20231230

Leider müssen wir Genua schon wieder verlassen, aber heim geht es noch nicht, zwei Nächte Mailand stehen noch an.

Die Bahnfahrt ist problemlos, auch für Milano haben wir die Öffi-Tickets bereits online besorgt, so können wir nach Ankunft in dem prächtigen Bahnhof direkt zum Hotel fahren.

Die Besuche im Beinhaus San Bernardino alle Ossa und im Cimitero Monumentale hat Manu bestens dokumentiert, so bleibt mir nur noch das Abendessen zu erwähnen, wieder mal in einem Pub :)

20231229

Mit einer Schmalspurbahn geht es von Genua nach Casella! Der Triebwagen ist laut und summt beim Beschleunigen wie ein aggressiver Schwarm Hornissen, aber wir haben eine schöne Fahrt durch eine herrliche Landschaft, von Meereshöhe bis auf an die 400 Höhenmeter!

Casella ist ein Kaff und gibt nicht viel her, doch wir finden eine nette Gaststätte und speisen dort ganz hervorragend, unglaublich, was man so im Nirgendwo an gastronomischen Perlen finden kann!

Für den Rückweg bekommen wir ein anderes Exemplar dieser Triebwagenbaureihe, genauso fies laut, und es geht wieder hinab zum Meer.

Noch ein wenig Standseilbahn und mit dem Aufzug fahren, dessen Endbauwerk sehr nach Jugendstil aussieht. Natürlich mit Aussicht! Wieder runter mit einem anderen Aufzug, der innen sehr edel daherkommt und in einem Tunnel endet. Will man den verlassen landet man in einem Straßentunnel, und ein weiterer Fußgängertunnel entläßt einen wieder in die Freiheit. Verrückt.

Abends zieht es uns wieder in die Stadt, wir bewundern die Macht der Leuchtdiode, und wir finden einen gemütlichen Pub fürs Abendessen.

20231228

Wie schon erwähnt, Genua ist hügelig. Und in die Hänge wurden gestaffelt unendlich viele Häuser reingebaut, so wirkt die ganze Stadt wie eine übertriebene Darstellung in einer Modellbahnanlage. Und um diesem Klischee gerecht zu werden gibt es als öffentliche Verkehrsmittel zahlreiche Höhenüberwindungsnahverkehrstransportmittel, sprich, Aufzüge, Standseilbahnen und Zahnradbahnen. Und derzeit ist sogar die Benutzung kostenlos, ansonsten wären die eh im ÖPNV-Tarif integriert. Natürlich müssen wir das ausprobieren!

Also beginnen wir mit einer Standseilbahn, die uns hoch über die Stadt bringt, zu einer herrlichen Aussicht. Das Hinterland, der Hafen, der Friedhof, das Häusermeer, unser Hotel, alles zu sehen! Auch runter fahren wir wieder mit dem Bähnle.

Nun zu einem Aufzug, den man auch waagrecht kommen sieht! Der Plan zeigt, das Ding fährt waagrecht in den Berg, dann rumpelt es über ein Konstrukt aus Rollen und Weichen in einen Schacht, wird irgendwie eingeklinkt und fährt senkrecht rauf. Krank!

Oben besuchen wir eine Burg, die ein Seefahrer gebaut hat, ohne historischen Hintergrund, einfach, weil er es konnte bzw. genug Geld für sowas hatte. Auch ist da nett einkehren, ein Fläschchen Wein muß dran glauben, und wir schauen uns den dramatischen Himmel an.

Wieder unten angekommen begeben wir uns in Richtung Bahnhof, um eine Zahnradbahn nach oben zu nehmen. Erbaut 1929 von Piaggio – bei uns kennt man den Hersteller eher von Motorrollern.

An sich haben wir ja alles durch, aber die U-Bahn muß schon auch noch sein – und Fürther waren vor uns schon da und haben ihren Verein verewigt!

Abends essen wir in einem Pub unweit des Hotels, da geht dann trotz Italien auch „gemütlich“ :) Das ist mit Abendessen bissl wie in Frankreich, vor 18:30, 19 Uhr braucht man noch nicht mit offenen Speiselokalen rechnen. Schwierig :)

20231227

Heute erledigen wir gleich den Hauptgrund für unsere Itailenreise, den Cimitero monumentale di Staglieno. Was für ein Friedhof, sowas haben wir noch nicht gesehen. Riesig, monumental, verschachtelt in allen drei Dimensionen, einfach nur der Wahnsinn! Der Bahnbezug dieses Flügelrades erschloss sich uns nicht wirklich, aber egal – jedenfalls hat Manu jede Menge Bilder mitgebracht! Praktisch auch, daß für die Photographen allüberall Leitern und Bühnen bereitstanden. Eigentlich gedacht, damit Angehörige bei höher angebrachten Urnen-Nischen Blumen und Schmuck erreichen können, aber eben auch für das eine oder andere Photo extrem nützlich.

Für heute haben wir genug, vor dem Friedhof in einem Büdchen ein paar Bierchen, bissl im Hotel entspannen, und abends noch um die Ecke in einem Pizzaimbiß was zu essen, nicht unbedingt urgemütlich, aber sau-lecker!

20231226

Heute haben wir einen längeren Ritt vor uns. Los geht es in Nürnberg mit dem ICE 521, der uns bei Frühstück bis München bringt. Dort steigen wir um in EC 83 – bis Verona!

Der ÖBB-Wagen ist eher schmuddelig und dreckig, der Sitzplatz ohne Fenster direkt an einem Holm, aber nun ja, wir haben Sitzplätze, das muß offenbar reichen :) So fahren wir durch Bayern und Österreich eher im RE-Tempo. Vollends wild wird es in Österreich ab Innsbruck, wir kriechen nur noch im Bummelzug-Tempo dahin, bis zum Brenner, und dann weiter nach Italien. Landschaftlich schon schön, aber das zieht sich halt wie Kaugummi.

In Verona endlich angekommen lagern wir unser Gepäck ein und marschieren im Eiltempo durch die Stadt, auf der Suche nach Gargoyles oder anderen schönen Dingen. Viel finden wir nicht, aber egal, zurück zum Bahnhof, und so geht es dann mit FR 9744 vollends bis Genua.

ÖPNV-Tickets für Genua haben wir bereits online gelöst, so kommen wir aus dem Bahnhof raus und erwischen gleich einen Bus, der uns bis hinters Hotel bringt. Bzw. unters Hotel, schon am ersten Tag lernen wir, Genua ist trotz der Lage am Meer extrem hügelig, und wir schleppen unser Gepäck erst mal mehr als 60 Stufen hoch zur Parallelstraße.

Der Blick vom Hotelzimmer in Richtung Hafen und Meer offenbart uns abends erst mal eine wirre Verkehrsführung. Doch was ist das da am Horizont – zooooom – genau, ein Leuchtturm! Schön!

Abendessen nehmen wir der Einfachheit halber gleich im Hotelrestaurant. Typisch italienisch, eher nüchtern und sachlich denn gemütlich – was uns in den nächsten Tagen noch öfters begegnen wird.

Die Reisekette hat ohne Brüche gehalten, ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.