20150809

(72) Mit dem RE fahren wir heute bis Doberlug-Kirchhain, wo wir sehen, daß es da nix zu sehen gibt. Leider müssen wir da eine Stunde zubringen, also sehen wir den Bundespolizisten zu, die auch sehen, daß es nix zu sehen gibt, beobachten die spärlich vorbeifahrenden Züge, und endlich kommt unser Sonderzug an, der 772 342.

Obschon der Schienenbus ein DB-Logo trägt, gehört er nicht mehr der DB. Die Story dazu ist nett. Eigentlich war beim Kauf des Fahrzeugs von der DB die Auflage, das Logo muß weg. Bei der Neulackierung fanden alle, da fehlt irgendwie was, also wurde der Bahnchef Dr. Grube angeschrieben, ob man da nicht was machen könne, der versprach, das Anliegen an die Markenabteilung weiterzuleiten, und letztlich kam von denen die Zusage, „geht in Ordnung so“. Gesagt, getan, gepinselt, also trägt der Triebwagen wieder stolz das Logo der DB! Die BahnCard 100 galt leider dennoch nicht.

Die ganze Zeit überlege ich, wo ich das Fahrzeug mal gesehen habe – jetzt beim Schreiben der Zeilen ist der Groschen gefallen, Torsten Ratke von Officeconsult hat das Teil vom Gleis 24 aus dem Hauptbahnhof Leipzig weggekauft! Da habe ich den VT vor einigen Jahren bereits mal photographiert. Und weil die Welt verrückt ist, hat er uns heute auch höchstpersönlich damit zu F60 raus gefahren, und wieder zurück bis Finsterwalde, nicht ohne uns auf das Cafe und Museum im alten Stellwerk zu Finsterwalde hinzuweisen, an dem er auch unter viel Einsatz mitarbeitet. Auch meldet er uns da gleich vor, „Gäste drohen zu kommen“ :)

Dieses Stellwerk, also, einfach nur der Hammer! Wenn man da hochtapert, dann fesselt sofort diese riesige Hebelbank den Blick, und die niedlich arrangierten Sitzplätze fallen erst mal gar nicht auf. Über eine Stunde verbringen wir da oben, schnacken mit Chefin und Chef, und genießen die Atmosphäre.

Vor der Rückfahrt nach Leipzig fällt uns noch die nach wie vor so betriebene Leuchtanzeige auf, sowas habe ich auch schon länger nicht mehr in Betrieb gesehen.

Die Rückfahrt ist unspektakulär, und pünktlich landen wir wieder in Leipzig und in unserem Bahnhofshäusl Möckern.

Noch ein wenig Jagd, die Beute paßt so.

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