20240919

Ich muß zu einem Termin nach Heimertingen, was ich gewohnt mit ICE 985 bis München und weiter im Regionalzug erledige. Klappt alles, und auch der Rufbus in Form eines Taxis für die letzte Meile funktioniert bestens.

Nach Verrichtung nehme ich für den Rückweg wieder Bus und einen Regionalzug, der mich bis München bringen soll.

Doch mitten im Wald, ca. in Höhe Fürstenfeldbruck, legt der Zug eine Vollbremsung hin, und kurz nach deren Beginn rumpelt es vernehmlich, wir fahren laut knirschend über etwas drüber, der Blick zum Fenster raus läßt mich irgendwas zur Seite wegfliegen sehen, und Blutspritzer und Gewebeklümpchen landen auf dem Fenster.

Mist, irgendwas oder irgendjemanden haben wir überfahren. Mit den Umsitzenden beginnt gleich die Diskussion, und wir hoffen, daß es sich um ein Reh oder Wildschwein handelte. Doch leider stellt sich heraus, es war eine Person :(

Nun beginnt halt die übliche Maschinerie, Rettungsdienst, Feuerwehr, Notfallmanager, Polizei, volles Programm. Für ca. 90 Minuten gibt es keine weiteren Informationen, dann heißt es, in 15-20 Minuten würden wir zum nächsten Bahnhof fahren, dort seien Busse bereitgestellt, die uns wiederum ein Stück weiter an einen Bahnhof bringen würden, wo wieder S-Bahnen fahren sollten.

Die Zeitangabe wird nicht eingehalten, unter’m Strich sind es über 130 Minuten seit dem Vorfall, aber wir fahren endlich los, bis nach Schöngeising. Der Bahnhof war auch evakuiert worden, da unser Zug vornen rum nicht mehr so schön aussieht, und es steht auch gleich die Feuerwehr mit einem Schlauch bereit, um die Front etwas zu säubern.

Immerhin zwei Busse stehen bereit, also kommen nicht alle mit, aber ich habe Glück und ergattere einen Platz. So kommen wir weiter nach Buchenau, wo auch schon eine S-Bahn bereitsteht.

Proppevoll fahren wir gen München. Vor Pasing kommen wir erst mal zum Stillstand, wegen ärztlicher Versorgung eines Fahrgastes in einem anderen Zug geht nix mehr :( Heute ist aber auch der Wurm drin! Endlich geht es weiter, aber bis zum Hauptbahnhof nur Trödelfahrt, so haben wir da auch was um +15.

ICE 580 ist aber auch mit ein paar Minuten Verspätung angesagt, also versuche ich den beschleunigten Umstieg und hüpfe als letzter Fahrgast gerade noch so rein, Türe zu, und los geht das. Erspart mir eine halbe Stunde Warterei auf den nächsten ICE.

Bei einem Feierabendbier komme ich nun vollends problemlos nach Nürnberg, dort gleiches Spiel, gerade noch rein in die S1, Türe zu, und ab. Was für ein Tag!

Übrigens gut, daß ich in Sachen Mobilfunknetz bei der Telekom aufgehängt bin, ich hatte in den zwei Stunden Netz, die Umsitzenden bei anderen Anbietern dagegen nicht. So habe ich mein WLAN-Passwort geteilt, um denen die Kommunikation zu ermöglichen.

Und im Nachgang habe ich erfahren, es war offenbar kein Suizid, sondern ein Unfall, von der Art “berauscht ins Gleis getaumelt” oder so :(

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