20200718

ICE 1020 fährt uns heute bis Koblenz. Eine schöne, geruhsame Fahrt entlang der Rheinstrecke, und wir genießen die Aussicht!

Bis Koblenz funktioniert alles, doch was dann einfach nicht kommt, das ist das Anschlußbähnle. Letztlich nehmen wir einen anderen Zug, der auch unser Ziel Königswinter anfährt, so hält sich die Verspätung in Grenzen. Nach Absprache mit einem Freund hüpfen wir bereits in Bad Honnef raus, und wir werden zum Hotel gebracht. Kurz das Gepäck abgeworfen, und weiter zur Fähre Bad Honnef – Rolandseck.

Zu Arp wollen wir – nicht zu diesem Arp, sondern zum Künstler Hans Arp, bzw. in sein Museum. Dieses ist ein faszinierender Bau, beginnend im alten Bahnhof Rolandseck, von wo ein Tunnel (bewacht vom Erzdrachenbaby) und ein Aufzug zum Neubau führen.

Zahlreiche Fabelwesen und Schädel begrüßen uns, Kubin und andere Künstler stellen Antonius dar, und wenn es mal etwas zu viel Wein war, dann legt man sich einfach wegen der sommerlichen Temperaturen unter dem gestrengen Blick der Medusa nackt hin und ruht ein wenig. Zwar nicht so ganz unser Favorit ist Dali, aber wenn man schon mal das Original sieht?!

Beeindruckend auch die monumentalen Werke von Burgert, Hornissen scheint er zu mögen. Generell kommen ja Insekten hier gut weg.

Noch ein Handvergleich, vor wir das Museum verlassen und in der gehobenen Bahnhofsgastronomie den Platz auf der Rheinterrasse genießen. Auch die Toiletten haben hier ihren ganz besonderen Charme!

Zurück nach Königswinter mit Bahn und Fähre, wir beziehen schnell unser Zimmer und werden auch gleich wieder von Freunden abgeholt. Mit dem Bus fahren wir zum Fuße des Oelbergs und wandern hoch zur dortigen im doppelten Sinne gehobenen Berggastronomie.

So verbringen wir einen schönen Abend in netter Runde, mit Blick zum Drachenfelsen und auf Bonn herunter. Bei diesem Bild sieht der Techniker die Antenne, der normale Mensch erfreut sich am dramatischen Himmel und dem güldenen Rhein.

Für den Heimweg nach dem Abstieg haben wir eine Mitfahrgelegenheit und erreichen letztlich müde und zufrieden unser Bett.

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Mit ICE 1020 geht es pünktlich los bis Frankfurt. Unterwegs disponieren wir aber noch um, die erste Etappe Wiesbaden erreicht man auch prima, wenn wir noch bis Mainz im ICE sitzenbleiben.

Weiter fahren wir mit einem roten Zug bis Wiesbaden, wo wir nach kurzem Fußweg das Museum Wiesbaden erreichen.

Die neue ständige Ausstellung zum Thema Jugendstil ist prächtig, und immer, wenn man denkt, nun ist man am Ende, kommt noch ein Raum, noch eine schöne Ecke. Daher stellvertretend eine kleine Auswahl von Exponaten. Was für eine herrliche Fledermauslampe, und gleich noch eine! Dieses Mädchen ist bedeckt von einem Kraken und dient als Tintenfaß, auch Schlangenvasen gibt es zweie, und bei diesem Schrank ist das florale Dekor nur eckig angedeutet. Vanitas mit einem schön herausgearbeiteten Schädel, Möbel mit Fledermäusen und Libellen, und noch eine Insektenvase. Man kommt aus dem Schauen und Bewundern gar nicht mehr raus.

Doch es hilft nix, wir müssen weiter, fahren mit der S-Bahn wieder bis Frankfurt und nehmen da nach einer Pause in der Mitropa den ICE 371 bis Freiburg. Bis auf die nervigen Eltern mit ihren Kinden ist die Fahrt ereignislos – aber nur für Fahrgäste mit dem Ziel Freiburg. Der Zug endet nämlich wegen Bahnsuizids in Freiburg, alle müssen aussteigen, und er übernimmt die Fahrgäste für die nordgehende Gegenleistung, die auf der anderen Seite des Unglücksorts festsitzt.

Unser Hotel ist gleich gegenüber des Bahnhofs, so beziehen wir unser Zimmer und lassen den Abend mit einem Abendessen in einer Pizzeria in der Stadt ausklingen.