20250814

Nun geht es endgültig zum Abschluß dieser Rundreise durch Westeuropa. Wir starten in Straßburg mit TGV 9561, Doppelstock, besser in Schuß als die Möhre vorgestern, und mit funktionierender A/C.

Die erste Verspätung von gut zehn Minuten erzeugt die Grenzkontrolle in Kehl. Bis kurz vor Frankfurt geht es problemlos weiter, doch dann will uns das Bahn-Karma ein wenig auf die Folter spannen. Dank einer Signalstörung geht es nur noch sehr schleppend voran, und wir sehen unseren Anschluß zu ICE 623 in Gefahr.

Doch noch gerade passend laufen wir in Frankfurt ein, und auch unser ICE hat was um +10, so ist alles easy, und wir kommen fast pünktlich nach Nürnberg.

Dort schaffen wir unsere Mitfahrerin noch zum Zug nach Hof, vor wir den Hüpfer nach Fürth fahren. Und auf dem Weg nach Hof nochmal ein wenig Bahn-Frust, in Hof werden es dann +30. Na, egal, die Reisekette hat hin wie zurück ohne jedweden Bruch funktioniert, besser hätte es die Reiseleitung (Manu) nicht planen können!

20250813

Heute ziehen wir durch Straßburg, auf der Suche nach Kirchen. Zunächst gleich beim Hotel um die Ecke, Saint-Pierre-le-Jeune, wo Manu erste Funde tätigt. Dann weiter zum Münster Unserer Lieben Frau, auch hier gibt es noch bissl was nachzuholen, obschon wir hier schon mal gewesen sind. Aller guten Dinge sind drei, also noch Église Saint-Thomas, mit Funden, und einer Stunde Orgelmusik, kein Konzert, der Organist scheint einfach nur zu üben. Wunderbar!

Gleich daneben kehren wir auf ein Getränk ein, das tut Not bei der Hitze. Mit der Straßenbahn fahren wir über Wacken zu einem besonderen Bezugspunkt der Stadt zu Europa, dem Europaparlament.

Auch innen ein schöner, luftiger und moderner Bau, dicht gedrängt müssen mittlerweile die Fahnen der Mitgliederländer stehen, es hat Kunst, und dieser Bienenkorb ist der Plenarsaal.

Zurück in der Innenstadt schlendern wir noch ein wenig durch das Stadtviertel „La Petite France“, eine malerische Ecke, aber auch touristisch etwas überlaufen.

Nach einer entspannenden Abkühlung im klimatisierten Hotelzimmer lassen wir den Urlaub in einer Pizzeria unweit des Hotels ausklingen.

20250812

Leider ist heute schon der Tag der Abreise :( Unser Zug startet pünktlich, bei 16 Grad steigen wir ein, die Fahrt bis London ist ereignislos, und fast pünktlich kommen wir in London an – und steigen bei schwülen 30 Grad aus. Bäääh!

Weiter mit dem Eurostar bis Paris, wo es noch ein wenig wärmer ist. Der Fußweg zum anderen Bahnhof ist gleich erledigt, so ist noch Zeit für einen Imbiß und ein Getränk in einem schön klimatisierten SB-Cafe im Bahnof, vor wir den TGV nach Straßburg entern.

Was für eine Möhre, ein TGV der ersten Generation, etwa so alt wie die ICE 1 der DB, doch im Vergleich eher auf dem Niveau der IR der 80er-Jahre, dazu abgeranzt und schmuddelig. Auch die Klimaanlage ist den Namen nicht wert, es wird halt nicht wärmer als draußen, aber viel mehr bringt die nicht. Dazu die winzigen Sehschlitze anstelle ordentlicher Fenster – und der Hintern tut mir schon weh, vor wir überhaupt abfahren.

Naja, wir kommen an und gehen durchs abendlich schwül-heiße Straßburg erst mal zu unserem Hotel.

In einem Cafe gegenüber des Hotels bekommen wir gerade noch so einen Happen zu essen, vor die schließen, so fallen wir dann auch bald ins Bett.

An der Stelle noch wie versprochen unser Eindruck vom ÖPNV in Glasgow, der für uns mit Bussen stattfand, da die einzige U-Bahn-Linie nur einen nine-to-five-Job macht und ein eigenes Ticket erfordert.

Da kommen wir schon an den ersten Punkt, das Ticketsystem. Es gibt mehrere ÖPNV-Betreiber, die U-Bahn und einige Busunternehmen – und jedes hat sein eigenes Ticketsystem, ohne gegenseitiger Anerkennung. Offenbar hat aber irgendwann irgend jemand bemerkt, irgendwie ist das doch doof, und so gibt es wenigstens Zeitkarten wie Tagestickets, die in allen Bussen gelten. Findet man nicht sofort, erschließt sich nicht auf Anhieb, aber nun ja…

Dann die Informationen und Fahrpläne. In der Nahverkehrs-App wird ein anderes Endziel angezeigt als im Busdisplay, man weiß also nicht, ob der Bus, der daherkommt, auch die richtige Richtung einschlägt. Und man kann in der App auch nicht den gesamten Fahrtverlauf anzeigen. Bei uns tappt man auf die Liniennummer, schon sieht man den ganzen Verlauf. Aber in Glasgow – Fehlanzeige.

Also denkt man, kein Thema, man schaut auf den Aushangfahrplan. Doch der ist sehr spartanisch gestaltet, zeigt nur die größeren und wichtigeren Halte und läßt die meisten Unterwegshalte aus. Unbrauchbar.

Ist man nun im hoffentlich richtigen Bus, stellt man fest, die Displays und Ansagen zum nächsten Halt sind eher Glückssache, oft bis meist funktionieren diese nicht.

So denkt man, an den Bushaltestellen steht ja der Namen der Haltestelle. Aber nein, der steht nur eher klein ganz oben am Schild, das man vom Bus kaum mal rechtzeitig sehen kann. Groß und weithin sichtbar ist nur der Namen der Straße angebracht, auf der man gerade fährt, also durchaus an mehreren Haltestellen in Folge der gleiche Straßennamen. Unbrauchbar.

Auch die Abfahrtzeiten werden kaum mal eingehalten – die durchaus großen Busse (Doppeldecker oder Gelenkbus) haben genau eine Tür beim Fahrer, da steigen zunächst alle aus, dann steigen alle ein und kaufen oder scannen ihr Ticket beim Fahrer. Das dauert. Zumal die Scanner nicht immer funktionieren, es Diskussionen zum Bargeld gibt oder die Bankkarte erst im 5. Versuch akzeptiert wird.

Wer nun den ÖPNV in Deutschland in Großstädten bemängelt – schaut euch mal in anderen Ländern um, das Gras ist auf der anderen Seite des Zauns nicht so grün wie erwartet :)