20100501

Der BUS 1051 beginnt die Fahrt pünktlich in Nürnberg. Komfortabel schleichen wir auf der A6 gen Prag…fast wie Zugfahren, nur sehr langsam :-) Auch die Abfahrt ist ungewohnt, kein „Zurücktreten, die Türen schließen“, kein Pfiff, kein ZP9 – das Ding fährt halt einfach los, wenn die Zeit gekommen ist.

Als schwierig stellt sich die Fahrscheinkontrolle heraus. Dazu ist anzumerken, wir besitzen nur Fahrkarten Waidhaus (Gr) – Prag und Prag – Waidhaus (Gr), da den deutschen Teil ja unsere BC100 abdecken. Auf der Hinfahrt blättert die ZugBusbegeleiterin mehrfach durch unseren Stapel aus Fahrkarten und Reservierungen und linst auf die BC100, bis sie das alles erfaßt und die Fahrkarte sowie die Reservierung (!) knipst.

Trotz einer Kontrolle durch die deutsche Grenzpolizei erreichen wir Prag pünktlich, allerdings war die Fahrt auf der A6 stinklangweilig – Zugfahren ist halt doch schöner.

In Prag dann zuallererst am Bahnhof einige Eindrücke. Ein putziger Schienenbus, ein komischer Elefant und eine nicht so hübsche Diesellok mit Charakter. Außerdem hat der Prager Hauptbahnhof sogar eigene Gullydeckel. Den Tag verbringen wir mit Bier und Knödel und Becherovka, mit Kultur und einer Kaffeepause im Rudolfinum, und mit ein wenig Stadtbummel. Das Wetter ist herrlich, und die Berichte vom Dauerregen in Deutschland können wir nur belächeln.

Die Rückfahrt beginnt pünktlich im BUS 1066. Als es dann zur Fahrkartenkontrolle kommt, erleben wir Comedy pur. Zuerst wird unser Fahrschein gedreht und gewendet und mehrfach aufmerksam durchgelesen. Dann die Frage, „Sie fahren bis Waidhaus?“ – ich will eigentlich antworten, „Ja, klar“, aber man will ja nicht fies sein, also halte ich die BC100 deutlicher in den Sichtbereich und sage, „der deutsche Teil geht ja auf die“. Erhalte ich doch da, etwas unsicher, die Antwort, „Ja, dann wollen sie das bei mir kaufen?“. Sehr erstaunt entgegne ich, „den deutschen Teil deckt doch die BC100 ab!?“. Also wird nochmal ein wenig skeptisch alles beäugt, die Karte (Fahrkarte, nicht die BC100 :-) geknipst, und wir dürfen auch nach Waidhaus an Bord bleiben.

Beim nächsten Fahrgast erkennt die gute Frau dann nicht, daß er sein online-Ticket zwar mit Visa bezahlt hat, aber die Legitimation mit seiner BahnCard erfolgt. Dazu muß sie erst den Busfahrer befragen (!), aber offenbar kommt man dann gemeinsam zum Entschluß, daß das so seine Richtigkeit hat. Manu hält mich zum Glück davon ab, daß ich zu ihr sage, „Mädl, wir nehmen uns jetzt ein paar Bier mit ganz nach hinten, und dann erkläre ich Dir mal, wie das so funktioniert mit den Fahrkarten hier“ :-)

Einen Fahrgast weiter kommt es dann zu einer weiteren Steigerung des Schwierigkeitsgrades. Die Dame hat auch ein Ticket bis Waidhaus und dazu eine vorläufige BC100, die ja nur ein Papierlappen auf einem Standard-Fahrscheinformular ist. Der Dialog ist ähnlich dem bei unserer Kontrolle, bis endlich alles geklärt ist.

Zu solchem Amusement gehört auch ein Bierchen, was wir uns bei der guten Frau bestellen – und das klappt auch einwandfrei!

Es hat echt den Eindruck, als hätte das Personal in den Bussen keinerlei Produktschulung erhalten. Dabei ist die Variationsmöglichkeit in diesen Bussen doch gar nicht so hoch…

Letztlich kommen wir überpünktlich bei Regen wieder in Nürnberg an, und man kann sagen, der Tag war ein voller Erfolg.