Und wieder einmal gibt es Änderungen am Relais. Die komplette Funktechnik für analogen Funkbetrieb wurde ausgetauscht, das neue Konzept arbeitet volldigital (SDR-basiert, mit modernen Motorola-Geräten), was auch für anloges FM deutliche Vorteile bringt. Rein die Laufzeit der NF durch das System ist etwas höher, was aber nur auffällt, wenn man sich selbst auf der Ausgabe zurückhört.
Zuerst die gute Nachricht – ich habe den CTCSS-Auswerter am Relais abgeschaltet, da mit den neuen Geräten das unangenehme Aufrauschen und die röhrenden Störgeräusche nicht mehr aufzutreten scheinen. Dennoch, bitte genau beobachten und an mich melden, wie sich das nun bewährt. Weiterhin aktiv bleibt natürlich die Aussendung des 88.5Hz-Tones auf der Ausgabe, da sich dies gerade im Mobil/Portabelbetrieb als angenehm und ohrenschonend erwiesen hat.
Die nicht so gute Nachricht, das Nutzerverhalten zwingt mich dazu, die Bandbreite der Aussendung hart zu begrenzen. Bereits seit Jahren war das Relais so eingepegelt, daß der Ausgangshub dem Eingangshub entsprach. Allerdings haben die bisherigen Relais-Transceiver nicht hart begrenzt, somit konnte man mit überhöhtem Hub auf der Eingabe auch die Bandbreite der Ausgabe unzulässig erhöhen. Die führte naturgemäß auch zu Beschwerden der Nutzer der Nachbarrelais (Nachbarn räumlich wie in der Frequenz), wobei da auch deren zu breite Empfänger einen deutlichen Anteil am Problem darstellten. Bitten an die Nutzer, die zulässige Bandbreite der Aussendung einzuhalten, fruchteten nur begrenzt. Ebenso bei Störungen, die sich nicht an irgendwelche Vorgaben halten, da war die Überschreitung vorprogrammiert.
Nun steht aber in der Lizenzurkunde ganz klar geschrieben, Bandbreite 12.5 kHz. Nicht 25, nicht 20, nicht 15, sondern genau diese 12.5 kHz, für beide Bänder, und nicht verhandelbar! Wenn dies systematisch überschritten wird und jemand aufgrund von Nachbarkanalstörungen Beschwerde bei der BNetzA führt, dann bin ich als Genehmigungsinhaber derjenige, den es trifft. Als Funkamateur und Relaisbetreiber bin ich dafür verantwortlich, die Vorgaben einzuhalten, und ich sehe es aus eigenem Antrieb ohnehin als selbstverständlich an, natürlich auch nach den aktuellen und anerkannten Regeln der Technik zu agieren.
Ja, die NF klingt nun eventuell dünner, ja, mit uralten Geräten ohne passende ZF-Filter macht das ggf. nicht mehr so viel Spaß. Man möge dabei aber bedenken, die Zuweisung von 12.5kHz-gerasterten Relaisfrequenzen begann im Amateurfunk bereits im letzten Jahrtausend, die schmalbandige Sprechfunktechnik ist seit den 80ern (das war vor über 30 Jahren!) für Autotelephone (C-Netz, NMT, TACS) und Bündelfunk (MPT1327/1343) im Einsatz gewesen und kann damit als hinreichend ausentwickelt angesehen werden. Entsprechende PMR446-Handfunkgeräte bekommt man mittlerweile beim Discounter für sehr schmales Geld als Mitnahmeartikel, chinesische Billigfunkgeräte (Baofeng, Wouxun, und wie sie alle heißen) können das seit Jahren bestens, und wir Funkamateure, die wir uns eine technische Führerschaft in Themen der Funktechnik auf die Fahnen schreiben, kriegen das nicht auf die Reihe?! Da fällt mir echt nix mehr zu ein.
Daher nochmals meine Bitte, wenn eure Geräte das unterstützen, schaltet diese auf NFM, FM-N, FM-narrow, oder wie der Hersteller das auch gerade nennen mag. Nutzt ihr Betriebsfunkgeräte (dazu zählen auch die mittlerweile recht beliebten DMR-Geräte!), so kann i.d.R. bei den Einstellungen zum einzelnen Kanal das Frequenzraster eingestellt werden, da bitte unbedingt für DB0FUE auf 12.5 kHz stellen.
Bei alten Geräten ohne diese Möglichkeiten ist es oftmals möglich, wenigstens den Spitzenhub zu reduzieren. Dazu ist natürlich ein Hubmesser notwendig. Manche Geräte haben noch eine separate Einstellung für die Mikrophonvorverstärkung, die kann man gerne noch ein wenig erhöhen, um der Modulation etwas mehr Druck zu verleihen. Hat da jemand zu einem konkreten Gerätemodell Fragen, so kann er sich gerne an mich wenden. Zwar biete ich keinen Abgleichservice an, helfe aber gerne beim Beschaffen der Service-Unterlagen und versuche auch gerne, an jemanden mit entspr. Meßmöglichkeiten zu vermitteln.
Spannender ist der Austausch des ZF-Filters, aber selbst da kann man mit wenig Aufwand viel bewirken, in der letzten ZF um 455 kHz (in der auch die Demodulation erfolgt) werden oft Standard-Filter verwendet, für die es schmaleren Ersatz zum kleinen Preis gibt. Ggf. muß da aber auch am Widerstandsnetzwerk drumherum etwas gändert werden, dazu findet man oft in den Datenblättern der ZF/Demodulator-ICs Beispiele oder Berechnungshinweise. Der roofing-Filter in der hochliegenden ersten ZF kann üblicherweise bleiben.
Als kleiner Ausblick in die Zukunft, aktuelle digitale Betriebsarten benutzen pro Sprechweg eine Bandbreite von 6.25 kHz! Da ist es aus Effizienzgründen schon spannend, für einen Sprechweg noch 12.5 kHz einzufordern (wie bei FM üblich), aber 25 kHz sind einfach nach aktuellem Stand der Technik nicht mehr zu rechtfertigen und als Verschwendung kostbarer Bandbreite anzusehen.