Heute fahren wir mit der S-Bahn nach Benrath. Dort gibt es ein schönes Schloß zu besichtigen – genauer gesagt, wir besichtigen die Gänge hinter den Kulissen, die Flure und Treppen für die Dienstboten. Alles sehr verwirrend, zumal das Gebäude symmetrisch aufgebaut ist. Kurzweilig und interessant, diese Führung! Und als kleine Anekdote, da die besseren Kreise damals nicht so gerne badeten und zwischen den Quartalsbädern nur mit viel Parfum den sie umwehenden Pesthauch zu tilgen versuchten, gab es auch viel Viehzeugs, was in den weiten Kleidern und üppigen Frisuren hauste. Also band man sich dieses Floh-Ei unters wallende Haar, um lästige Blutsauger anzulocken. Wie das funktioniert? Ganz einfach, ein Wattebällchen rein, getränkt mit Blut und einem klebrigen Harz, an dem die durch das Blut angelockten Viecher festpappten. Igitt.
Der Schloßpark hat noch diesen Gesellen zu bieten, dem man vielleicht des Nächstens nicht so gerne begegnen mag.
Zurück fahren wir mit der Straßenbahn, was auch problemlos funktioniert.
Beim Abendessen in Düsseldorf können wir an einer Straßenbahn-Kreuzung mit ausgefallener Weichensteuerung den sportlichen Betätigungen der Fahrer mit dem Weicheneisen zusehen, und auch die Tarnung als Hochgeschwindigkeitszug hilft nicht, das Eisen muß ran!