann gleich hinter dem Bahnhof raus zum Friedhof. Der ist nicht so spektakulär, doch auch dort ist Plecniks Wirken unübersehbar. Und diese moderne gestaltete Kapelle vermag ebenfalls zu gefallen!

Den Abstecher in den Tivoli-Park erweitern wir ein wenig und haben einen längeren Spaziergang raus ins Grüne. Auf halber Strecke optimal gelegen finden wir eine Ausflugsgaststätte. Dieses Angebot nehmen wir dankend für eine Einkehr an :)

Zum Abendessen gehen wir wie gestern schon ins Cutty Sark, eine gemütlich-abgeranzte Musikkneipe, wo man prima die Zeit bei Pizza und Bier zu günstigen Preisen verbringen kann.

Noch ein nächtlicher Drache, und letztlich entern wir am Bahnhof unseren Nachtzug EN 498, der beinahe pünktlich abfährt.

20190429

Warum die Parlamentarier in Ljubljana täglich durch ein Spalier Nackerter zur Arbeit gehen, das konnten wir in der Kürze unseres Aufenthaltes nicht herausfinden.

Ganz wichtig, man muß natürlich prüfen, wo das Bier herkommt, das wir schon seit Tagen hier trinken. Die Brauereiführung ist echt hervorragend, eine schöne Ausstellung zur Historie in den alten Malzböden, stellvertretend eine herrlich gepflegte alte Abfüllanlage. Fehlen darf keineswegs der unter der Brauerei hausende Drachen, und die Produkte werden natürlich auch verkostet.

20190428

Ljubljana hat auch überall in der Stadt verteilt Trinkbrunnen, teilweise in ungewöhnlicher Form. Und welches Tier auch im Rathaus wohnt, das muß man nicht näher erwähnen, meine ich.

Da das Wetter nicht so berühmt ist bietet es sich an, heute den Museumstag zu machen. Also sehen wir uns die Nationalgalerie näher an, angenehm überschaubar und doch eine schöne Sammlung. Der Totentanz begeistert, die Schlangen sind bissig, und nackte Mädchen gibt es auch in Bayern.

Gegenüber bei der zeitgenössischen Kunst bietet sich noch der fast schon obligate Bahnbezug.

Der sogenannte Wolkenkratzer ist zwar nur ein Hochhaus, aber ein sehr schönes Hochhaus, im Cafe ganz oben gibt es noch mehr Drachenbier, und trotz des Regens ist die Aussicht toll.

20190427

In Ljubljana angekommen werden wir zu unchristlicher Zeit geweckt und müssen raus. So ist also Schlafwagenreisen, man steht morgens um sechs unausgeschlafen, nach Katzenwäsche und dürftigem Frühstück, auf einem tristen Bahnhof :)

Also erst mal die Bahnfahrzeuge begutachten, zuerst den Stier, der uns so brav durch die Nacht gebracht hat. Dann stehen da noch 643 031, 363 027 und 661 032 und erfreuen uns mit ihrem Anblick.

Zu Fuß gehen wir in die Stadt und zum Hotel. Schon auf dieser Strecke werden wir geradezu erschlagen von all den herrlichen Jugendstilbauten. Dann der Blick von Plecniks Dreifachbrücke in den Sonnenaufgang…Wahnsinn! Wir sind in dieser Stadt kaum angekommen, schon hat sie uns in ihrem Bann.

Das Hotel liegt fast mitten in der Stadt, ist ein netter, alter, verwinkelter Bau, und nachdem wir das Gepäck eingestellt und uns mit einem Kaffee gestärkt haben beginnen wir das erste Erkunden der Stadt.

Trotz all den alten und oftmals top restaurierten Gebäuden, auch der Sozialismus hat seine Spuren hinterlassen – und gar nicht mal so hässlich, wie wir finden!

In der Stadt der Drachen muß man natürlich auch erste Exemplare dieser Spezies gleich mal ablichten. Auch Bauten von Plecnik begegnen einem hier allerorten. Und sogar die Wolken hier erscheinen als Drachen. Während das Wetter schlechter wird und sich Regengüsse ankündigen, wachen die Brückendrachen darüber, daß der dramatische Himmel es nicht übertreibt. Dies hier allerdings ist selbst unter Einsatz blühendster Phantasie kein Drachen.

Selten, daß man am Anreisetag schon bereits derart viel unternimmt – aber der Tag hat halt schon um sechs für uns begonnen, zwangsweise :) Also nehmen wir gleich noch die Standseilbahn hoch zur Burg. Was einen da oben gleich mal empfängt, der geneigte Leser ahnt es bereits. Die Aussicht von da oben ist herrlich, der Himmel dramatisch.

Um den Tag vollzupacken, gleich auch noch eine Stadtführung :) Mangels Nachfrage haben wir zu zweit den Statdführer für uns, so ist das eine sehr informative und spannende Führung, erstaunlicherweise auch mit einer Kostprobe einheimischer Kost und einem kurzen Huscher durch die Nationalgalerie.

Und zum Abendessen grüßt der Bierdrachen! Was für eine Stadt, was für ein Tag…

20190426

Heute steht mal eine ungewöhnlichere Fahrt an; wir fahren mit dem Nachtzug nach Ljubljana. Los geht es aber mit dem ICE 725 ab Nürnberg nach München. Eigentlich soll es gerade losgehen, da kommt die Durchsage, wegen Personen im Gleis würden wir umgeleitet. Der Lokführer hastet ans andere Ende, rüstet den Führerstand auf, doch los fahren wir nicht. Erneute Durchsage, die Personen seien weg, also doch übliche Fahrstrecke, der arme Lokführer hastet zurück, und mit ca. einer halben Stunde Verspätung fahren wir los.

So kommen wir auch an, nehmen eine S-Bahn nach München Ost, und dort wird auch schon bald EN 50463 bereitgestellt. Noch ein Blick aufs Riesenrad, und schon können wir unsere Butze entern.

Recht pünktlich setzen wir uns in Bewegung, und eine unruhige Nacht mit wenig Schlaf beginnt. Öfters mal Rangierballett, wenn uns Teile des Zuges verlassen zu anderen Zielen, lautes Funkgequake beim Rangieren fast vor unserer Türe, nun ja, wir ruhen, aber wirklicher Schlaf ist das nicht.