(106) Auch die Rückfahrt beginnt pünktlich in Karlsruhe, bei strahlender Sonne und stürmischem Wind. Am Hauptbahnhof steht diese Lok – dänisch? Ja, nach ein wenig Googeln, die hier isses.
Weit kommen wir nicht – in Vaihingen (Enz) wird die Fahrt auf unbestimmte Zeit unterbrochen, wegen einer Streckensperrung. Nach etlichen abweichenden Ansagen und mehrfachem Fahrgastwechsel zwischen unserem und anderen gestrandeten Zügen kommen wir letztlich mit +40 wieder weiter. Doch bereits kurze Zeit später, in einem finsteren Tunnel, stehen wir erneut eine gefühlte Ewigkeit, bis eine Ansage ertönt, wegen anhaltender Sperrung würden wir nicht Stuttgart HBf, sondern S-Untertürkheim anfahren, und Fahrgäste nach HBf mögen bitte den Regionalverkehr nutzen. Spannend :-) Uns ist’s zum Glück egal, aber vermutlich werden manch einem die gerade neu zurechtgerückten Reisepläne erneut über den Haufen geworfen. Die angebotenen Gratisgetränke im Bistro nehmen wir natürlich gerne wahr. Mit einem etwas längeren außerplanmäßigen Halt in Schorndorf scheinen wir die Braterei der Extrawürste nun zu beenden, der restliche Reiseverlauf scheint (bis auf die Verspätung) nun „normal“ zu sein. In Schorndorf dann die Ansage, „Der Sturm hat uns eingeholt, die Strecke vor uns ist gesperrt, bitte haben Sie Geduld mit uns“. Neue Ansage, „Wegen einer liegengebliebenen S-Bahn ist nun auch die Strecke zwischen Crailsheim und Schorndorf gesperrt, derzeit kein Zugverkehr möglich“. Doch plötzlich geht es weiter – mal sehen, wie weit wir nun kommen :-) „Nächste Verkehrshalte dieses Zuges sind Schwäbisch Gmünd, Aalen…und wenn nix dazwischenkommt, dann auch Nürnberg.“ Ahja. Sehr beruhigend. Derzeit gut +80. Kurz vor Ansbach dann die Ansage, daß die Strecke zwischen Ansbach und Nürnberg auch gesperrt sei und wir somit umgeleitet über Gunzenhausen und Treuchtlingen (mit Halten dort) nach Nürnberg fahren werden. Fein, die Strecke kennen wir noch nicht :-) In Ansbach dann der Hinweis, wegen einiger Formalitäten verzögere sich die Abfahrt, und falls man seiner Gesundheit etwas antun wolle, für eine Zigarette sollte es reichen… Unter den launigen Ansagen des Personals erreichen wir mit +135 Nürnberg, wo wir in den RE nach Fürth umsteigen.
Übrigens wurde im Zug unaufgefordert der Erstattungsantrag ausgeteilt! Also werden wir uns unsere 2*10 EUR erstatten lassen.
Moin ihr Zwei,
jetzt weiß ich wenigstens, warum ihr mit der Bahn fahrt.
Mehr Abenteuer ist sonst nirgendwo geboten. Wenn man keinen
Zeitplan hat, ist das sicherlich sogar unterhaltsam. Ihr werdet heute sicherlich noch irgendwann in Fürth ankommen.
War gerade eine Stunde draußen spazieren, hat auch hier
ganz schön geblasen ;)
Viele Grüße
Markus
Moin,
ja, das ist heute spannend, und immer, wenn man denkt, jetzt ist das Gröbste durch, kommt noch was nach. Wir nehmen es mit Humor, die wenigen verbliebenen Mitreisenden auch.
Gruß aus Ansbach!
Auf irgendwelchen Straßen durch bewaldete Gegenden fahren zu müssen, dürfte in diesen Tagen sehr viel abenteuerlicher sein. Da ist ein warmes Plätzchen im Zug und Freigetränke obendrein doch allemal besser.
Gruß – Reinhard.
Ja, definitiv, zumal für uns kein Termindruck anstand. War eine nette Rundfahrt mit unkonventionellen Ansagen…
Und unkonventioneller Streckenführung. Ihr seid offensichtlich über die „Schusterbahn“, die Stuttgarter Güterumgehung, umgeleitet worden, wo sonst nur sehr rudimentärer Personenverkehr ist. (Und auf diese Art und Weise gleich zweimal quasi direkt an meiner Wohnung vorbeigekommen…;-) )
Das ist interessant; aus Fürth durften wir mal in einem Sonderzug nach Nürnberg über den Güterbahnhof fahren, das ist sonst mit Personenzügen auch eher ungewöhnlich, außer eben in abstrusen Umleitungssituationen :-)