20221121

Während ich das Home Office verlasse erreicht mich Kunde, daß Manus Agilis-Bähnle kurz vor Kirchehrenbach jemanden überfahren hat.

Also Vollbremsung, der eher abgebrühte Tf rollt nur mit den Augen und kommentiert das Geschehen eher lakonisch, aber sein Lehrling ist doch etwas mitgenommen. Die normale Maschinerie läuft an, Polizei, BRK, Feuerwehr, Notfallmanager, und es wird beschlossen, den Zug zu evakuieren. Langes hin und her, irgendwann werden die Personalien der Fahrgäste aufgenommen, jeder bekommt eine Nummer auf die Hand gemalt, und endlich dürfen die Passagiere in kleinen Gruppen nacheinander aussteigen, um die wenigen Meter zur Feuerwehr in einem BRK-Kleinbus gefahren zu werden. Glücklicherweie hat Manu die Nummer Drei und ist damit in der ersten Fuhre dabei.

Leider stellen sich die Evakuierer nicht sonderlich geschickt an, und die Karre fährt sich fest. Zu Fuß wäre man längst schon am Ziel. Zum Glück ist man auf dem Land, ein Traktor ist schnell organisiert, und der Kleinbus gleich wieder fahrbereit.

Im Feuerwehrhaus werden die Leute nochmals erfaßt/durchgezählt, und erst, wenn der ganze Zug in kleinen Happen evakuiert ist und die Leute zur Feuerwehr verbracht und erfaßt sind, soll ein Ersatzbus nach Forchheim abfahren.

Manu wird das alles zu blöd. Sie klärt mit einem Kollegen, ob der sie nicht abholen könne. Kann er, gar keine Frage. Nur ist es nicht erwünscht, daß die Passagiere einfach so heimgehen. Doch Manu und eine Mitfahrerin aus Fürth fackeln nicht lange, gehen einfach raus, auf die kritischen Blicke kommentieren sie das knapp mit “Luft schnappen”, um die Ecke gehuscht, zu dem Kollegen ins Auto gehüpft, und weg sind sie.

Der Kollege weiß natürlich um die Bedürfnisse entflohener Geiseln und hat Bier an Bord, zur Erfrischung. So kommt Manu letztlich ca. zwei Stunden später in Fürth an als geplant. Bei Beförderung wie vom Notfallmanagement angedacht hätte das sicher noch eine Stunde länger gedauert.

Als Andenken bleiben die leere Buddel Bier, und die Drei auf der Hand.

Am Folgetag stellt sich übrigens heraus, es war kein dummer Unfall, sondern wirklich Suizid, also “wie üblich” :(

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