Von Plauen nach Gera wollen wir heute eigentlich vom Oberen Bahnhof abfahren, mit Umstieg in Mehltheuer. Allerdings fährt der Zug einfach nicht los, wir stehen immer noch in Plauen, als wir laut Plan längst in Mehltheuer sein müßten, zwecks Umstieg. Keinerlei Information, keine Durchsage, kein Personal greifbar, und im RIS keine Hinweise, ob der Anschluß wartet. Also disponieren wir um, verlassen das gesunkene Schiff und spazieren quer durch die Stadt zum Halt Plauen Mitte, wo ein Direktzug nach Gera fährt. Dieser kommt auch brav daher, und so fahren wir entspannt durch herrliche Landschaften bis Gera.
Dort angekommen ist noch Zeit für eine kurze Stärkung, vor wir eine Bus-Tour durch Gera unternehmen, auf den Spuren des “Neuen Bauen” und des “Bauhaus”. Erstaunlich viel hat Gera da zu bieten, und besonders der Architekt Thilo Schoder hat Gera stark geprägt. An etlichen Bauten fahren wir nur vorbei, doch bei drei Bauwerken steigen wir aus und erkunden diese näher. Leider leerstehend und ungenutzt seit dem Auszug des MDR steht das Wohnhaus Meyer da – was für ein schöner Bau! Weiter geht es zum Industriebau der Weberei “Schulenburg und Bessler”. Bereits beim Betreten des Areals erahnt man, was einen hier erwartet, und man wird nicht enttäuscht! Der ein wenig an die Fagus-Werke erinnernde Bau ist saniert, aber derzeit ungenutzt, dennoch dürfen wir innen keine Photos schießen. Ein herrlicher Empfangsraum ist zu besichtigen, und auch der weitgehend original erhaltene Konferenzraum mit seiner schalldichten Telephonzelle.
Die dritte Station ist die Klinik Schaefer, zumindest ins Treppenhaus können wir dort hinein, und auch durch die Blume gesehen macht das Haus einen schönen Eindruck. Von dort ist der Weg zum Bahnhof nicht weit, vorbei an Gründerzeitvillen, teils mit Jugendstilelementen, und vor der Heimfahrt lohnt der Blick auf die ehemalige Post, direkt neben dem Hauptbahnhof Gera.
Der Heimweg auf der gleichen Strecke zurück nach Plauen funktioniert problemlos, so kommen wir wieder wohlbehalten am Ausgangspunkt an.